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Zahlen - KVG

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hat der EuGH aber an den BGH zurückverwiesen. Der BGH<br />

wird hierüber voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte<br />

2013 entscheiden. Den aus dieser Rechtslage resultierenden<br />

Risiken ist die STW mit einer entsprechenden Rückstellungbildung<br />

begegnet.<br />

Im Hinblick auf die kartellrechtliche Überprüfung der<br />

Wasserpreise durch die LKB Hessen gab es im Geschäftsjahr<br />

2012 keine bedeutenden neuen Entwicklungen. Die von<br />

der STW eingelegte Beschwerde gegen die Preissenkungsverfügung<br />

vor dem OLG Frankfurt ruht weiterhin. Mit der<br />

Anpassung bestehender Rückstellungen hat die STW die<br />

aktuelle Risikoeinschätzung im Jahresabschluss entsprechend<br />

berücksichtigt. Durch die Rekommunalisierung werden die<br />

Risiken für den Zeitraum ab April 2012 deutlich verringert.<br />

Der Fernwärmepreis ist an die Entwicklung der Brennstoffpreise<br />

gekoppelt. Daher wird das Risiko steigender<br />

Beschaffungskosten aufgrund einer beschaffungspreisorientierten<br />

Anpassung der Absatzpreise als nachrangig<br />

eingeschätzt. Allerdings sind die Großhandelspreise für<br />

Strom marktseitig von den Brennstoffkosten, den Kosten<br />

für CO 2<br />

-Zertifikate sowie von der Verfügbarkeit der Erneuerbaren<br />

Energien und den damit verbundenen Laufzeiten der<br />

Kraftwerke abhängig. Steigende Strombeschaffungspreise<br />

werden tendenziell auch über Strompreissteigerungen weitergegeben.<br />

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien (insbesondere<br />

Photovoltaik) führte im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

zu starkem Druck auf die Großhandelspreise für Strom. Für<br />

das Jahr 2013 werden weiterhin geringe Stromerzeugungsmargen<br />

erwartet. Weiter sinkende Strompreise werden das<br />

Risiko erhöhen, dass die EWG einzelne Erzeugungsanlagen<br />

nicht mehr rentabel betreiben kann. Da jedoch die Mehrzahl<br />

der Anlagen in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben wird,<br />

wird dieses Risiko reduziert. Um in der Zukunft die Risiken<br />

aus der Strompreisentwicklung weiter zu senken, werden<br />

derzeit umfangreiche Maßnahmen entwickelt. Diese umfassen<br />

neben einer Erhöhung der Flexibilität des Kraftwerkseinsatzes<br />

vor allem die Optimierung der Kostenstrukturen. In<br />

der momentan schwierigen Marktsituation ist die EWG mit<br />

ihrem ausgewogenen Energieeinsatzmix vergleichsweise gut<br />

aufgestellt.<br />

Die EWG ist verpflichtet, für alle emissionshandelspflichtigen<br />

Anlagen Emissionsrechte in Höhe der tatsächlichen CO 2<br />

-<br />

Emissionen abzugeben. Certified Emission Reduction Units<br />

(CER)-Projektzertifikate, die begrenzt ebenfalls zur Abgabe<br />

herangezogen werden können, haben gegenüber European<br />

Unit Amounts (EUA)-Zertifikaten einen preislichen Abschlag.<br />

Die besagte Grenze wurde für die EWG in Vorjahren fast<br />

vollständig ausgeschöpft. Die EWG hat Ende 2012 die<br />

letzten nutzbaren CER-Rechte am Markt beschafft. Nach<br />

vorliegender Rechtslage können diese ab 2013 auf Antrag<br />

in höherwertige EUAs getauscht werden. Die technischen<br />

Möglichkeiten dazu werden in den nächsten Monaten<br />

durch die Europäische Union und die zuständige deutsche<br />

Behörde geschaffen.<br />

Wirtschaftliche Risiken entstehen für die Betreiber von MVA<br />

vor allem aus einem Mangel an verfügbaren Abfällen. Die<br />

Entsorgungsverträge der MHKW mit kommunalen Kunden<br />

haben eine Laufzeit bis 2019 bzw. 2020 und gewährleisten<br />

damit eine gewisse Planungssicherheit. Ab 2015 können<br />

sich allerdings durch die Verpflichtungen des neuen KrWG<br />

zur Getrennterfassung von Abfallströmen Reduzierungen<br />

bei den Mengen von den kommunalen Kunden ergeben.<br />

Die MHKW konnte bislang mit der Akquisition von<br />

Abfallmengen aus dem Ausland ihr Auslastungsrisiko weiter<br />

diversifizieren, aber auch in diesem Bereich nimmt der<br />

Wettbewerb zu. Die MHKW wird sich weiterhin flexibel<br />

am Markt positionieren und versuchen die Auslandsakquise<br />

auszuweiten.<br />

Auf Basis der derzeitigen Unsicherheiten besteht kein<br />

bestandsgefährdendes Risiko für die KVV. Zudem ermöglichen<br />

frühzeitige Analysen des Geschäftsverlaufes und<br />

laufendes Controlling die rechtzeitige Entwicklung von<br />

gegensteuernden Maßnahmen.<br />

4. Prognosebericht<br />

Umfassende gesetzliche Änderungen sowohl im Verkehrsals<br />

auch im Versorgungsbereich werden im Geschäftsjahr<br />

2013 und in den Folgejahren weitere Auswirkungen auf<br />

den KVV-Konzern haben.<br />

Die Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen aus<br />

dem Konsolidierungsvertrag und weitere Maßnahmen zur<br />

Ergebnisverbesserung werden weiterhin im Mittelpunkt der<br />

Tätigkeiten stehen.<br />

Der Kauf der 22 neuen Niederflur-Straßenbahnen erhöht<br />

die Kapitalkosten, da für die neuen Fahrzeuge keine<br />

Förderung mehr durch das Land Hessen bereitgestellt<br />

wird. Nachdem die <strong>KVG</strong> ihr Ergebnis über 10 Jahre mit<br />

durchschnittlich –14,4 Mio. EUR trotz Lohn- und Preissteigerungen<br />

konstant halten konnte, wird in den nächsten<br />

beiden Jahren von einer Verschlechterung der Ergebnissituation<br />

ausgegangen. Im Mittelfristzeitraum soll der Zielergebniskorridor<br />

von ca. –15,0 Mio. EUR wieder erreicht<br />

werden. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden im<br />

Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH | <strong>Zahlen</strong> | KVV Geschäftsbericht 2012 17

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