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• den Einfluss der Wahrgenommenen Risikos als Entstehungsursache von Involvement und<br />

Strategien zur Reduktion des Kaufrisikos (vgl. Abschnitt 5.3.)<br />

• den Einfluss von Produkterfahrung (hier : Reiseerfahrung) auf das Entstehen von Involvement und<br />

der Wahrnehmung von Kaufrisiken (vgl. Abschnitt 5.3.)<br />

• den Einfluss der Motive auf das Entstehen von Involvement und der Wahrnehmung von<br />

Kaufrisiken (vgl. Abschnitt 3.2.1.)<br />

Insgesamt bietet die vorliegende Konzeptualisierung von Involvement eine interessante und neuartige<br />

Perspektive, Entscheidungsprozesse im touristischen Bereich unter Einbeziehung des Involvements zu<br />

betrachten. Dennoch gibt einige kritische Punkte, die im Hinblick auf zukünftige weitergehende Überprüfungen<br />

des Konstruktes nicht unerwähnt bleiben sollten :<br />

1. Mit Blick auf die Varianzerklärungsanteile der latenten endogenen Konstrukte ist festzustellen, dass einige<br />

Konstrukte mit Werten von r 2 ≥ 0,60 hohe bis sehr hohe Varianzerklärungsanteile aufweisen (also sehr gut<br />

aus dem Modell und seinen Messindikatoren heraus erklärt werden), andere Konstrukte teilweise recht<br />

niedrige Werte aufweisen - auch wenn die lokale und globale Anpassungsmaße eine reliable und valide<br />

Messung des Gesamtmodells und der Messmodelle ausweisen. Dies ist vor allem dann festzustellen, wenn<br />

die Konstrukte mit nur einem Messindikator erfasst wurden (bspw. convenience, emotionale<br />

Personalkompetenz, Hin-zu-Motive) oder die latenten exogenen Variablen einen eher schwachen kausalen<br />

Einfluss aufweisen. Im Zuge einer Weiterentwicklung des Messinstruments ist damit Augenmerk zu legen,<br />

auf die Entwicklung weiterer Messindikatoren und Implementierung weiterer Konstrukte, um die erklärte<br />

Varianz in den jeweiligen Modellen zu steigern (siehe auch Punkt 2).<br />

2. Auf der Ursachenseite weisen beide Motivgruppen (Hin-zu und Weg-von) einen eher schwächeren<br />

kausalen Einfluss auf. Auch wenn die postulierten Beziehungen überwiegend zu 99% signifikant sind,<br />

muss festgestellt werden, dass es angezeigt scheint, auf der Entstehungsseite von Involvement weitere<br />

Konstrukte in die Modellierung einfließen zu lassen. Dies könnten sein<br />

• Reisezufriedenheit, Veranstalterzufriedenheit, Qualität vorheriger Veranstaltererfahrungen : es<br />

kann angenommen werden, dass Urlaubsentscheider, die bereits schlechte Erfahrungen mit<br />

Pauschalreiseveranstaltern allgemein, mit bestimmten Veranstaltern oder bestimmten Reisezielen<br />

oder Hotels gemacht haben ein anderes Entscheidungsfeld besitzen als Entscheider, die auf einen<br />

positiven Erfahrungsschatz zurückgreifen können.<br />

• Veranstalterloyalität : die Loyalität mit einem (oder mehreren) Reiseveranstalter(n) wirkt auf die<br />

Wahrnehmung von Risiken und damit – wie die Analysen ergeben haben - auch auf das Entstehen<br />

von negativem Buchungsinvolvement ein. Hier kann angenommen werden, dass die Bereitschaft<br />

zur Bindung an einen Veranstalter in jedem Fall das Entscheidungsfeld der Urlauber mit<br />

beeinflusst.<br />

• Reiseart : möglich ist, dass die Reiseart neben den Reisemotiven gleichfalls Einfluss auf das<br />

Entstehen von Involvement in einer Entscheidungssituation besitzt. In der Reiseart (Strandurlaub,<br />

Last Minute-Urlaub, Weltreise etc.) lassen sich die dominierenden Reisemotive möglicherweise in<br />

geeigneter Weise nochmals verdichten 2 .<br />

• Sozio-Demografie : bestehen sozio-demografische Unterschiede im Hinblick auf Form und<br />

Intensität des Entstehens von Involvement ? Neigen ältere Reisende oder Familien zu negativen<br />

Involviertheit, sind eher Frauen oder eher Männer niedrigpreisinvolviert, werden customized<br />

qualities auch von jüngeren Reiseentscheidern wahrgenommen ? Die Kenntnis der grundlegenden<br />

Involvementmuster erlaubt tiefergehende Betrachtungen in Zielgruppen, die möglicherweise für<br />

einen bestimmten Reiseveranstalter eine größere Relevanz besitzen.<br />

• Nachdem in der empirischen Untersuchung auf der Seite der Konsequenzen die Wahrnehmung<br />

von Produkt-, Marken- und Preiseigenschaften in den Mittelpunkt gestellt wurde, ist im Hinblick<br />

auf weiteren Forschungsbedarf an erster Stelle zu überlegen, welche Kausaleinflüsse zwischen<br />

Veranstalterwahrnehmung und der Bildung von Veranstalterpräferenzen bestehen und welche<br />

Rolle das Entscheiderinvolvement auf die Bildung von Veranstalterpräferenzen besitzt. Das<br />

2 Die Einzelreisemotive aus der FUR wurden bereits in verdichteter Form in den Fragebogen aufgenommen und zwar auf Basis einer in der<br />

FUR 2001 vorgenommen faktorenanalytischen Verdichtung.<br />

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