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ursprung, zwiespalt und einheit der seele - Gustav Hans Graber ...

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89<br />

LustbetOnung <strong>der</strong> Genitalzone <strong>und</strong> damit die Onanie geführt hatte. Es<br />

entsteht dann die Ungereimtheit, daß die Mutter verbietet, was sie<br />

selbst angewöhnt hat. Das Kind schwankt nun (Ambivalenz) zwischen<br />

<strong>der</strong> Liebe (Dankbarkeit) für die» Unterweisung« <strong>und</strong> dem Haß wegen<br />

des Verbotes.<br />

Ein krasser Fall bot sich mir in <strong>der</strong> Behandlung eines neuneinhalbjährigen Knaben,<br />

eines Bettnässers, nennen wir ihn W., <strong>der</strong> in seinem Unbewußten einen sehr tiefen Haß<br />

gegen seine Mutter nährte, einen Haß, dessen Entstehen fast ausschließlich auf den<br />

erwähnten Zusammenhang zurückzuführen ist.<br />

Die Mutter berichtet mir, daß W., <strong>der</strong> ein liebes Kind gewesen sei, mit neun Monaten<br />

durch die Ausscheidung einer weißen, eiterigen Masse am Penis einmal an einer Art<br />

Verklebung (Phimose?) <strong>der</strong> Vorhaut litt, so daß er am Urinieren verhin<strong>der</strong>t war <strong>und</strong><br />

durch sein Schreien die Mutter schließlich darauf aufmerksam machte. Sie ging mit<br />

ihm zum Arzt, <strong>der</strong> ihn behandelte <strong>und</strong> ihr den Rat gab, dem Knaben von Zeit zu Zeit<br />

die Vorhaut zurückzuziehen <strong>und</strong> die Eichel gut einzufetten. Die Mutter tat dies einige<br />

Wochen lang ungefähr alle Tage einmal <strong>und</strong> beobachtete dabei, wie das kleine<br />

Glied regelmäßig in starke Erektion (Steifung) geriet, so daß es, wie sie sagte, heftig<br />

zuckte.<br />

Sie unterließ schließlich das Einfetten, <strong>und</strong> von da ab begann das abnormale,<br />

ungewöhnlich häufige Bettnässen, so daß die Mutter gezwungen war, W. bis<br />

zwanzigmal des Nachts aufzunehmen. Dabei beobachtete sie, daß sein Glied<br />

regelmäßig dieselbe starke Erektion aufwies wie früher beim Einfetten. Dazu kam ein<br />

häufiger Trotz, <strong>der</strong> sich gelegentlich bis zu heftigstem Jähzorn <strong>und</strong> zu Wutausbrüchen<br />

gegen die Mutter steigerte, was ihm später mit Schlägen »ausgetrieben« wurde.<br />

Die Berichte <strong>der</strong> Mutter <strong>und</strong> des Kindes über dieses »Austreiben« decken sich<br />

ungefähr: W. (damals etwa drei jährig) riß einmal im Zorn (aus unbekannten<br />

Gründen) das Wasserbecken mit Inhalt im Schlafzimmer vom Tisch herunter. Die<br />

Mutter schlug ihn (auf das Gesäß) <strong>und</strong> nahm ihn mit sich in die Küche. Dort erwischte<br />

er in gesteigerter Wut einen Milchtopf <strong>und</strong> warf ihn (wie<strong>der</strong> mit Inhalt) herunter.<br />

Wie<strong>der</strong> schlug ihn die Mutter, heftiger als zuvor. W. gab nicht nach, riß auch noch<br />

eine Pfanne mit Inhalt herunter, erhielt erneute, verstärkte Züchtigung <strong>und</strong> wurde<br />

darauf ins Schlafzimmer gesperrt, wo die Mutter zuerst alles Erreichbare entfernte. Als<br />

sie später ins Zimmer trat, hatte Werner sein Bettchen vollständig ausgeräumt <strong>und</strong> die<br />

einzelnen Stücke im ganzen Zimmer herum verstreut.<br />

Auch dieser Handlung f01gte die obligate Züchtigung. »Ausgetrieben« wurden dem<br />

Knaben seine Zornausbrüche schließlich durch einen Verwandten, <strong>der</strong> ihn mit <strong>der</strong><br />

Reitpeitsche so »gründlich« schlug, daß man dem Knaben nur mit jenem Manne zu<br />

drohen brauchte, <strong>und</strong> er sich dann »duckte«. Das Bettnässen, weswegen <strong>der</strong> Junge,<br />

bevor er zu mir kam, öfters in ärztlicher Behandlung war, blieb unverän<strong>der</strong>t (er erhielt<br />

nach Aussagen <strong>der</strong> Mutter Tropfen zum Einnehmen, wurde in <strong>der</strong> Blasengegend<br />

bestrahlt <strong>und</strong> bekam auch Einspritzungen). Ebenso blieben die die Enuresis<br />

(Bettnässen) begleitenden Erektionen. Ich habe noch beizufügen, daß, nachdem<br />

die Manipulationen <strong>der</strong> Mutter am Glied des Knaben aufhörten, er mit <strong>der</strong> Onanie<br />

begann. Sie wurde ihm mit Strafen verboten.

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