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Involvement-Präferenz-Modell hebt letztendlich darauf ab, Präferenzbildungsvorgänge in<br />

Abhängigkeit vom Entscheiderinvolvement zu erklären. Im Sinne der Überlegungen in Abschnitt<br />

4.5. wäre insbesondere zu prüfen, ob Differenzierungen hinsichtlich des Präferenztypus (weiche<br />

Präferenzen (=Einstellungen) vs. harte Präferenzen (=Buchungsabsicht) vorliegen. Die<br />

Identifizierung von Wahrnehmungsmustern ist in jedem Falle eine wichtige Voraussetzung für eine<br />

mögliche Erklärung von Präferenzbildungs- und Einstellungsbildungsprozessen.<br />

• Des weiteren ist zu überlegen, inwieweit in der Buchungssituation die Einflüsse unterschiedlicher<br />

Informationswege und die Auswahl der Buchungsstelle das Entscheiderinvolvement mit<br />

beeinflussen. Die vorliegenden Untersuchung beschäftigt sich nur am Rande mit den Prozessen der<br />

Informationsbeschaffung und Auswahl der Buchungsstellen. Es ist aufgrund bereits vorliegender<br />

empirischer Erkenntnisse anzunehmen (Abschnitt 3.2.3.), dass das Involvement auf diese Prozesse<br />

einwirkt und - in umgekehrter Weise – das Entscheiderinvolvement durch diese Prozessen mit<br />

beeinflusst wird (Stichworte mood Marketing, Erlebnisreisebüro, Gestaltung von Buchungssites im<br />

Internet).<br />

• Hieran schließt sich ein weiterer Punkt an, der im Zusammenhang mit künftigem Forschungsbedarf<br />

zu diskutieren ist : mit Hilfe der empirischen Tests sollten im Rahmen dieser Arbeit die<br />

grundlegenden Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Konstrukten, die in das Modell<br />

Eingang gefunden haben, untersucht werden. Interessant mag es sein, in weiteren Untersuchungen<br />

die Rückkopplungseffekte auf das involvementbasierte Entscheidungsverhalten zu untersuchen,<br />

m.a.W. das Modell zu dynamisieren.<br />

• Mit Hilfe des IPM werden involvementbasierte Prozesse in der Entscheidungsphase vor der<br />

Buchung einer Urlaubspauschalreise untersucht. Im Hinblick auf die Dynamisierung der<br />

Modellbetrachtung (zwischenzeitliche Einflüsse auf und Beeinflussung des Entscheidungsfeldes<br />

und dessen Parameter bis zu Buchung der nächsten Urlaubspauschalreise) kann eine Betrachtung<br />

der Prozessphase und der Wirkungsphase wertvolle Erkenntnisse bezüglich des Inputs in die<br />

nächste Entscheidungssituation bringen. Dabei ist auch - als mögliches Messinstrument der<br />

touristischen Marketingforschung – an zeitreihenbasierte Involvementmessungen zudenken.<br />

3. Um die Handhabbarkeit und Effizienz des Messinstrumentes in zukünftigen Erhebungen sicherzustellen, ist<br />

die Komplexität des Fragebogens zu reduzieren. Die Interviews waren mit einer Länge von 30 – 50<br />

Minuten teilweise im Grenzbereich. Es war lediglich dem für die Befragten angenehmen Thema<br />

„Urlaubsreise“ zu verdanken, dass sich Interviewabbrüche in Grenzen hielten. Die Fragen hatten zudem bei<br />

einigen Befragten einen Rückkopplungsbedarf, so dass zusammen mit der Interviewlänge nur face-to-face-<br />

Befragungen die Qualität der Interviews sicherstellen konnten. Auf der anderen Seite musste die „kritische<br />

Masse“ der Zahl der Ausgangsitems hoch genug sein, da es sich um den Test eines neuen Messmodells<br />

handelte, mithin ein Rückgriff auf bereits getestete Items nicht möglich war und die zu untersuchenden<br />

Modellzusammenhänge relativ komplex waren – auch im Vergleich zu anderen Kausalanalysen, die in der<br />

relevanten Literatur zu finden sind. Es hat sich zudem gezeigt, dass es für die LISREL-Berechnungen<br />

hilfreich war, eine Absicherung durch „Reserve-Items“ zu haben. Mit Durchführung der Reliabilitäts- und<br />

Validitätstests hat sich die Zahl der wirklich notwendigen Messitems jedoch erheblich reduziert 3 . Nimmt<br />

man die eine oder andere Zusatzfrage heraus, die nicht von zentraler Bedeutung ist, ist der Umfang des<br />

Fragebogens deutlich reduzierbar.<br />

Festzuhalten bleibt, dass die vorgenannten Kritikpunkte vor allem auf die Komplexität der zu untersuchenden<br />

Fragestellungen zurückzuführen sind und auf die Tatsache, dass neue Aspekte des Involvementkonstrukts<br />

untersucht wurden. Es bleibt jedoch auch festzuhalten, dass im Rahmen der postulierten Modellzusammenhänge<br />

der folgende zentrale Nachweis als Ergebnis des empirischen Teils erbracht werden konnte :<br />

<br />

Form und Intensität des Entscheiderinvolvements besitzen einen kausalen Einfluss auf die<br />

Wahrnehmungsstrukturen von Urlaubsentscheidern im Hinblick auf die Wahrnehmung von<br />

Produkt-, Marken- und Preiseigenschaften von Reiseveranstaltern<br />

Die Schlussfolgerungen für das Marketing von Reiseveranstaltern sollen im folgenden diskutiert werden.<br />

3 Von 100 Items im Untersuchungsfragebogen auf nunmehr etwa 60 Items, die sich wiederum auf die drei vorgestellten Kernmodelle<br />

verteilen, somit bleiben je nach Messmodell und Erkenntnissinteresse ca. 15 – 25 Items übrig.<br />

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