DBFZ Report Nr. 18 - Deutsches Biomasseforschungszentrum
DBFZ Report Nr. 18 - Deutsches Biomasseforschungszentrum
DBFZ Report Nr. 18 - Deutsches Biomasseforschungszentrum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zusammenfassung und Ausblick<br />
9 Zusammenfassung und Ausblick<br />
Nach der Zusammenfassung der Ergebnisse und einem kurzen Ausblick werden einerseits wesentliche<br />
Handlungsempfehlungen im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung der umwelt- und energiepolitischen<br />
Randbedingungen und andererseits die damit verbundenen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben<br />
abgeleitet. Durch den Anspruch die bisherigen Forschungsansätze zusammenzuführen und auszubauen,<br />
um somit einen übergreifenden Erkenntnisgewinn zu generieren, weisen die Ergebnisse ein<br />
hohes Maß an Interdisziplinarität auf. Dabei stehen folgende Themenbereiche im Zentrum:<br />
• Messtechnik, Messmethoden und Bilanzierung von Biomassevergasungsanlagen<br />
• Technische Bewertung<br />
• Ökologische Bewertung<br />
• Ökonomische Nachhaltigkeit<br />
Messtechnik, Messmethoden und Bilanzierung von Biomassevergasern<br />
Durch die in den Vergleichsmessungen festgestellte gute Übereinstimmung der Messergebnisse<br />
typischer Brenngaskomponenten können die genutzten Messgeräte ohne Bedenken für die Analyse von<br />
Brenngas von Vergasungsanlagen genutzt werden. Die Auswertungen der Ergebnisse zeigten jedoch,<br />
dass die Kalibrierung und Feststellung der Messbedingungen (Messgasfeuchte, Querempfindlichkeiten,<br />
Analysezeiten, etc.) der Messgeräte entscheidend für die Genauigkeit und Vergleichbarkeit der<br />
Messergebnisse sind. Falls möglich sollten alle Messgeräte, sofern ein Vergleich der Messergebnisse<br />
angestrebt ist, mit demselben Prüfgas kalibriert werden, wobei das Prüfgas eine ähnliche<br />
Zusammensetzung wie das zu messende Rohgas besitzen sollte.<br />
Die Ergebnisse der verschiedenen Teermessverfahren sind nur schwer vergleichbar, da Unterschiede<br />
bei den Probenahmen, den Messintervallen und den Analyseverfahren der Extraktionslösungen<br />
bestehen. Generell sind die größten Unsicherheiten bei den Probenahmen an der Anlage und bei der<br />
Analyse der Teerproben in externen Labors zu sehen. Wegen hoher Unsicherheiten bei der Bestimmung<br />
von Kohlenwasserstoffen in externen Labors sollte bei der Analyse der Teerproben zusätzlich immer<br />
eine Probe mit bekannten Konzentrationen z. B. ein Standard oder eine definiert verdünnte Probe<br />
mituntersucht werden, um eine höhere Sicherheit bei der Bewertung der Ergebnisse zu erzielen. Mit<br />
den periodischen Messverfahren lassen sich nur Aussagen zur mittleren Gasqualität während eines<br />
Intervalls treffen. Erkenntnisse über den Einfluss konkreter Prozessparameter (z. B. Reaktortemperatur)<br />
sind nur begrenzt und nur unter einer stabilen Prozessführung möglich. Im Gegensatz dazu lassen die<br />
Messergebnisse der SPA-Methode durch die kurze Probenahmezeit Rückschlüsse auf andere<br />
Prozessparameter zu. Die festgestellte hohe Korrelation der SPA-Ergebnisse zu dem Methangehalt des<br />
Produktgases spricht für eine qualitativ hochwertige Analyse und Reproduzierbarkeit der SPA-<br />
Messungen. Neben den Ergebnissen der jeweiligen Teermessmethode ist deren Handling ebenfalls ein<br />
wichtiger Aspekt. Dabei steht ein hoher Aufwand sowohl bei der Probenahme als auch bei der Nachund<br />
Aufbereitung der Probe im Rahmen von Teerprotokoll und Kondensationsmethode dem leichteren<br />
Handling der SPA-Methode gegenüber. Die Fehleranfälligkeit der betrachteten Teermessverfahren ist im<br />
Bereich der Probenahme nahezu gleich. Beim Teerprotokoll kann es zu Undichtigkeiten und<br />
Falschlufteinbruch kommen und bei der SPA-Methode zu Verstopfungen durch Septumsteile oder<br />
Partikel aus dem Gasstrom bei zu hoher Partikelbeladung des Messgases.<br />
100