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Zahlen - KVG

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Als erste Kommune hat die Stadt Großalmerode beschlossen,<br />

ein eigenes Stadtwerk zu gründen und die Stromund<br />

Gasnetze in kommunaler Regie mit der NSG als Partner<br />

selbst zu betreiben. 2010 wurde die Stadtwerke Großalmerode<br />

GmbH & Co. KG (SGG) gegründet, Gesellschafter<br />

sind zu 51 % die Stadt Großalmerode und zu 49 %<br />

die STW. Die NSG soll zukünftig das Strom- und Gasnetz<br />

pachten. Sie würde damit den Netzbetrieb durchführen<br />

und die Netzentgelte vereinnahmen.<br />

Die NSG hat sich unter anderem in Kaufungen und Niestetal<br />

um den Betrieb der Stromnetze beworben. Von diesen<br />

beiden Kommunen hat die NSG bereits den Zuschlag<br />

erhalten.<br />

Im Schwalm-Eder-Kreis haben die Städte und Gemeinden<br />

im Jahr 2009 das Auslaufen der bisherigen Konzessionsverträge<br />

bekanntgegeben. Die Kommunen Edermünde,<br />

Gudensberg, Guxhagen, Körle, Malsfeld, Melsungen,<br />

Morschen, Niedenstein und Spangenberg streben die<br />

Rekommunalisierung der Energieversorgung mittels<br />

Unterstützung durch einen strategischen Partner an. Sie<br />

haben sich in diesem Zusammenhang entschlossen, eine<br />

eigenständige, kommunal dominierte Netzeigentumsgesellschaft<br />

für die Bereiche Strom und Erdgas mit dem<br />

Namen „Fulda-Eder Energie GmbH & Co. KG“ (FEE) zu<br />

gründen. In einem vorgeschalteten separaten Verfahren<br />

hatten verschiedene Wettbewerber die Möglichkeit, sich<br />

als ein möglicher strategischer Partner zu präsentieren.<br />

Neben der Erfüllung gesellschaftsrechtlicher Eckpunkte bei<br />

der möglichen Gründung der Netzeigentumsgesellschaft<br />

wurden die Bewerber nach den Kriterien kommunale Einflussnahme,<br />

Risikominimierung, Rentabilität, Arbeitsplätze<br />

und regionale Wertschöpfung, sowie Ökologie bewertet.<br />

Der STW gelang es, sich gegenüber den anderen Wettbewerbern<br />

durchzusetzen und als präferiertes Partnerunternehmen<br />

zu qualifizieren. Die Gründung der FEE soll im<br />

zweiten Quartal 2013 erfolgen. Die ebenfalls zu gründende<br />

Netzgesellschaft Fulda-Eder mbH (NFE) wird die Netze<br />

pachten und betreiben. Sie wird als hundertprozentige<br />

Tochtergesellschaft der NSG gegründet.<br />

Daneben hat sich die Gemeinde Fuldatal für eine erneute<br />

Übertragung der Gaskonzession im Ortsteil Ihringshausen<br />

an die Städtische Werke Netz + Service GmbH entschieden.<br />

1.4 Optimierungsprojekte und interne Steuerung<br />

Im Zuge der Entflechtungsvorgaben der BNetzA musste<br />

auch eine Trennung der IT-Systeme nach den Marktrollen<br />

„Lieferant“ und „Netzbetreiber“ vorgenommen werden.<br />

Die Entwicklung des neuen SAP-Abrechnungssystems<br />

erfolgte gemeinsam mit den Stadtwerken Münster,<br />

Osnabrück und Lübeck sowie mit dem gemeinsamen<br />

IT-Dienstleister items GmbH, Münster, Gesellschaft für<br />

Informationstechnologie, Kommunikation und Organisation<br />

(items). Ziel der Zusammenarbeit ist der effiziente<br />

und wirtschaftliche Betrieb und die Weiterentwicklung des<br />

Systems. Gemeinsam mit den Projektpartnern wurden die<br />

aus einer Änderung des EnWG vom 30.06.2011 notwendigen<br />

Formatanpassungen in einem gemeinsamen Projekt<br />

im Jahr 2012 umgesetzt.<br />

Im Zuge der Geschäftsprozessoptimierung wird die<br />

Abrechnung der Tief- und Rohrbauleistungen auf das<br />

Softwaretool „California“ umgestellt. Dies ist eine für das<br />

Bauwesen entwickelte Software für Microsoft Windows<br />

der G & W Software Entwicklung GmbH aus München.<br />

Die umfangreiche Funktionalität und Durchgängigkeit<br />

im Ausschreibe-, Vergabe und Abrechnungsprozess stehen<br />

hier im Fokus. Aktuell wird ein Graben- und Rohrbaumodell<br />

aufgebaut, mit dessen Hilfe zukünftig die Kalkulation<br />

und Erstellung eines baustellenbezogenen Leistungsverzeichnisses<br />

vereinfacht wird. Der Datenaustausch ist nach<br />

dem Gemeinsamen Ausschuss Elektronik im Bauwesen<br />

(GAEB) normiert und bietet weiterführende Möglichkeiten,<br />

um sich über alle Phasen hinweg mit den Auftragnehmern<br />

qualifiziert austauschen zu können. Insbesondere die Transparenz<br />

und Auswertbarkeit der erbrachten und bereits<br />

abgerechneten Leistungen im Vergleich zu den kalkulierten<br />

Massenansätzen sorgt für einen wesentlich besseren Überblick<br />

zu jedem Zeitpunkt eines Projektes. Am Ende des<br />

Abrechnungsprozesses soll ein Gutschriftverfahren stehen,<br />

dass den Durchlauf der Bauleistungsrechnungen vereinfacht.<br />

Bei der im Jahr 2011 durchgeführten rechtlichen Entflechtung<br />

ist die Organisation der netzbezogenen Tätigkeiten<br />

zunächst beibehalten worden. Die neue Rolle als eigenständige<br />

Gesellschaft im Konzern sowie das in der jüngeren<br />

Vergangenheit massiven Veränderungen unterliegende<br />

Umfeld für Verteilnetzbetreiber – u. a. Erlösrückgang in<br />

den regulierten Sparten durch Anreizregulierung, Zuwachs<br />

von dezentraler Einspeisung aus EEG-Anlagen, laufende<br />

Änderungen der verpflichtenden Kundenwechselprozesse<br />

– erfordern jedoch eine entsprechende Anpassung der<br />

Organisation. Ziel des Projektes mit der Kurzbezeichnung<br />

„P155“ ist es, die geeignete Aufbau- und Ablauforganisation<br />

zu entwickeln und einzuführen. Damit wird der<br />

notwendige Übergang von der bisherigen Rolle des<br />

Städtische Werke Netz + Service GmbH | <strong>Zahlen</strong> | KVV Geschäftsbericht 2012 103

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