Dokument 3.pdf
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Dieser Zusammenhang gilt auch dann, wenn der Reiseveranstalter als eher funktionale Produktklasse als nicht<br />
so stark involvierend einzuschätzen ist wie die Destination und der Hotelanbieter (vgl. Hypothese 2), und zwar<br />
aus folgendem Grund :<br />
Es ist davon auszugehen, dass die Urlaubspauschalreise als Produktklasse den stärksten Einfluss auf die<br />
Herausbildung des temporären Buchungsinvolvements besitzt, da in dieser (Produktklasse Pauschalurlaubsreise)<br />
der Reiseveranstalter seine originären Leistungen, die Leistungen der Destination, des Hotelanbieter etc. bündelt.<br />
Der Reiseveranstalters soll ermöglichen, dass die Urlaubsreise als Produktklasse realisierbar sein soll. Ein<br />
Reiseveranstalter besitzt, anders als die Destination oder Urlaubsreise keine Selbstreferentialität. Deshalb<br />
erscheint es geboten, den Kunstgriff zu tätigen und das Produktklasseninvolvement mit der Urlaubspauschalreise<br />
(und nicht das Produktklasseninvolvement mit Reiseveranstaltern als Produktklasse) als kausale Voraussetzung<br />
für das Entstehen von temporären Buchungsinvolvement. bei der Auswahl eines bestimmten Reiseveranstalters<br />
zu definieren.<br />
Die dominierenden Reisemotive wirken jedoch nicht nur mittelbar über das Produktklasseninvolvement auf die<br />
Höhe des Buchungsinvolvement ein, sondern auch direkt und über die Wahrnehmung von Auswahlrisiken im<br />
Zusammenhang mit der Buchungsentscheidung :<br />
Je stärker die Motivstruktur durch Hin-zu-Motive bestimmt wird, desto höher das temporäre Buchungs- bzw. Marken- und<br />
Produktauswahlinvolvement in Bezug auf die Auswahl einer einzelnen Reiseveranstaltermarke.<br />
:Je stärker die Motivstruktur durch Hin-zu-Motive bestimmt wird, desto höher das wahrgenommene Risiko im Rahmen<br />
einer Buchungsentscheidung.<br />
Je höher das wahrgenommene Risiko im Rahmen einer Buchungsentscheidung, desto höher das Produkt- und<br />
Markenauswahlinvolvement mit einem Reiseveranstalter.<br />
Begründung :<br />
Bei dominierenden Hin-zu-Motiven fokussiert die Auswahlentscheidung des Urlaubers stärker auf die Auswahl<br />
einer bestimmten Veranstaltermarke, die beitragen soll, bestimmte, spezifiziertere Bedürfnisse zu befriedigen. Es<br />
ist anzunehmen, dass wiederum die Spezifizierung von Bedürfnissen eng zusammenhängt mit einer konkreteren,<br />
von einem spezifischem persönlichen Interesse getragenen Entscheidungssituation.<br />
Dominieren die Hin-zu-Motive, steigt m.a.W. die Bereitschaft, einen bestimmten touristischen Leistungsträger<br />
auszuwählen, von dem der Entscheider annimmt, dass dieser die individuellen Urlaubserwartungen am besten<br />
erfüllt. Damit existiert die Notwendigkeit, verschiedene touristische Anbieter (Destinationen, Hotels und<br />
Reiseveranstalter bzw. die von einem Reiseveranstalter im Pauschalreiseangebot zusammengeführte Kombination<br />
von Hotel und Destinationen unter größerem kognitiven Aufwand miteinander zu vergleichen, um die „richtige“<br />
Wahl treffen zu können. Dadurch kann zugleich auch eine Auswahlentscheidung entstehen, die durch die<br />
Wahrnehmung von Kaufrisiken (soziale, finanzielle, psychologische etc.; vgl. Abschnitt 5.3.) gekennzeichnet ist.<br />
Es entsteht in der Folge temporäres Marken- und Produktauswahlinvolvement.<br />
Bei dominierenden Weg-von-Motiven gilt hingegen : Hohes Dauerhaftes Produktklasseninvolvement erzeugt<br />
nicht notwendigerweise ein hohes temporäres Marken- und Produktauswahlinvolvement. Die Annahme soll wie<br />
folgt begründet werden : grundsätzlich besteht auch bei Reiseentscheidern mit dominierenden Weg-von-Motiven<br />
zwar ein ebenso hohes Interesse an der Produktklasse „Urlaubsreise“ (vgl. Hypothese 1), andererseits spielen<br />
einzelne Produkte und Marken bzw. der einzelne touristische Anbieter mit seinem Attraktionspotential eine<br />
geringere Rolle, da es dem Urlauber zunächst primär darum geht, unangenehmes durch angenehmeres Erleben zu<br />
tauschen. Zugleich – so eine weitere Annahme – dürfte bei dominierenden Weg-von-Motiven das Produkt- und<br />
Markenauswahlinvolvement auch deshalb geringer sein, da die Wahrnehmung von Qualitätsrisiken bezüglich der<br />
Auswahl eines einzelnen Reiseveranstalters nicht in dem Maße vorhanden sein dürfte wie bei Hin-zu-motivierten<br />
Reiseentscheidern (siehe oben).<br />
► Eine weitere Einflussgröße. die im Rahmen der Überprüfung des IPM untersucht werden soll, ist der Einfluss<br />
der Reiseerfahrung auf das Entstehen von Involvement. Es wird postuliert, dass die Reiserfahrung als eher<br />
langfristige wirkende Variable - ebenso wie die kurzfristig, auf die nächste Reise bezogene unabhängige<br />
Variable „Reisemotiv“ - Einfluss auf die abhängigen Variablen Involvement und Wahrgenommenes Risiko<br />
besitzt.<br />
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