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DBFZ Report Nr. 18 - Deutsches Biomasseforschungszentrum

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Kurzbeschreibung ausgewählter Konzepte<br />

Wurzeln und Blättern) sowie 30 % Material aus der Landschaftspflege eingesetzt. Der größte Anteil des<br />

Brennstoffes muss zugekauft werden, während etwa 30 % aus eigenen Forstbeständen abgedeckt<br />

werden können. Das angelieferte Stammholz mit einem durchschnittlichen Wassergehalt von 35 Ma.-%<br />

wird durch einen externen Anbieter mit einem Schneckenhacker zerkleinert. Das zerkleinerte Material<br />

wird in einen Trockenturm gefördert, dessen Austrag automatisiert über einen Schubboden erfolgt.<br />

Durch ein installiertes Schwingsieb werden die Stofffraktionen in die Klassen kleiner 5 mm, zwischen 5<br />

und 15 mm sowie größer 15 mm Kantenlänge aufgetrennt. Die beiden kleineren Partikelgrößenklassen<br />

– in Summe ca. 30 Ma.-% des Gesamtinputs – werden in einer stofflichen Verwertung bspw. als Mulch<br />

für den Gartenbau zugeführt.<br />

Der Trocknungsprozess wird im Gegenstromprinzip betrieben und durch automatisch geregelte Gebläse<br />

mit der aus der Vergasungshalle abgesaugten und über einen Wärmeübertrager aufgewärmten<br />

Trocknungsluft versorgt. Das Material wird dabei auf einen Wassergehalt von < 10 Ma.-% getrocknet.<br />

Über Doppelschleusen mit Füllstandüberwachung wird diskontinuierlich der Brennstoff von oben in den<br />

Kuntschar-Vergaserreaktor (Festbettvergaser mit Gleichstromprinzip) mit einer Feuerungswärmeleistung<br />

von ca. 500 kW gefördert. Die Regelung der Zugabe des druckfreien Vergasungsmittels (Luft)<br />

erfolgt ebenfalls automatisch. Bei einer Nutzung von problematischen Brennstoffen (mit hohem<br />

Rindenanteil) wird ein Additiv auf Kalziumbasis zur Minderung von Aschesinterungseffekten eingesetzt,<br />

das mit dem Brennstoff vermischt dem Festbettvergaser zugeführt wird. Die Entaschung des Kessels<br />

erfolgte zunächst händisch im Rahmen von Anlagenstillständen. Im weiteren Projektverlauf wurde<br />

seitens des Anlagenbetreibers eine automatisch geregelte Entaschungsschnecke installiert, die die<br />

Rostasche in einen Aschecontainer fördert. Des Weiteren wurde zur Erhöhung der Auslastung der<br />

Gesamtanlage ein zweiter, redundanter Vergaserkessel gleichen Bautyps angeschlossen.<br />

Im Anfahr- und Abfahrbetrieb sowie bei Anlagenstörungen wird das Rohgas über eine Bypassstrecke<br />

durch einen Zyklon (Staubabscheider) zur Fackel gefördert. Im Regelbetrieb wird das Produktgas durch<br />

eine heißgehende Brenngasfiltration mit Kerzenfiltern vom Staub gereinigt und anschließend durch<br />

einen zweistufigen Rohrbündel-Wärmeübertrager mit angeschlossenem Sicherheitsfilter abgekühlt. Als<br />

Wärmeübertragungsmedium wird hierbei Wasser eingesetzt. Zur Kondensatabtrennung ist direkt vor<br />

dem BHKW ein Kondensatfilter installiert. Die Verstromung des Produktgases erfolgt durch ein BHKW<br />

(Hersteller Marelli) mit integriertem Oxidationskatalysator. Dabei werden ca. 95 kW elektrische Energie<br />

bereitgestellt und eingespeist, wobei der Anlagenbetrieb inklusive des Herstellungsprozesses eines<br />

stofflich nutzbaren Produktes durchschnittlich einen Energiebedarf von 15 kW aufweist. Die anfallende<br />

Wärme (ca. 150 kW) wird über eine thermische Weiche zusammen mit der durch den Rohrbündel-<br />

Wärmeübertrager anfallenden Wärme (ca. 35 kW) in das lokale Nahwärmenetz eingespeist.<br />

Die Anlage ist für den Dauerbetrieb ausgelegt und realisiert ca. 7.000 Jahresvolllaststunden. Mittels<br />

einer implementierten vollautomatischen Prozesssteuerung werden kontinuierlich alle relevanten<br />

Prozessparameter überwacht und mit den in den Sicherheitsfunktionen definierten zulässigen<br />

Anlagenparametern abgeglichen. Bei etwaigen Abweichungen vom Regelbetrieb erfolgt automatisch<br />

eine Meldung an den Betreiber bzw. es wird eine kontrollierte Abfahrroutine initiiert.<br />

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