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DBFZ Report Nr. 18 - Deutsches Biomasseforschungszentrum

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Technische, ökologische und ökonomische Bewertung<br />

stellung und einer oder mehreren fossilen Referenzen, im konkreten Fall einem KWK-Erdgas-BHKW 15<br />

und dem deutschen Strommix, zu ermitteln sind. Dabei ist im Sinne der Transformation des Energiesystems<br />

hin zu mehr erneuerbarer Energie darauf zu achten, dass ein echter, physischer Ersatz stattfinden<br />

kann und nicht nur eine bilanzielle Substitution. Diese ist wichtig, um einen fairen Kostenvergleich<br />

zum Beispiel mit Wind- und Solarenergie zu ermöglichen, die zur Übernahme einer bestimmten<br />

Versorgungsaufgabe immer noch die Kooperation mit z. T. fossil gefeuerten Energietechnologien und<br />

Speichertechnologien benötigen. Die Kosten der notwendigen Kooperationstechnologien belasten<br />

damit die THG-Vermeidungskosten von Wind- und Solarenergie, nicht aber die der Biomassevergasung.<br />

Eine Preissteigerung bei der Berechnung der Gestehungskosten wird in diesem Fall nicht angesetzt, da<br />

die Betrachtung auf gegenwärtigen Annahmen basiert und eine einseitige Berücksichtigung das<br />

Ergebnis verzerrt. Danach sind die spezifischen THG-Minderungen (in gCO2-Äqu./kWhel) aus der Differenz<br />

der spezifischen THG-Emissionen der regenerativen und der fossilen Energiebereitstellung (frei Anlage)<br />

zu ermitteln. Da die Distribution der elektrischen und der thermischen Energie vom Herstellungsort zum<br />

Verbraucher bei der fossilen und regenerativen Bereitstellung nahezu identisch ist, wird auf die<br />

Bestimmung der Distributionskosten und -emissionen in diesem Fall verzichtet. Um abschließend die<br />

THG-Vermeidungskosten zu berechnen, ist der Quotient aus den spezifischen Differenzkosten und den<br />

spezifischen THG-Minderungen zu bilden (Thrän et al. 2013, S. 35). Weitere Effekte, die durch die<br />

Bereitstellung erneuerbarer Energien auftreten können, sowie positive Effekte auf die Emissionen des<br />

deutschen Netzstroms bleiben aufgrund der hohen Komplexität bei dieser Betrachtung außen vor.<br />

Die spezifischen THG-Vermeidungskosten (kTHGV) stellen einen wichtigen Kennwert für den Vergleich der<br />

ökonomischen Effizienz von Bioenergiekonversionsketten dar. Sie geben an, wie viel die Vermeidung<br />

einer definierten Menge Treibhausgase gegenüber der entsprechenden fossilen Referenz kostet.<br />

k THGV GSK EE GSK Ref<br />

e Ref e EE<br />

Formel 12<br />

kTHGV<br />

GSKEE<br />

GSKRef<br />

eEE<br />

eRef<br />

= THG-Vermeidungskosten des Konversionspfades in €/tCO2-Äq.<br />

= Gestehungskosten der elektrischen Energie (frei Konversionsanlage) in €/kWhel<br />

= Gestehungskosten der fossilen Referenz (frei Konversionsanlage) in €/kWhel<br />

= Spezifische THG-Emissionen der Bereitstellung von elektrischen Energie in tCO2-Äq./kWhel<br />

= Spezifische THG-Emissionen der fossilen Referenz in tCO2-Äq./kWhel<br />

Da für die Berechnung der THG-Vermeidungskosten eine Vielzahl von Annahmen notwendig und diese<br />

neben der Wahl des Referenzsystems bei KWK-Anlagen deutlich vom Wärmenutzungsgrad der Anlage<br />

abgängig sind, werden zwei Szenarien gegenübergestellt. Dazu werden die Stromgestehungskosten und<br />

THG-Emissionen einerseits für den strom- und andererseits für den wärmegeführten Betrieb der KWK-<br />

Anlage berechnet. Die Annahmen dazu sind in Abbildung 8.13 dargestellt. Der Wärmenutzungsgrad<br />

beschreibt das Verhältnis zwischen Nennwärmeleistung und extern genutzter Wärme.<br />

15 Die Beschreibung des Referenzsystems sowie die Begründung der Auswahl erfolgt in Kapitel 8.2 und 8.3.<br />

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