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Skriptes - Uni Bremen - Universität Bremen

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Zusammenhang zwischen Turingmaschinen und Grammatiken<br />

Satz 12.3<br />

Für L 0 sind das Leerheitsproblem, das Wortproblem und das Äquivalenzproblem unentscheidbar.<br />

Von den Sprachklassen aus der Chomsky-Hierarchie sind nun alle bis auf L 1 (kontextsensitiv)<br />

durch geeignete Automaten/Maschinenmodelle charakterisiert. Nach Definition<br />

enthalten kontextsensitive Grammatiken nur Regeln, die nicht verkürzend sind, also Regeln<br />

u −→ v mit |v| ≥ |u|. Wenn man ein Terminalwort w mit einer solchen Grammatik<br />

ableitet, so wird die Ableitung also niemals ein Wort enthalten, dessen Länge größer als<br />

|w| ist.<br />

Diese Beobachtung legt folgende Modifikation von Turingmaschinen nahe: die Maschinen<br />

dürfen nicht mehr als |w| Zellen des Arbeitsbandes verwenden, also nur auf dem<br />

Bandabschnitt arbeiten, auf dem anfangs die Eingabe steht. Um ein Überschreiten der<br />

dadurch gegebenen Bandgrenzen zu verhindern, verwendet man Randmarker ̸c, $.<br />

Definition 12.4 (linear beschränkter Automat)<br />

Ein linear beschränkter Automat (LBA) ist eine NTM A = (Q,Σ,Γ,q 0 ,∆,F), so dass<br />

• $,̸c ∈ Γ\Σ<br />

• Übergänge (q,̸c,...) sind nur in der Form (q,̸c,̸c,r,q ′ ) erlaubt (linker Rand darf<br />

nicht überschritten werden).<br />

• Übergänge (q,$,...) sind nur in der Form (q,$,$,l,q ′ ) erlaubt.<br />

• ̸c und $ dürfen nicht geschrieben werden.<br />

Ein gegebener LBA A erkennt die Sprache<br />

L(A) := {w ∈ Σ ∗ | ̸cq 0 w$ ⊢ ∗ k, wobei k akzeptierende Stoppkonfiguration ist}.<br />

Offensichtlich muß auch ein LBA nicht unbedingt terminieren. Wie bei Turingmaschinen<br />

gilt nach der obigen Definition: terminiert ein LBA A auf einer gegebenen Eingabe w<br />

nicht, so ist w /∈ L(A).<br />

Korollar 12.5<br />

Eine Sprache L gehört zu L 1<br />

gdw. sie von einem LBA erkannt wird.<br />

Beweis.<br />

„⇒“: Verwende die Konstruktion aus dem Beweis von Satz 12.1.<br />

Da alle Produktionen von kontextsensitiven Grammatiken nichtkürzend sind (mit<br />

Ausnahme S −→ ε), muss man auf dem zweiten Band nur ableitbare Wörter bis<br />

zur Länge |w| erzeugen (aus längeren kann nie mehr w abgeleitet werden). Daher<br />

kommt man mit |w| vielen Feldern aus.<br />

Beachte:<br />

Zwei Bänder liefern nicht ein doppelt so langes Band, sondern ein größeres Arbeitsalphabet,<br />

vergleiche Beweis von Satz 11.4.<br />

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