Skriptes - Uni Bremen - Universität Bremen
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<strong>Uni</strong>verselle Maschinen und unentscheidbare Probleme<br />
• L ist Turing-erkennbar und damit aus L 0 . In der Tat ist L sogar entscheidbar: bei<br />
Eingabe w kann eine DTM<br />
– durch Aufzählen der w 0 ,w 1 ,... den Index i mit w = w i bestimmen<br />
– durch Aufzählen der G 0 ,G 1 ,... dann auch die Grammatik G i konstruieren<br />
– dann das Wortproblem für w i ∈ L(G i ) für Typ 1-Sprachen entscheiden (siehe<br />
Satz 12.7)<br />
• L ist nicht kontextsensitiv. Anderenfalls gäbe es einen Index k mit L = L(G k ).<br />
Nun ist aber<br />
Widerspruch.<br />
w k ∈ L(G k ) gdw. w k ∈ L (denn L(G k ) = L)<br />
gdw. w k /∈ L(G k ) (nach Def. L)<br />
Aus der Unentscheidbarkeit von UNIV kann man weitere wichtige Unentscheidbarkeitsresultate<br />
herleiten. UNIV ist offensichtlich nichts anderes als das Wortproblem für<br />
DTMs, kodiert als Turingmaschine. Es folgt daher sofort das folgende Theorem.<br />
Satz 16.6<br />
Das Wortproblem für DTM ist unentscheidbar, d.h. es gibt kein Berechnungsverfahren,<br />
das zu jeder gegebenen DTM A und jedem Eingabewort w entscheidet, ob A das Wort<br />
w akzeptiert.<br />
Eine Variante ist das Wortproblem für Typ 0-Grammatiken, d.h. die Frage, ob für eine<br />
gegebene Typ 0-Grammatik G und ein gegebenes Wort w gilt, dass w ∈ L(G). Wäre<br />
diese Variante entscheidbar, so wäre auch das Wortproblem für DTMs entscheidbar, was<br />
ja nach Satz 16.6 nicht der Fall ist: gegeben eine DTM A und ein Eingabewort w könnte<br />
man zunächst A in eine äquivalente Typ 0-Grammatik G wandeln (wie im Beweis von<br />
Satz 12.1; man beachte, dass die Konstruktion dort mit einer TM implementierbar ist)<br />
und dann entscheiden, ob w ∈ L(G). Auch das Wortproblem für Typ 0-Grammatiken<br />
ist also unentscheidbar.<br />
Satz 16.7<br />
Das Halteproblem für DTM ist unentscheidbar, d.h. es gibt kein Berechnungsverfahren,<br />
das zu jeder gegebenen DTM A entscheidet, ob A beginnend mit leerem Eingabeband<br />
terminiert.<br />
Beweis. Wir zeigen: wäre das Halteproblem entscheidbar, so auch das Wortproblem. Das<br />
ist aber nicht der Fall.<br />
Um von einer gegebenen DTM A und einem gegebenem Wort w zu entscheiden, ob<br />
w ∈ L(A), könnte man dann nämlich wie folgt vorgehen:<br />
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