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DBFZ Report Nr. 18 - Deutsches Biomasseforschungszentrum

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Messtechnik<br />

4 Messtechnik<br />

4.1 Überblick zur Messtechnik<br />

An Biomassevergasungsanlagen müssen für das Verständnis, der in den Reaktoren ablaufenden<br />

Reaktionen unterschiedliche Massen- und Volumenströme von Brenn-/ Hilfs-/ Reststoffen und<br />

Produkten sowie deren Qualität messtechnisch erfasst werden. Zudem ist die Erfassung dieser Größen<br />

die Grundlage der Bilanzierung von Biomassevergasungsanlagen. Die Genauigkeit der Messwerte<br />

bestimmt maßgeblich die Ergebnisse der Anlagenbilanzierung.<br />

Zur Ermittlung der Eingangsströme ist die Bestimmung der Massenströme des Brennstoffs und aller<br />

Hilfsstoffe notwendig. Diese werden im Regelfall direkt bei der Anlieferung durch Wiegen der<br />

Einsatzstoffe in Verbindung mit der Dokumentation ihrer Verbrauchszeit oder zeitaufgelöst mit<br />

Wägezellen an den jeweiligen Dosierbehältern vor Ort an den Anlagen bestimmt. An die Messtechnik<br />

zur Bestimmung der Qualität (Zusammensetzung) des erzeugten Produktgases werden durch die<br />

verschiedenen darin enthaltenen Komponenten besondere Anforderungen gestellt. Wie schon in den<br />

vorherigen Abschnitten angesprochen, besteht das bei der Biomassevergasung erzeugte Produktgas<br />

aus den typischen Brenngaskomponenten (CO, CO2, H2, CH4, C2H6, C2H4), Wasserdampf (H2O), Feststoffpartikel,<br />

Teere (kurz-/ langkettige und aromatische Kohlenwasserstoffe), Halogen-/ Schwefel-/ Stickstoffverbindungen<br />

(z. B. H2S, COS, HCl, NH3) und Alkalien (z. B. NaCl, KCl, NaOH, KOH). Die Bestimmung<br />

der Zusammensetzung des Brenngases ist in erster Linie für die Berechnung des Brenngasheizwertes<br />

und der Konzentration und die Art der enthaltenen Schadstoffe wichtig. Für diese Bestimmung nutzen<br />

die derzeit am Markt verfügbaren Geräte unterschiedliche Messprinzipien, welche in Tabelle 4.1<br />

dargestellt sind.<br />

Tabelle 4.1<br />

Messverfahren Brenngaskomponenten.<br />

Brenngaskomponente Messprinzip Messgasaufbereitung<br />

CO, CO2,<br />

Wärmeleitfähigkeit, IR-<br />

Spektroskopie, photometrisch<br />

T > <strong>18</strong>0 °C, staubfrei, trocken (Ausnahme IR)<br />

H2 Wärmeleitfähigkeit T > <strong>18</strong>0 °C, staubfrei, trocken<br />

CH4, C2H6, C2H4<br />

Wärmeleitfähigkeit, Flammenionisation,<br />

IR-Spektroskopie<br />

T > <strong>18</strong>0 °C, staubfrei, trocken (Ausnahme IR)<br />

H2O IR-Spektroskopie, Psychrometrie T > <strong>18</strong>0 °C, staubfrei (Ausnahme: Psychrometrie)<br />

Die dargestellten Messprinzipien werden u. a. in Mikro-GC, GC, GC-MS, FTIR, NDIR, Wärmeleitfähigkeitsdetektoren,<br />

Psychrometern und Flammenionisationsdetektoren eingesetzt, die an Biomassevergasungsanlagen<br />

zum Einsatz kommen, um je nach Messgerät verschiedene Gaskomponenten<br />

bestimmen zu können. Die Bestimmung der Feststoffpartikelbeladung im Brenngas wird im Regelfall<br />

durch die aus der Verbrennungstechnik standardisierte gravimetrische Messmethode durchgeführt.<br />

Dabei wird ein definierter Gasvolumenstrom mit Partikelbeladung in einer festgelegten Zeit über einen<br />

Filter geleitet. Über die Gewichtszunahme des Filters in Verbindung mit der Probenahmezeit und dem<br />

normierten Gasvolumenstrom lässt sich die Feststoffpartikelbeladung in g/m³ (i. N.) bestimmen. Die<br />

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