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PDF-Ausgabe - G´sund Online

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24<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

Standardisiertes Ernährungsscreening<br />

Die Erfassung des Ernährungszustandes ist eine wichtige Voraussetzung für<br />

Diagnose, Operation und Therapie<br />

Laut Studien weisen zirka 20% der Patienten<br />

bei der Aufnahme in das Krankenhaus<br />

eine krankheitsassoziierte Mangelernährung<br />

auf. Die Erhebung und Dokumentation des<br />

Ernährungszustandes bei der Aufnahme der<br />

Patienten soll daher genauso selbstverständlich<br />

werden wie die Erhebung von Blutdruck,<br />

Puls und Temperatur.<br />

Ernährungsscreening –<br />

Implementierung in MEDOC’s<br />

Innerhalb des Ernährungsteams des LKH-<br />

Univ.Klinikum Graz wurde in Anlehnung an<br />

europäische Guidelines ein einfach durchzuführendes<br />

Ernährungsscreening entwickelt<br />

und in das bestehende Patienten-EDV-System<br />

implementiert. Die Erhebung erfordert<br />

einen minimalen Zeitaufwand (2–3 min), ist<br />

einfach durchzuführen und das Ergebnis liegt<br />

binnen kürzester Zeit vor, ist jederzeit einsehbar<br />

und wird in der Krankengeschichte<br />

dokumentiert.<br />

Nutzen des<br />

Ernährungsscreenings<br />

In einer Studie von Kruizenga et al. (Am J<br />

Clin Nutr 2005; 82:1082-9) konnte gezeigt<br />

werden, dass ein standardisiertes Screening-Programm<br />

bei hospitalisierten Patienten<br />

in der Lage ist, die Effektivität der<br />

ernährungsmedizinischen Betreuung zu verbessern.<br />

Die Arbeit zeigt eindrücklich, dass<br />

durch ein Screening-Programm Mangelernährung<br />

besser erkannt und eine<br />

ernährungsmedizinische Intervention den<br />

Verlauf günstig beeinflussen kann.<br />

Neue Wege in der<br />

Ernährung von chirurgischen<br />

Patienten<br />

War bis vor einigen Jahren sowohl<br />

die Vorbereitung der<br />

chirurgischen Patienten als<br />

auch die Situation nach Operationen<br />

von langen Phasen<br />

strikter Nahrungskarenz gekennzeichnet,<br />

so hat sich dieses<br />

Dogma in den letzten Jahren<br />

grundlegend geändert.<br />

Die Grazer Univ. Klinik für<br />

Anästhesie hat in Anlehnung<br />

an die aktuelle Literatur die präoperative<br />

Nüchternzeit für elektive Patienten auf zwei<br />

Stunden für klare Flüssigkeiten verkürzt. Mit<br />

der Verabreichung eines kohlenhydrathältigen<br />

Getränkes „Carboloading“ zwei Stunden<br />

vor großen Operationen werden die Kohlenhydratspeicher<br />

in der Leber aufgefüllt. Der<br />

Vorteil ist eine Reduzierung von postoperativen<br />

Blutzuckerschwankungen, Übelkeit und<br />

Erbrechen.<br />

Der postoperative Nahrungsaufbau beginnt<br />

bereits wenige Stunden nach Operationsende.<br />

Die Funktion des Darmes bleibt somit<br />

erhalten. Für den oralen Kostaufbau wurde<br />

ein stark vereinfachtes Schema erstellt und<br />

umgesetzt.<br />

Folder<br />

Das neue Konzept ermöglicht neben der Verringerung<br />

der postoperativen nicht chirurgischen<br />

Komplikationen eine schnellere Erholung<br />

und Mobilisation der Patienten und<br />

Auszug der Titelseite des Folders „Perioperatives<br />

Ernährungskonzept“.<br />

damit auch eine Verkürzung der Aufenthaltszeiten<br />

im Krankenhaus.<br />

Um die praktische Umsetzung zu erleichtern<br />

wurde vom Ernährungsteam des Univ. Klinikums<br />

ein Folder erarbeitet, der allen Mitarbeitern<br />

zur Verfügung steht.<br />

■<br />

Kontakt:<br />

A.M. Eisenberger, Diätologin<br />

Koordination & Organisation<br />

Ernährungsteam<br />

LKH-Univ. Klinikum Graz<br />

Priv. Doz. Dr. S. Gabor<br />

Klinische Abt. f. Thorax- &<br />

Hyperbare Chirurgie<br />

LKH-Univ. Klinikum Graz<br />

Intranet: LKH-Univ.Klinikum Graz/<br />

Medizinisches/Ernährungsteam<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gsund.net/gsundonline<br />

Newsletter-Service<br />

Die Redaktion von G’sund.net möchte mit den Leserinnen und Lesern des<br />

<strong>Online</strong>-Informationsangebotes von www.gsund.net regelmäßig kommunizieren<br />

und über die aktuellen Meldungen vor allem aus dem steirischen<br />

Gesundheits- und Sozialbereich informieren.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.gsund.net<br />

März 2007<br />

Menschen helfen Menschen

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