Skriptes - Uni Bremen - Universität Bremen
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Zusammenhang zwischen Turingmaschinen und Grammatiken<br />
Man sieht nun leicht, dass für alle w ∈ Σ ∗ gilt:<br />
w ∈ L(G) gdw. A akzeptiert w.<br />
Für Typ-0-Sprachen gelten die folgenden Abschlusseigenschaften:<br />
Satz 12.2<br />
1) L 0 ist abgeschlossen unter ∪,·, ∗ und ∩.<br />
2) L 0 ist nicht abgeschlossen unter Komplement.<br />
Beweis.<br />
1) Für die regulären Operationen ∪,·, ∗ zeigt man dies im Prinzip wie für L 2 durch<br />
Konstruktion einer entsprechenden Grammatik.<br />
Damit sich die Produktionen der verschiedenen Grammatiken nicht gegenseitig<br />
beeinflussen, genügt es allerdings nicht mehr, nur die Nichtterminalsymbole der<br />
Grammatiken disjunkt zu machen.<br />
Zusätzlich muss man die Grammatiken in die folgende Form bringen:<br />
Die Produktionen sind von der Form<br />
u −→ v<br />
X a −→ a<br />
mit u ∈ N + i und v ∈ Ni<br />
∗<br />
mit X a ∈ N i und a ∈ Σ<br />
Für den Schnitt verwendet man Turingmaschinen:<br />
Die NTM fürL 1 ∩L 2 verwendet zwei Bänder und simuliert zunächst auf dem ersten<br />
die Berechnung der NTM für L 1 und dann auf dem anderen die der NTM für L 2 .<br />
Wenn beide zu akzeptierenden Stoppkonfigurationen der jeweiligen Turingmaschinen<br />
führen, so geht die NTM für L 1 ∩L 2 in eine akzeptierende Stoppkonfiguration.<br />
Beachte:<br />
Es kann sein, dass die NTM für L 1 auf einer Eingabe w nicht terminiert, die<br />
NTM für L 1 ∩L 2 also gar nicht dazu kommt, die Berechnung der NTM für L 2 zu<br />
simulieren. Aber dann ist ja w auch nicht in L 1 ∩L 2 .<br />
2) Wir werden später sehen, dass Turing-erkennbaren Sprachen nicht unter Komplement<br />
abgeschlossen sind (Satz 16.10).<br />
Wir werden später außerdem zeigen, dass für Turing-erkennbaren Sprachen (und damit<br />
für L 0 ) alle bisher betrachteten Entscheidungsprobleme unentscheidbar sind (Sätze 16.6,<br />
16.8, 16.9). Die Begriffe “entscheidbar” und “unentscheidbar” werden wir in Kürze formal<br />
definieren. Intuitiv bedeutet Unentscheidbarkeit, dass es keinen Algorithmus gibt, der<br />
das Problem löst.<br />
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