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DBFZ Report Nr. 18 - Deutsches Biomasseforschungszentrum

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Handlungsempfehlungen<br />

10 Handlungsempfehlungen<br />

Eine Fortführung des Bundesmessprogramms zur Weiterentwicklung der kleintechnischen<br />

Biomassevergasung ist zweckmäßig, da viele Fragen bezüglich der Flexibilisierung und Netzintegration<br />

nicht endgültig geklärt und für die Neuausrichtung des EEG notwendig sind. Dabei müsste jedoch eine<br />

Anpassung der Inhalte, die in diesem Zusammenhang betrachtet werden sollten, erfolgen. Die<br />

nachfolgend dargestellten Schwerpunktthemen werden abschließend hinsichtlich der Relevanz für<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eingeordnet.<br />

Sicherheitskonzept, Messtechnik, Anlagengenehmigung und Maßnahmen zur Emissionsminderung<br />

Ein Mindestmaß an Sicherheitstechnik und damit auch Messtechnik ist für den Betrieb von<br />

Biomassevergasungsanlagen zwingend erforderlich, da eine erhöhte Brand-, Explosions-, Vergiftungsund<br />

Erstickungsgefahr besteht. Derzeit stammen Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen an<br />

Biomassevergasungsanlagen gemäß Artikel 95 des EG-Vertrags aus europäischen Richtlinien. Dabei<br />

unterliegen aber nur bestimmte Komponenten einer Biomassevergasungsanlage und die vollständige<br />

Anlage einer CE-Kennzeichnung, Konformitätsbewertung und Konformitätserklärung. Der Hersteller hat<br />

jedoch ausdrücklich die Pflicht eine Betriebsanleitung, die auf Gefahren eingeht, die von der Anlage<br />

ausgehen, mitzuliefern. Zudem sind Schutzeinrichtungen zu beschreiben und Sicherheitsvorkehrungen,<br />

die für den sicheren Anlagenbetrieb erforderlich sind, darin aufzuführen. Dies schließt sowohl die Inund<br />

die Außerbetriebnahme als auch die Instandhaltung der Anlage mit ein. Als problematisch sind<br />

jedoch besonders solche Anlagenanzusehen, bei denen der Hersteller gleichzeitig Betreiber ist und bei<br />

denen keine ausreichende Risikoprüfung vorgenommen wurde. Oft führt eine unzureichende<br />

Sicherheits- und Messtechnik zu gefährlichen Anlagenzuständen, Beeinträchtigungen der Umwelt und<br />

ungeplanten Stillständen. Ein umfassender Leitfaden für Betreiber, Hersteller und Behörden bezüglich<br />

Anlagensicherheit und Genehmigung von Biomassevergasungsanlagen ist daher zu empfehlen und<br />

könnte durch die geplante VDI Richtlinie 3461 „Maßnahmen zur Emissionsminderung an Holzvergasungsanlagen“<br />

entstehen.<br />

Des Weiteren lässt nur eine geeignete Online-Messung und Datenerfassung der wichtigsten<br />

Betriebsparameter ein flexibles Lastmanagement und eine Stabilisierung der Energienetze zu. Dabei<br />

sind neben den Potenzialen der Biomassevergasung mögliche Anlagenkonzepte hinsichtlich zukünftiger<br />

Anforderungen und deren Einfluss auf die Technik, Ökonomie und Ökologie zu untersuchen.<br />

Einheitliche Methodik bei der technischen Bewertung<br />

Bei der technischen Bewertung von Biomassevergasungsanlagen werden derzeit in unterschiedlichen<br />

Institutionen verschiedene Bewertungskriterien und Anlagenkenngrößen sowie Bezugsgrößen<br />

verwendet. Damit entstehen besonders für Betreiber, Hersteller und Behörden Unsicherheit und<br />

Unschärfe, die eine sichere Beurteilung von Anlagen und Konzepten nahezu unmöglich machen. Für die<br />

Zukunft sollten Anlagenkenngrößen klar definiert, harmonisiert und bei zukünftigen Projekten möglichst<br />

mit einheitlichen Messverfahren und Methoden bestimmt werden. Dabei kann das Methodenhandbuch<br />

des Service- und Begleitvorhabens eine Ausgangsbasis bieten. Zudem wird das Messhandbuch<br />

„Biomassevergasung“, das 2013 als Arbeitsversion erscheinen wird, wichtige Leitplanken bei der<br />

Auswahl der Messgrößen und -verfahren vorschlagen. Die Festlegung der zu erfassenden Parameter<br />

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