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klären wie die Aussage, dass es touristische Low Involvement-Märkte gibt (vgl. Abschnitt 3.3.3). Entscheidend<br />

ist, von welcher Involvementform gesprochen wird. Insofern besitzt der grundlegende Gedanke von<br />

LAURENT/KAPFERER, das Involvement-Konsrukt als Profil anzulegen (vgl. Abschnitt 2.6.2.2.) durchaus<br />

einen gewissen Charme. Entscheidender Unterschied des hier entwickelten Ansatzes ist, dass das Profil nicht<br />

durch seine Antezedenten gemessen wird, sondern durch die unterschiedlichen Formen und Dimensionen von<br />

Involvement. Damit vermeidet die in dieser Arbeit erarbeitete und empirisch getestete Konzeptualisierung einen<br />

der Hauptkritikpunkte am Ansatz von LAURENT/KAPFERER bzw. den Zustandsansätzen insgesamt, nämlich<br />

der Problematik der Messung eines Konstruktes durch seine Antezedenten (vgl. Abschnitt 2.7.2.2.).<br />

Insgesamt ist zu hoffen, dass die vorliegende Arbeit einen Beitrag geleistet hat,<br />

<br />

<br />

grundlegende Wahrnehmungsmuster bei der Buchungsentscheidung von Urlaubspauschalreisen<br />

aufzudecken, d.h. die zentrale Frage zu beantworten, auf welche Qualitätsmerkmale bezüglich Produkt,<br />

Marke und Preis Urlauber in der Auswahlentscheidung für einen Reiseveranstalter achten. Die Kenntnis<br />

der Wahrnehmungsmuster ermöglicht wiederum die zielgerichtete Beeinflussung der Präferenzen im<br />

Sinne der Aussage von KROEBER-RIEL/WEINBERG : „Es genügt nicht, objektive Leistungen<br />

anzubieten. Es muss auch dafür gesorgt werden, dass diese Leistungen von der Umwelt wahrgenommen<br />

werden“ – und zwar in positiver Weise als selbst-relevant und bedürfnisadäquat.<br />

das Verständnis bezüglich der theoretischen Beziehungen zwischen Involvement und anderen<br />

Konstrukten zu verbessern und damit der bereits an anderer Stelle 5 zitierten Forderung von<br />

HAVITZ/DIMANCHE nachzukommen : „Future empirical efforts should place more emphasis on<br />

structural equations, path analysis and LISREL in order to provide deeper insights into the nature of<br />

leisure involvement and ist alleged antecendents and facets. Leisure involvement research lags behind<br />

consumer involvement research and other leisure research in this regard” .<br />

die theoretischen Fundierung der Erklärung von grundlegenden Prozessen des<br />

Reiseentscheidungsverhaltens zu verbreitern und ein Beitrag für verhaltenswissenschaftliche<br />

Tourismusforschung insgesamt geleistet werden konnte.<br />

Für die touristische Praxis wäre es wünschenswert, wenn es mit Hilfe der vorliegenden Arbeit gelungen ist, –<br />

hier sei nochmals auf die Aussage von Karl Born, dem ehemaligen TUI-Vorstandsvorsitzenden Bezug<br />

genommen 6 - die Wünsche der Kunden besser zu identifizieren und wertvollen Input für das touristische<br />

Marketing und die touristische Marktforschung zu liefern.<br />

Input für die touristische Marktforschung :<br />

Es scheint angezeigt, das Augenmerk (auch) auf das psychologische Entscheidungsfeld zu legen,<br />

welches die Entscheidung für eine einzelne Pauschalreise mitbestimmt, da die Wahrnehmungsmuster<br />

des Entscheiders in Abhängigkeit davon differieren, welcher Art (s)eine Pauschalreise ist. Für die<br />

Analyse des Entscheidungsverhaltens sollten daher komplementär strukturelle Eigenschaften der<br />

Entscheider berücksichtigt werden (wie sie bspw. in den Clusteranalysen bei Urlaubertypologien<br />

verwendet werden) und variable Eigenschaften des Entscheiders. Die variablen Eigenschaften des<br />

Entscheiders bestimmen sich dann aus der Art einer Urlaubs(pauschal)reise und der bestimmenden<br />

Motivlage des Entscheiders. Sie bestimmen sich jedoch auch danach, inwieweit Entscheider sich durch<br />

hybrides, multi-optionales Konsumverhalten kennzeichnen lassen, also durch ein sprunghaftes und ein -<br />

je nach anstehender Entscheidung - situativ sich veränderndes Verhalten 7 . Das Involvementkonstrukt in<br />

der vorliegenden Konzeptualisierung kann dazu beitragen, wechselndes Konsumentenverhalten<br />

angemessen zu erfassen, da es das psychologische Entscheidungsfeld des Konsumenten sowohl von der<br />

personalen, von der situativen wie auch von der Produktseite her erfasst.<br />

<br />

Input für ein zielgerichtetes touristisches Marketing<br />

Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, dass es wenig Sinn macht, im Low Involvement-<br />

Entscheidungsfeld auf die Bereitstellung differenzierter – und kostenintensiver ! – customized qualities<br />

und elaborierter Markenkommunikation zu setzen. Großveranstalter wie Thomas Cook und die TUI<br />

5 Siehe. Abschnitt 3.3.4., S. 106.<br />

6 Vgl. Abschnitt 1.1.1., S.6.<br />

7 Vgl. Abschnitt 1.1.1., S.5.<br />

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