Skriptes - Uni Bremen - Universität Bremen
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Abschlusseigenschaften und Pumping Lemma<br />
Ein Ableitungsbaum kann also für mehr als eine Ableitung stehen und dasselbe Wort<br />
kann verschiedene Ableitungsbäume haben.<br />
Wir verzichten auf eine exakte Definition von Ableitungsbäumen, da diese eher kompliziert<br />
als hilfreich ist. Stattdessen geben wir nur einige zentrale Eigenschaften an.<br />
Allgemein:<br />
Die Knoten des Ableitungsbaumes sind mit Elementen aus Σ ∪ N beschriftet. Dabei<br />
dürfen Terminalsymbole nur an den Blättern vorkommen (also an den Knoten ohne<br />
Nachfolger) und Nichtterminale überall (um auch partielle Ableitungen darstellen zu<br />
können). Ein mit A beschrifteter Knoten kann mit α 1 ,...,α n beschriftete Nachfolgerknoten<br />
haben, wenn A −→ α 1 ...α n ∈ P ist.<br />
Ein Ableitungsbaum, dessen Wurzel mit A beschriftet ist und dessen Blätter (von links<br />
nach rechts) mit α 1 ,...,α n ∈ Σ∪N beschriftet sind, beschreibt eine Ableitung<br />
A ⊢ ∗ G α 1...α n .<br />
Lemma 9.2 (Pumping-Lemma für kontextfreie Sprachen)<br />
Für jede kontextfreie Sprache L gibt es ein n 0 ≥ 0 so dass gilt:<br />
für jedes z ∈ L mit |z| ≥ n 0 existiert eine Zerlegung z = uvwxy mit:<br />
• vx ≠ ε und |vwx| ≤ n 0<br />
• uv i wx i y ∈ L für alle i ≥ 0.<br />
Beweis. Sei G eine kontextfreie Grammatik mit L(G) = L. Nach Satz 8.10 und 8.12<br />
können wir o.B.d.A. annehmen, dass G ε-frei ist und keine Kettenregeln enthält. Sei<br />
• m die Anzahl der Nichtterminale in G;<br />
• k eine Schranke auf die Länge der rechten Regelseiten in G;<br />
• n 0 = k m+1 .<br />
Wir verfahren nun wir folgt.<br />
1) Ein Baum der Tiefe ≤ t und der Verzweigungszahl ≤ k hat maximal k t viele<br />
Blätter:<br />
eine Ebene: ≤ k Blätter<br />
zwei Ebenen: ≤ k 2 Blätter<br />
, etc.<br />
Der Ableitungsbaum für z hat |z| ≥ k m+1 Blätter, also gibt es einen Pfad (Weg<br />
von Wurzel zu Blatt) der Länge ≥ m+1 (gemessen in Anzahl Kanten).<br />
2) Auf diesem Pfad kommen > m+1 Symbole vor, davon > m Nichtterminale. Da es<br />
nur m verschiedene Nichtterminale gibt, kommt ein Nichtterminal A zweimal vor.<br />
Dies führt zu folgender Wahl von u,v,w,x,y:<br />
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