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PDF-Ausgabe - G´sund Online

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PANORAMA 51<br />

Freiberg in Sachsen<br />

Filigrane Tulpenkanzel, weltgrößte<br />

Gesteinssammlung und Bauerhase<br />

Freiberg mit den Gruben „Reiche Zeche“<br />

(Untertageführung) und „Alte Elisabeth“<br />

(Übertageführung) und weiteren interessanten<br />

Bergbaudenkmälern des Erzbergbaues.<br />

Fotos: H. Grager<br />

Die große Silbermannorgel.<br />

Dieses hübsche und etwas verschlafen wirkende<br />

kleine Städtchen wird vor allem<br />

wegen seines spätgotischen Doms<br />

St. Marien mit dem als „Goldene Pforte“ bezeichneten<br />

beeindruckenden Eingangstor, der<br />

um 1505 vom Bildhauer Hans Witten geschaffenen<br />

Tulpenkanzel und der im Manierismusstil<br />

erbauten kurfürstlichen Begräbniskapelle<br />

besucht. Für den Tipp eines Freibergers, eine<br />

Domführung mit Orgelmusik der vom Orgelbaukünstler<br />

Gottfried Silbermann zwischen<br />

1711 und 1714 geschaffenen großen Silbermannorgel<br />

zu besuchen, hatte ich zu wenig<br />

Zeit. Sehenswert sind auch das Lehr- und Besucherbergwerk<br />

der einstigen Silberstadt<br />

Gesteinssammlung<br />

Bei meinem Besuch im Vorjahr<br />

wurde das im Stadtzentrum gelegene<br />

Schloss Freudenstein im Rahmen<br />

des EU-Projektes Freiberg 2010 gerade<br />

restauriert. Seine künftigen Nutzer, die TU<br />

Bergakademie Freiberg und das Sächsische<br />

Staatsarchiv – Bergarchiv, werden<br />

hier eine der größten Gesteinssammlungen<br />

der Welt präsentieren. Die bereits<br />

vorhandene mineralogische Sammlung<br />

der TU Bergakademie Freiberg wird durch<br />

die Dauerleihgabe einer Privatsammlung<br />

mit über 80 000 Exemplaren erweitert.<br />

Bergarchiv<br />

Das Bergarchiv mit vielen Raritäten ist in seiner<br />

Art weltweit ein einmaliges Zentrum der<br />

Montangeschichte mit historischen Kulturgütern<br />

aus sechs Jahrhunderten sächsischer<br />

Bergbaugeschichte. Akten, Bergbücher, Karten,<br />

Pläne, Risse, Fotos, Dokumentarfilme<br />

und Bergbauliteratur werden hier archiviert.<br />

Entstehung des Bauerhasen<br />

Zur Tafelrunde des Markgrafen Friedrich<br />

mit der gebissenen Wange (1257–1324)<br />

zählte auch der Kaplan<br />

von St. Marien.<br />

Die beiden sollen<br />

bei einem Gelage<br />

vom Fastnachtdienstag<br />

auf<br />

Die freistehende Tulpenkanzel aus<br />

Hilbersdorfer Porphyrtuff im Freiberger Dom<br />

St. Marien.<br />

den Aschermittwoch<br />

in einen heftigen<br />

Wortwechsel<br />

geraten sein, als<br />

der Markgraf kurz<br />

vor Mitternacht einen<br />

Hasenbraten<br />

auf den Tisch bringen<br />

wollte. Durch<br />

den mitternächtlichen<br />

Beginn der Osterfastenzeit sah der<br />

Kaplan darin eine schwere Sünde. Einen<br />

Ausweg zur Zufriedenheit aller fand<br />

schließlich der Koch, der kurz nach Mitternacht<br />

ein mit Mandeln gespicktes Gebäck<br />

in Form eines Hasen servierte. Zu Ehren des<br />

Kochs, der Bauer hieß, wurde dessen Kreation<br />

vom Markgrafen als „Bauerhase“ bezeichnet,<br />

der heute noch in alter Tradition<br />

hergestellt wird.<br />

■<br />

reinhard.sudy@kages.at<br />

LITERATURTIPP<br />

Dom und Domviertel<br />

Freiberg / Sachsen<br />

Manfred Hübner mit Fotos von Manfred Lohse<br />

Hinstorff Verlag, Rostock 2005<br />

Der Dom St. Marien zu Freiberg in Sachsen ist Gotteshaus,<br />

Konzertsaal und Kulturdenkmal in einem. Manfred Hübner<br />

führt, ergänzt durch zahlreiche Schwarz-weiß- und Farbabbildungen,<br />

durch Geschichte und Gegenwart des Freiberger<br />

Domviertels und den Sakralbau mit der berühmten filigranen<br />

Tulpenkanzel und der Silbermann-Orgel.<br />

Menschen helfen Menschen<br />

März 2007

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