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42<br />

ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />

LSF Graz: „Schule für ein neues Leben“<br />

Vom Tollhaus in der Grazer Paulustorgasse zur Landesnervenklinik Sigmund Freud Graz<br />

Die LSF Graz – im Bild das<br />

E-Gebäude – bietet heute ein<br />

umfassendes<br />

Behandlungsspektrum<br />

an.<br />

Fotos: Sudy<br />

Weithin sichtbar ist der<br />

Wegweiser der LSF Graz.<br />

Das heutige Grazer Volkskundemuseum<br />

in der Paulustorgasse<br />

war einst ein Kapuzinerkloster.<br />

Ab 1787 beherbergte es<br />

das als „Tollhaus“ bezeichnete<br />

Nervenspital. Erst 1874 wurde<br />

am heutigen Gelände der Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud<br />

Graz (LSF Graz) die Landes-Irrenanstalt<br />

am Feldhof eröffnet.<br />

Anstaltspsychiatrie in<br />

der Steiermark<br />

Über die Entstehung und Entwicklung<br />

der „Landes-Irrenanstalt<br />

Feldhof bei Graz“ und ihre<br />

Insassen von 1874 bis 1913 berichtet<br />

Carlos Watzka in den<br />

„Blättern für Heimatkunde (Doppelheft<br />

1-2/2006) des Historischen<br />

Vereins für Steiermark. Er<br />

skizziert die Entstehung der „modernen“<br />

Anstaltspsychiatrie in<br />

der Steiermark und geht dabei<br />

weit zurück in die Geschichte.<br />

Sehr intensiv setzt er sich mit<br />

dem Zeitraum von der Übertragung<br />

des „Irrenwesens“ in den<br />

Aufgabenbereich des Landes<br />

Steiermark bis zum Beginn des<br />

Ersten Weltkrieges auseinander.<br />

Mehr dazu:<br />

http://members.aon.at/<br />

histor.verein.stmk/<br />

Kontakt und Quelle:<br />

Dr. Carlos Watzka<br />

Institut für Soziologie,<br />

Universität Graz<br />

Universitätsstraße 15/G 5,<br />

8010 Graz<br />

Mail: carlos.watzka@uni-graz.at<br />

Trendwende LSF Graz<br />

Die 1999 erfolgte Umbenennung<br />

des Landesnervenkrankenhauses<br />

(LNKH Graz) in „Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud Graz (LSF Graz)“<br />

Das heutige Volkskundemuseum beherbergte einst das als „Tollhaus“<br />

bezeichnete Nervenspital.<br />

signalisierte auch eine Trendwende<br />

in der psychiatrischen Krankenhausbehandlung.<br />

Einer internationalen<br />

Tendenz zum Abbau zentraler<br />

Versorgungseinheiten folgend<br />

setzte sich das in den späten<br />

Neunzigerjahren ausgearbeitete<br />

Projekt „LNKH 2005“ zum Ziel,<br />

halbstationäre und ambulante Behandlungsmethoden<br />

auszubauen,<br />

die es den Patienten ermöglichen,<br />

Kontakte zur Familie und Arbeitswelt<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

Chronologie<br />

Schule für neues Leben<br />

Die LSF Graz nimmt dabei die<br />

Rolle einer „Schule für ein neues<br />

Leben“ ein, die mit Behandlungspaketen<br />

aus Medikamenten,<br />

Psychotherapie, Ergotherapie<br />

und körperlich aktivierenden<br />

Maßnahmen gezielte Hilfestellungen<br />

setzt.<br />

■<br />

reinhard.sudy@kages.at<br />

norbert.weiss@kages.at<br />

1787: In einem aufgelassenen Kapuzinerkloster in der Paulustorgasse<br />

der Grazer Innenstadt wird das Nervenspital<br />

oder Tollhaus eingerichtet. Heute ist hier das<br />

Volkskundemuseum untergebracht.<br />

1826: Das große Röckenzaun(i)sche Haus in der Paulustorgasse<br />

15 und 17 wird zum Teil als Gebärhaus und zum<br />

Teil als Irrenhaus benützt.<br />

1874: Die Landes-Irrenanstalt am Feldhof mit Hauptgebäude,<br />

Kolonien, Leichenhaus und Kapelle wird eröffnet.<br />

1925–1969: Bezeichnung als Landes-Heil- und Pflegeanstalt für<br />

Geisteskranke am Feldhof.<br />

1969–1990: Bezeichnung als Landessonderkrankenhaus für Psychiatrie<br />

und Neurologie Graz.<br />

1990–1999: Bezeichnung als Landesnervenkrankenhaus Graz<br />

(LNKH Graz).<br />

1999: Umbenennung in Landesnervenklinik Sigmund Freud<br />

Graz (LSF Graz).<br />

Foto: Pachernegg<br />

März 2007<br />

Menschen helfen Menschen

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