PDF-Ausgabe - G´sund Online
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36<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Risikomanagement im LKH Hartberg<br />
Frühzeitiger Weg der Erkennung und Vermeidung von Fehlern<br />
Risikomanagement in der KAGes ist um<br />
ein gemeinsames Verständnis und ein<br />
einheitliches methodisches Vorgehen bei der<br />
Erkennung, Einschätzung, Bewertung, Bewältigung<br />
und Überwachung von Risiken<br />
bemüht.<br />
Acht Mitarbeiter aus den verschiedensten<br />
Bereichen des LKH Hartberg sind bereits ausgebildete<br />
Risikomanager und haben eine<br />
Risikolandschaft des Behandlungsprozesses<br />
erstellt.<br />
Auf der Suche nach<br />
Fehlerquellen – Risikoanalyse<br />
Bei der Beurteilung wurde nach Häufigkeit<br />
des Risikos und dessen Auswirkung auf den<br />
Patienten vorgegangen. Dabei wurden die<br />
Ursachen festgestellt und geklärt, welche<br />
Lösungsmöglichkeiten zu einer Minimierung<br />
des Risikos, d.h. einer Verminderung der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
sowie einer Verminderung<br />
oder Vermeidung der Auswirkungen<br />
führen.<br />
Ein wichtiges Thema war die Verwechslung<br />
von Patienten, besonders bei gleichen oder<br />
ähnlichen Namen, welches sich durch die<br />
EDV-Erfassung der Daten verschärft hat.<br />
Wenn bei der Aufnahme nicht<br />
nach den vorgegebenen Suchkriterien<br />
in Medocs gearbeitet<br />
wird, wird der „falsche Pat.“<br />
angelegt und auf falsche Vorbefunde<br />
zugegriffen.<br />
Ein großes Fehlerpotenzial ist<br />
auch die fehlerhafte Informationsweitergabe<br />
zwischen<br />
den handelnden Personen. In<br />
der Luftfahrt ist ein „Briefing“<br />
üblich, ein strukturiertes<br />
Wiedergeben der Information<br />
zwischen zwei Piloten. Im Krankenhaus sind<br />
die kritischen Informationsschnittstellen die<br />
Dienstübergaben, die telefonischen Anordnungen,<br />
aber auch die schlecht lesbaren<br />
händischen Aufzeichnungen.<br />
Kritische Situationen<br />
in Datenbank<br />
Kritische Situationen, „near misses“ oder<br />
„Beinahefehler“ genannt, werden in Zukunft<br />
in eine Datenbank eingegeben und mit anderen<br />
Spitälern verglichen, um daraus zu lernen.<br />
Auch dies ist ein bei den Fluglinien bereits<br />
erfolgreich angewandtes System.<br />
Das engagierte Team des LKH Hartberg anlässlich des Abschlusses<br />
des Projektes Risikomanagement im Dezember 2006.<br />
Erfolgsfaktoren<br />
Entscheidend für den Erfolg von RISK-<br />
Management ist die aktive Mitarbeit aller<br />
Mitarbeiter, eine angstfreie Gesprächskultur,<br />
wo aus Fehlern gelernt wird und nicht Bestrafung<br />
im Vordergrund steht. Dann entsteht<br />
eine Vertrauensbasis, wo auch „Beinahefehler“<br />
mitgeteilt und Schwierigkeiten besprochen<br />
werden, um aus Fehlern zu lernen<br />
und Fehler zu vermeiden.<br />
■<br />
Pflegedirektorin Brigitte Hahn,<br />
LKH Hartberg<br />
Foto: Marietta Jagerhofer<br />
Patientenfeedback<br />
Zufriedenheitsmessung bei onkologischen Patienten der Grazer HNO-Klinik<br />
Foto: Salzwimmer<br />
OA Dr. Michaela<br />
Salzwimmer,<br />
Univ.Klinik für Hals,<br />
Nasen und Ohren.<br />
An der Universitätsklinik<br />
für<br />
Hals, Nasen, Ohren<br />
am LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz werden<br />
zwischen 80 und 100<br />
Patienten pro Jahr<br />
mit der Erstdiagnose<br />
einer malignen Tumorerkrankung<br />
im<br />
Kopf-Halsbereich<br />
vorstellig. Nach absolvierter<br />
Primärtherapie<br />
erfolgen regelmäßige Kontrolluntersuchungen<br />
in der onkologischen Nachsorgeambulanz,<br />
wobei die Patienten von einem<br />
fixen Team, bestehend aus Ärzten und<br />
Diplom-Gesundheits- und Krankenschwestern<br />
betreut werden.<br />
Ambulanzablauf/Organisation: Anmeldung, Wartezeit.<br />
Fragebogen:<br />
Auswertung und Ausblick<br />
Von insgesamt 122 abgegebenen Fragebögen<br />
konnten 120 ausgewertet werden.<br />
Die Frage bezüglich des Ambulanzablaufes<br />
betreffend Anmeldung und Wartezeit wurde<br />
in 64 % mit „sehr gut“ und 33 % mit „gut“<br />
beantwortet. Das Patientenfeedback zeigt<br />
uns jedoch in Teilbereichen die Notwendigkeit<br />
von Verbesserungen. Im<br />
nächsten Jahr wird eine umfassende<br />
Patientenbefragung<br />
nach bereits vorliegenden<br />
standardisierten Fragebögen<br />
durchgeführt, die dann die<br />
Basis für weitere Maßnahmen<br />
bilden wird. ■<br />
Kontakt:<br />
OA Dr. Michaela Salzwimmer<br />
Univ. Klinik für HNO<br />
Tel.: 385 / 3465<br />
E-Mail:<br />
michaela.salzwimmer@klinikum-graz.at<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.gsund.net/gsundonline<br />
März 2007<br />
Menschen helfen Menschen