Zahlen - KVG
Zahlen - KVG
Zahlen - KVG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Pensionsrückstellung durch verschiedene externe Einflussfaktoren<br />
wie das Ausbleiben von Rentenerhöhungen bei<br />
der gesetzlichen Rente oder die Entwicklung der Bewertungskriterien<br />
der Rückstellung.<br />
Mit dem Zuschlag bei der Ausschreibung des RT-Verkehrsvertrags<br />
für die Bietergemeinschaft aus <strong>KVG</strong> und HLB<br />
wurde die Verkehrsleistung bis Ende 2023 sichergestellt. Zu<br />
diesem Zweck wurde im Jahr 2013 das neue Unternehmen<br />
mit den gleichberechtigten Teilhabern <strong>KVG</strong> und HLB unter<br />
dem Namen RegioTram-Gesellschaft mbH (RTG) gegründet.<br />
Die Leitstellentätigkeit und die Personaldisposition und<br />
–betreuung wird die <strong>KVG</strong> als Dienstleistung für die RTG<br />
durchführen. Da sich die Tätigkeiten künftig auch auf den<br />
Eisenbahnbereich ausweiten, welcher bis Dezember 2013<br />
von der DB Regio AG übernommen wird, werden Erweiterungsinvestitionen<br />
und Personalaufbau in der Leitstelle<br />
der <strong>KVG</strong> notwendig werden. Dem stehen entsprechend<br />
kalkulierte Dienstleistungsentgelte für die <strong>KVG</strong> gegenüber.<br />
Die seitens der <strong>KVG</strong> getätigten Investitionen in Werkstätten,<br />
Waschanlage und Abstellhalle bleiben davon unberührt,<br />
da die Fahrzeugbereitstellung davon nicht betroffen<br />
ist. Hier wird es ab 2014 voraussichtlich zu einem neuen<br />
Bereitstellungsvertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren<br />
kommen. Derzeit laufen diesbezüglich noch Gespräche<br />
mit dem NVV. Ein Abschluss wird noch in der ersten Jahreshälfte<br />
2013 erwartet. Für das Jahr zwischen den Verträgen<br />
verlängert sich der derzeitige Fahrzeugbereitstellungsvertrag<br />
automatisch um ein Jahr (gekoppelt an den Verkehrsvertrag<br />
zwischen RTB und NVV). Das RT-Geschäft bietet<br />
durch das kilometerabhängige bereitzustellende Leistungsvolumen<br />
beim Betrieb und der Fahrzeuginstandhaltung<br />
für die <strong>KVG</strong> entsprechende weiterhin gute Ertrags- und<br />
Entwicklungschancen.<br />
Es besteht für die <strong>KVG</strong> ein finanzielles Risiko hinsichtlich<br />
der Rückforderungen von Zuschüssen vergangener<br />
Baumaßnahmen. In einem Schreiben von Hessen Mobil –<br />
vormals Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen<br />
(HLSV) – wurde der Vorschlag der Kürzungspauschale<br />
konkretisiert, jedoch noch nicht fest vereinbart. Eine<br />
Einigung wird im Jahr 2013 erwartet. Hierfür wurden im<br />
Berichtsjahr und in der Vergangenheit Rückstellungen in<br />
ausreichender Höhe gebildet.<br />
Volatile Beschaffungspreise auf Brennstoff-, Strom- und<br />
CO 2<br />
-Märkten und die entsprechende Gestaltung der<br />
Verkaufspreise stellen eine dauerhafte Herausforderung<br />
für die STW dar. Die Preisgestaltung wird dabei maßgeblich<br />
von den Regelungen und beabsichtigten Änderungen des<br />
EEG, den Folgen des CO 2<br />
-Handels aber vor allem von den<br />
Auswirkungen der von der Bundesregierung beschlossenen<br />
Energiewende in Folge des Reaktorunfalls in Fukushima<br />
beeinflusst. Hinsichtlich des EEG wie auch des KWK-G gilt<br />
es, die Chancen, die die zugrunde liegenden gesetzlichen<br />
Regelungen bieten, konsequent zu nutzen.<br />
Den Risiken aus der Volatilität der Beschaffungspreise<br />
im Gas- und Strombereich wird bei der STW durch eine<br />
abgestimmte Risikostrategie entgegnet. Dabei orientiert<br />
sich die Vorgehensweise der STW an zwei Zielsetzungen:<br />
Einkaufspreise für Strom und Gas werden auf einem<br />
möglichst geringen Niveau abgesichert. Zudem werden<br />
die im Konzern erzeugten Strommengen preismäßig abgesichert.<br />
Zu diesem Zweck setzt die STW Handelsoptionen<br />
ein, die ausschließlich als gegenläufige Sicherungsstrategien<br />
(Hedge-Strategie) gefahren werden. Hieraus können sowohl<br />
Risiken aufgrund einer falschen Einschätzung der Marktentwicklung<br />
als auch Chancen aus der Erzielung von Erlösen<br />
resultieren. Aufgrund der volatilen Marktlage wurde in der<br />
Stromsparte für den Zeitraum 2013 bis 2015 eine Anpassung<br />
der vorhandenen Rückstellung vorgenommen.<br />
Im Jahr 2011 hat der BGH in zwei Einzelfällen Preisanpassungsklauseln<br />
in Fernwärmelieferverträgen für unwirksam<br />
erklärt, weil sie den Anforderungen des § 24 Abs. 3 AVBFernwärmeV<br />
(mittlerweile § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV) nicht<br />
entsprachen. Bei neuen Vertragsangeboten (Fernwärme<br />
und Contracting) setzt die STW die Anforderungen aus den<br />
BGH-Urteilen bei neuen Verträgen konsequent um.<br />
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am 21.03.2013<br />
ein Urteil zu Preisanpassungsklauseln in Normsonderkundenverträgen<br />
verkündet. Die konkrete Frage der Wirksamkeit<br />
des AVB- bzw. des GVV-Verweises als Preis-anpassungsklausel<br />
in Normsonderkundenverträgen hat der EuGH<br />
aber an den BGH zurückverwiesen. Der BGH wird hierüber<br />
voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2013 entscheiden.<br />
Den aus dieser Rechtslage resultierenden Risiken ist die STW<br />
mit einer entsprechenden Rückstellungbildung begegnet.<br />
Im Hinblick auf die kartellrechtliche Überprüfung der<br />
Wasserpreise durch die LKB Hessen gab es im Geschäftsjahr<br />
2012 keine bedeutenden neuen Entwicklungen. Die von<br />
der STW eingelegte Beschwerde gegen die Preissenkungsverfügung<br />
vor dem OLG Frankfurt ruht weiterhin. Mit der<br />
Anpassung bestehender Rückstellungen hat die STW die<br />
aktuelle Risikoeinschätzung im Jahresabschluss entsprechend<br />
berücksichtigt. Durch die Rekommunalisierung<br />
werden die Risiken für den Zeitraum ab April 2012<br />
deutlich verringert.<br />
Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH | <strong>Zahlen</strong> | KVV Geschäftsbericht 2012 51