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Diese Hypothese kann nur teilweise bestätigt werden. Involvement mit der nächsten Urlaubspauschalreise<br />

entsteht nicht, wenn Weg-von-Motive die Entscheidungsstruktur bestimmten, der kausale Zusammenhang ist<br />

sogar negativ : je stärker die Weg-von-Motive die motivationale Ausgangslage bestimmen, desto geringer das<br />

Involvement mit dieser nächsten Reise (- 0,21). Die Hin-zu-Motive hingegen beeinflussen in positiver Weise<br />

das Entstehen des Involvement mit der Produktklasse Urlaubreise, der entsprechende Pfadkoeffizient weist einen<br />

Wert + 0,23 auf . Beide kausalen Zusammenhänge (Hin-zu- und Weg-von-Motive) sind zwar hochsignifikant<br />

(99%-Niveau), jedoch nicht sehr stark ausgepägt.<br />

Eine Erklärung für den negativen Zusammenhang zwischen den Weg-von-Motiven und dem<br />

Produktklasseninvolvement mit der Urlaubsreise mag darin liegen, dass Entscheider mit einer dominierenden<br />

Weg-von-Motivation nur wenig oder keinerlei emotionale oder kognitive positive Energie in die geplante<br />

Urlaubsreise stecken können (zuviel Alltagsstress) oder wollen (Hauptsache weg, egal wohin). Für diese<br />

Entscheider ist auch dass Wissen um den positiven Beitrag der Urlaubreise nicht aktivierend genug, um ein<br />

positives Involvement dahingehend zu entwickeln, die Vorfreude auf Entspannung, Nichts-Tun, Flucht vor<br />

Alltag und schlechtem Wetter als emotional und/oder gedanklich stimulierend wahrzunehmen.<br />

Bei Hin-zu-motivierten Reisenden liegt – dies wurde im theoretischen Teil der Arbeit herausgearbeitet (vgl.<br />

Abschnitt 4.3.3., S.117) – eine starke Motivation vor, durch eine Urlaubspauschalreise neue Dinge erleben zu<br />

wollen, andere Kulturen und Menschen kennen zu lernen, unbekannte Landschaften zu erleben etc. Diese<br />

Bedürfnisse sind durch die Urlaubsreise zu befriedigen. Der angestrebte Nutzen und die erwartete<br />

Bedürfnisbefriedigung ruft bei hin-zu-motivierten Entscheidern Produktklasseninvolvement mit der Urlaubsreise<br />

hervor, da der erwartete Nutzenbeitrag der (nächsten) Urlaubsreise als relevant für die eigene Person<br />

wahrgenommen wird.<br />

6.7.1.1. Emotionales und kognitives Involvement<br />

Wie die Faktorladungen in Modell 1 zeigen, wird das Buchungsinvolvement in der Zusammensetzung emotional<br />

+ kognitiv bei positiver Grundströmung 26 in etwa gleich starker Weise durch emotionales und kognitives<br />

Involvement bestimmt, tendenziell besitzt je nach betrachteter Modellvariante (Modell 1 Abb. 59, S. 254, Modell<br />

1-1 Anhang E, Modell 1-2 Anhang F, Modell 1-4 Anhang H) das kognitive Involvement oder das emotionale<br />

Involvement einen höheren Steuerungsanteil. Dies bedeutet, dass die Aktivierung in einer<br />

Entscheidungssituation sowohl von emotionalen wie auch kognitiven Komponenten geprägt ist. Dennoch mag es<br />

von Bedeutung sein zu prüfen, ob nicht die Wahrnehmung der unterschiedlichen Produkt- und<br />

Markeneigenschaften im Hinblick auf eine eher emotional gesteuerte oder eine stärker kognitiv gesteuerte<br />

Wahrnehmung bestimmt ist.<br />

Diesen Aspekt thematisiert die folgende Hypothese :<br />

Hypothese 2 :<br />

Je höher das kognitive Marken- und Produktauswahlinvolvement desto eher nimmt der Urlaubsentscheider funktionale<br />

Qualitätsattribute wahr.<br />

Je höher das emotionale Marken- und Produktauswahlinvolvement, desto eher nimmt der Urlaubsentscheider<br />

Qualitätsattribute wahr, die eine hohe Erlebnisqualität und einen höheren sozial-symbolischen Bezug aufweisen oder der<br />

Entscheider nimmt die Marke als eigenständigen Qualitätsindikator wahr.<br />

Wie die folgende Übersicht (Tabelle 3) zeigt, sind die Wahrnehmungsmuster in Bezug auf die<br />

Produktdimensionen convenience und Personal relativ ähnlich, gleich ob kognitives oder emotionales<br />

Involvement vorliegt. Insgesamt sind die Zusammenhänge relativ schwach, wie die relativ niedrigen<br />

Pfadkoeffizienten bzw. die Nicht-Signifikanz einiger Pfade ausweisen. Dennoch gibt es im Hinblick auf die<br />

Wahrnehmung der Marke und insbesondere in Bezug auf die Beachtung von Vertrauensqualitäten signifikante<br />

Unterschiede zwischen kognitiv und emotional involvierten Entscheidern : während kognitiv involvierte<br />

Entscheider nur einen relativ schwache Bezug zu der Beachtung von Vertrauenseigenschaften besitzen (+ 0,17<br />

26 In der Zusammensetzung des Buchungsinvolvements mit den Indikatoren BIK1 (für kognitives Involvement) und BIE1 (für emotionales<br />

Involvement) ist das Buchungsinvolvement begleitet von einer positiven Komponente, die sich jedoch im Fortgang der Konstruktmessung<br />

nicht durchsetzen konnte. Dass dennoch ein positiver Zusammenhang zwischen den Konstrukten gegeben ist zeigen die Fornell/Larcker-<br />

Werte und die Kovrianzen (siehe Anhang D), so dass es gerechtfertigt scheint zur Klassifizierung und Abgrenzung zum negativen<br />

Buchungsinvolvement und zur Low Involvementsituation von einem positiven Buchungsinvolvement zu sprechen.<br />

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