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Die Konstruktmessungen haben keine weiteren Anhaltspunkte dafür ergeben – entgegen der Intention in dieser<br />

Studie (vgl. Abschnitt 3.3.2.) – die Wahrgenommenen Qualitätsrisiken möglichst breit anhand voneinander<br />

unabhängiger Subdimensionen zu erfassen. Der Fornell/Larcker-Test hatte gar die Verschmelzung der o.g.<br />

Dimensionen empfohlen. Die Überprüfung der globalen Fit-Werte im Strukturmodell hat hingegen die<br />

zweidimensionale Lösung nahegelegt. Die in Modell 2 dargestellten kausalen Wirkungszusammenhänge<br />

entsprechen der Optimalzuordnung der Abhängigkeiten.<br />

Zu der ersten Hypothese :<br />

Hypothese 6 a :<br />

Je grösser die eingeschätzte Reiseerfahrung desto geringer die Wahrnehmung von Risiken im Zusammenhang mit der<br />

Buchungsentscheidung.<br />

Die Hypothese kann voll und ganz bestätigt werden : der standardisierte Pfadkoeffizient beträgt - 0,58 und zeigt<br />

damit eine recht starke kausale Wirkung auf die Wahrnehmung von Qualitätsrisiken. Diese Befunde liegen auf<br />

einer Linie mit den bisherigen Erkenntnissen zur Theorie des Wahrgenommenen Kaufrisikos : Produkterfahrung<br />

und Produktwissen senken das Wahrgenommene Kaufrisiko, dies gilt auch bei der Buchung von Urlaubsreisen.<br />

Umgekehrt kann also formuliert werden, dass Reiseentscheider, die sich in ihrer subjektiven Einschätzung für<br />

nicht so reiseerfahren halten, eher Qualitätsrisiken wahrnehmen. Hier ist ein Blick in das Messmodell<br />

aufschlussreich : der Indikator „Wahrnehmung von Leistungsrisiken“ besitzt einen etwas höheren<br />

Erklärungsanteil als der Indikator „Wahrnehmung von finanziellen Risiken“, somit sind für Reiseentscheider<br />

Qualitätsrisiken bedeutsamer als finanzielle Risiken 29 . Die Wahrnehmung von Qualitätsrisiken wird, wie Modell<br />

2 zeigt, zusätzlich beeinflusst, wenn Entscheider ein hohes Dauerhaftes Involvement mit<br />

Spezialreiseveranstaltern aufweisen (+ 0,29) : je höher das Involvement mit einem Spezialisten, desto stärker<br />

werden Qualitätsrisiken wahrgenommen. Höheres Involvement mit einem Standardpauschalreiseanbieter führt<br />

hingegen nicht zu einer erhöhten Wahrnehmung von Qualitätsrisiken (Beziehung nicht signifikant). Diese<br />

Erkenntnisse ergänzen die Ausführungen oben (S. 256-257) : Entscheider mit einem speziellen persönlichen<br />

Interesse/Hobby oder einem bestimmten Lebensstil, der sich auch in der Auswahl eines „geeigneten“<br />

Reiseveranstalters ausdrücken soll, empfinden ein höheres Qualitätsrisiko, da eine Fehlwahl stärkere negative<br />

Konsequenzen (Verlust an Ansehen, Verlust an Lebensqualität, höheres finanzielles Risiko durch höhere Preise<br />

von Spezialreisen) nach sich zieht als eine nicht gelungene 0815-Badereise, die möglicherweise über Last<br />

Minute auch sehr preisgünstig zu buchen war, also mit einem begrenzten finanziellen Risiko behaftet war.<br />

Zur zweiten Hypothese im negativen Entscheidungsfeld :<br />

Hypothese 6 b<br />

Je stärker die Motivstruktur durch Hin-zu-Motive bestimmt wird, desto höher das wahrgenommene Risiko im Rahmen<br />

einer Buchungsentscheidung.<br />

Auch diese Hypothese im Zusammenhang mit dem Entstehen eines negativen Buchungsinvolvements kann<br />

bestätigt werden, wenngleich der Pfadkoeffizient (+ 0,16) nicht besonders stark ist und nur zu 95% signifikant<br />

ist. Die Hin-zu-Motive wirken auf die wahrgenommenen Entscheidungsrisiken. Ohne diesen Einfluss aufgrund<br />

des eher schwächeren standardisierten Pfadkoeffizienten überbewerten zu wollen, so muss doch im<br />

Zusammenhang mit der Qualität dieser Motivgruppe festgehalten werden, dass die Unsicherheit bei der<br />

Entscheidungsfindung darin begründet sein mag, dass – wie bereits an anderer Stelle ausgeführt (vgl. Abschnitt<br />

4.3.3.) - hin-zu-motivierte Entscheider darauf achten, einen bestimmten Reiseveranstalter auszuwählen, der am<br />

ehesten konkrete, auf ein bestimmtes Ziel oder ein bestimmtes Interesse gerichtete Bedürfnisse erfüllt als wegvon-motivierte<br />

Reiseentscheider – letzterer wird weniger kognitive Energien in die Angebotsevaluierung stecken<br />

als ein hin-zu-motivierter Reiseentscheider – und nimmt deshalb auch weniger Risiken bei der<br />

Auswahlentscheidung wahr.<br />

Die Wahrnehmung von Entscheidungsrisiken wird vor allem in hohem Maße (+ 0.86) durch die Wahrnehmung<br />

von Qualitätsrisiken bestimmt : hier gilt der eindeutige, logisch nachvollziehbare und sich mit den allgemeinen<br />

29 Die Wahrnehmung von Gesundheitsrisiken und das Zeitrisiko (Angst vor Verlust von Zeit im Falle einer misslungenen Urlaubsreise) sind<br />

im Zuge der Konstruktmessung „frühzeitig“ ausgeschieden, aufgrund eines zu niedrigen der Erklärungsbeitrages dieser Faktoren.<br />

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