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o Durchschnittlich erfasste Varianz eines Faktors (DEV)<br />
Ein weiterer wichtiger Prüfwert zur Erfassung, wie gut ein Faktor durch seine Indikatoren gemessen wird, ist<br />
die Ermittlung der durchschnittlich erfassten Varianz (DEV) eines Faktors. Sie errechnet sich aus der<br />
Addition der Indikatorreliabilitäten aller einem Faktor zugeordneten Indikatoren geteilt durch die Anzahl der<br />
diesem Faktor zugeordneten Indikatoren. Die Formel für die DEV lautet :<br />
DEV (ξ j ) =<br />
Σ λ 2 ij Φ jj<br />
i<br />
Σ λ 2 ij Φ jj + Σ θ ii<br />
i<br />
i<br />
Auch bei der DEV liegt der normiert Bereiche zwischen 0 und 1.<br />
► Der kritische Schwellenwert, ab der ein Faktor als ausreichend gut durch seine Indikatoren repräsentiert<br />
wird liegt nach der Empfehlung von HOMBURG/BAUMGARTNER bei der durchschnittlich erfassten<br />
Varianz ab ≥ 0,50.<br />
Insgesamt gelten Faktoreliabiltät und DEV im Vergleich zur Indikatorreliabilität als die wichtigere<br />
Prüfwerte 21 . Es gilt jedoch auch dass, was in der Diskussion der Item-to-Item-Korrelation herausgestellt<br />
wurde : die Indikatorreliabilität besitzt eine gute Funktion als Ausschlusskriterium für „schwache“<br />
Indikatoren. Die eigenen empirischen Test haben ergeben, dass die Elimination von Indikatoren auf Basis der<br />
Messungen der Indikatorreliabilität wesentlich konsistentere Ergebnisse im Hinblick auf die „Stärkung“ der<br />
Faktoren bzw. Konstrukte erbracht hat als die Elimination von Indikatoren auf Basis der Item-to-Item-<br />
Korrelation. Bei allen untersuchten Konstrukten erbrachte ein Ausschluss von Indikatoren auf Basis der IR<br />
eine Verbesserung der Prüfwerte der Faktorreliabilität und DEV. Hingegen hätte ein Ausschluss von<br />
Indikatoren auf Basis der Item-to-Item-Korrelation in einigen Fällen bedeutet, Indikatoren zu verlieren, die<br />
im Zuge der konfirmatorischen Faktorenanalyse einen wichtigen Erklärungsbeitrag leisten. Faktorreliabilität<br />
und die durchschnittlich erfasste Varianz werden nicht nur zur Prüfung der Reliabilität herangezogen,<br />
sondern – zusammen mit dem t-Test (siehe folgende Seite) – auch zur Prüfung der Konvergenzvalidität der<br />
dem Faktor zugeordneten Indikatoren (HOMBURG/GIERING 1996, S. 11).<br />
o Fornell/Larcker-Kriterium<br />
Mit Hilfe des Fornell/Larcker-Kriterium ist es möglich, die Diskriminanzvalidität der einzelnen Faktoren<br />
und Konstrukte (wenn ein-faktoriell) zu prüfen. Dazu nimmt man die Matrix der quadrierten Korrelationen je<br />
Faktor und stellt die gewonnen Werte der DEV jedes einzelnen Faktors gegenüber. Ein Faktor weist dann<br />
eine ausrechende Diskriminanz und damit statistische Unabhängigkeit gegenüber allen anderen Faktoren auf,<br />
wenn dessen DEV größer ist als jede quadrierte Korrelation dieses Faktors mit einem anderen Faktor<br />
(HOMBURG/GIERING 1996, S. 11). Im Rahmen dieser Untersuchung soll auch nur das Fornell/Larcker-<br />
Kriterium eingesetzt werden, da dieses als strenger einzustufen ist als andere Tests zur Überprüfung der<br />
Diskriminanzvalidität 22 .<br />
o t-Test<br />
Der t-Test ermöglicht die inferenzstatistische Prüfung der Signifikanzen sowohl der einzelnen Indikatoren<br />
eines Messmodells wie auch die Prüfung der Pfade im Strukturmodell. Damit eignen sich die t-Tests zur<br />
Überprüfung der Konvergenzvalidität der Messmodelle wie auch zur Prüfung der Validität. Zur Überprüfung<br />
der Konvergenzvalidität der Indikatoren eines Faktors werden alle dazugehörigen Faktorladungen<br />
untersucht, ob sich diese signifikant von Null unterscheiden (HOMBURG/GIERING 1996, S. 11). Für die<br />
Beurteilung der nomologischen Validität und der quantitativen Erfassung der Inhaltsvalidität werden<br />
neben den globalen Fit-Werten (AGFI, RMSEA etc., vgl. Abschnitt 6.6.6.1.) die standardisierten<br />
Pfadkoeffizienten in den Strukturgleichungen untersucht und geprüft, ob diese die in den Hypothesen<br />
postulierte Richtung (Vorzeichen) annehmen und die Parameterschätzer signifikant sind (HUPP 1998, S. 65;<br />
zusätzlich zur Inhaltsvalidität: HOMBURG/GIERING 1996, S. 18). Auch hier werden die t-Werte als<br />
Prüfwerte herangezogen.<br />
21 HOMBURG/BAUMGARTNER 1995, S. 170 beziehen sich auf BAGOZZI/BAUMGARTNER 1994).<br />
22 Vgl. HOMBURG/GIERING 1996, S. 11 und dort angegebene Literatur zum χ 2 -Differenztest. Diese Verfahren ermöglicht gleichfalls die<br />
Prüfung der Diskriminanz, ist aber als „weicher“ einzustufen als der Fornell/Larcker-Test.<br />
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