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Bei niedrig involvierten Konsumenten darf man hingegen annehmen, dass diese aufgrund der mangelnden<br />

Bereitschaft, produktbezogene Unterschiede zwischen den Reiseveranstaltern wahrnehmen zu wollen/können,<br />

gemäss den Annahmen der Low Involvement-Lernhierarchien eher durch emotionale Reize ansprechbar sind.<br />

Niedrig involvierte Entscheider werden also, wenn überhaupt (!), eher auf emotionale und<br />

erlebniskommunizierende Produkt- und Erlebnisqualitäten als auf funktionale Produktqualitäten achten und<br />

Veranstalterinformationen eher über die abstrakten Informationsträger Marke und Preis abrufen.<br />

► Auf Basis weiterer Analysen soll der folgende Zusammenhang geprüft werden :<br />

Je höher das kognitive Marken- und Produktauswahlinvolvement desto eher nimmt der Urlaubsentscheider funktionale<br />

Qualitätsattribute wahr.<br />

Je höher das emotionale Marken- und Produktauswahlinvolvement, desto eher nimmt der Urlaubsentscheider<br />

Qualitätsattribute wahr, die eine hohe Erlebnisqualität und einen höheren sozial-symbolischen Bezug aufweisen und/oder<br />

die Marke als eigenständigen Qualitätsindikator wahr.<br />

Begründung :<br />

Ein Stimulus kann stärker zu einer stärkeren emotionalen Aktivierung, oder zu einer stärkeren kognitiven<br />

Aktivierung des Urlaubsentscheiders führen. Das hängt neben dem Stimulus auch von der motivationalen<br />

Ausgangslage des Entscheiders ab. Ist die Motivation eher utilitaristisch werden Produktnutzen eher von ihrem<br />

funtionalen Aspekt her bewertet, ist die Ausgangsmotivation eher emotional, gewinnen für den Entscheider eher<br />

hedonistische und/oder sozial-symbolische Produkt- und/oder Markenattribute an Bedeutung.<br />

Ist das Aktivierungspotential des Stimulus eher funktional und oder die Nutzenerwartung des Entscheiders eher<br />

funktional, dann wird eher kognitives Involvement entstehen. Ist das Involvement kognitiv, werden in der Folge<br />

eher funktionale Produktattribute beachtet bzw. durch den Entscheider wahrgenommen. Ist das<br />

Entscheiderinvolvement dagegen emotional, werden eher sozial-symbolische und/oder hedonistische<br />

Produktattribute und eher die Marke / der Markenname als Qualitätsindikator wahrgenommen. Dies gilt vor<br />

allem dann, wenn die Marke emotional aufgeladen ist. Sonst wird sie bei emotional involvierten Entscheidern<br />

nicht als nutzenrelevant wahrgenommen – einschränkend ist jedoch anzumerken, dass der emotionale<br />

Zusatznutzen und die emotional geprägte Nutzenerwartung deckungsgleich sein müssen, d.h. letztendlich durch<br />

den Urlaubsentscheider als subjektiv relevant empfunden werden.<br />

► Neben den Produkt- und Markeneigenschaften gewinnt die Wahrnehmung des Preises an Bedeutung als<br />

Evaluierungskriterium bei der Auswahl des passenden Reiseveranstalters, wenn :<br />

⇒ grundsätzlich im Konsumverhalten eine starke Preisorientierung vorliegt :<br />

Je höher das Dauerhafte und/oder temporäre Preisinvolvement bei der Buchungsentscheidung, desto stärker werden<br />

niedrige Preise wahrgenommen.<br />

⇒ das Marken- und Produktauswahlinvolvement niedrig ist :<br />

Je niedriger das temporäre Marken- und Produktauswahlinvolvement, desto größere Bedeutung gewinnt der niedrige Preis<br />

als wahrgenommenes Differenzierungskriterium zwischen verschiedenen Reiseveranstaltern, desto eher werden<br />

Veranstalterinformationen über den weniger komplexen Informationsträger „Preis“ abgerufen.<br />

Begründung :<br />

In der Low Involvement-Situation dürfte der (niedrige) Preis eines Reiseveranstalters als dominierendes<br />

Auswahlkriterium an Bedeutung gewinnen, da qualitative Differenzierungskriterien der Anbieter aus folgenden<br />

Gründen eine geringere Rolle spielen : niedriges Involvement ist durch die mangelnde Bereitschaft und<br />

Fähigkeit gekennzeichnet, Unterschiede zwischen Produkten und Marken wahrzunehmen. In der Folge steigt das<br />

Preisinvolvement, also das Aktivierungspotential, welches niedrige Preise in die Auswahlentscheidung bei<br />

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