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DBFZ Report Nr. 18 - Deutsches Biomasseforschungszentrum

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Technische, ökologische und ökonomische Bewertung<br />

8.4 Gestehungskosten und THG-Vermeidungskosten<br />

Einer der größten Vorteile der kleintechnischen Biomassevergasung ist deren nahezu problemlose<br />

Integration in die derzeitige Energieinfrastruktur. Die Grundlastfähigkeit ist dabei eine herausragende<br />

Eigenschaft, wenn es um die Substitution nuklearer und fossil gefeuerter Grundlastkraftwerke durch<br />

klimaneutrale Technologien geht. Perspektivisch ist auf der Basis der Grundlastfähigkeit auch die<br />

Entwicklung von Stromnetzdienstleistungen hinsichtlich Regelenergie denkbar, was jedoch große<br />

technologische und damit finanzielle Aufwendungen bedeutet. Zugleich muss für eine nachhaltige<br />

Nutzung der limitierten biogenen Ressourcen der weitere Ausbau der kleintechnischen Biomassevergasung<br />

besonders effizient, ökologisch und sozialverträglich erfolgen. Wegen der großen Bandbreite<br />

biogener Rohstoffe und Verfahren ist es erforderlich verschiedene KWK-Anlagen zu analysieren, sowie<br />

untereinander und mit einer geeigneten fossilen Referenz zu vergleichen.<br />

Die Schwerpunkte der ökonomischen Bewertung lassen sich dabei in folgende Punkte gliedern:<br />

• Betriebswirtschaftliche Beurteilung der Marktfähigkeit und ökonomischer Vergleich<br />

bestehender Anlagen und -konzepte<br />

• Identifizierung technischer und ökonomischer Hemmnisse bzw. Stärken stehen dabei im<br />

Vordergrund, wobei Anforderungen an die Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen in<br />

die Betrachtung einfließen<br />

• Einschätzung der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit im Vergleich zu einem<br />

fossilen Referenzsystem sowie verschiedener Betriebsweisen<br />

8.4.1 Methodik<br />

Nachdem in Kapitel 8.1 der Bilanzraum für die anschließende Bewertung festgelegt und die daraus<br />

hervorgehenden Stoff- und Energieströme bestimmt wurden, ist es nun möglich die Anlagen<br />

ökonomisch zu bewerten. Neben den Stoff- und Energieströmen und der ökologischen Bilanzierung<br />

ermöglichen Angaben der Hersteller über das Investitionsvolumen und die Analyse relevanter<br />

verbrauchs- und betriebsgebundener Kosten die Berechnung ökonomischer Kenngrößen. Dabei ist zu<br />

erwähnen, dass nur für Anlagen, bei denen während der Projektlaufzeit fundierte Daten erhoben<br />

werden konnten, eine ökonomische Gesamtbewertung erfolgen kann. Für Anlagen, die aufgrund<br />

technischer Probleme stillgelegt wurden, war es nicht möglich die für eine ökomische Bewertung<br />

notwenigen Daten zu erheben bzw. waren diese nicht ausreichend validiert verfügbar.<br />

Um die betriebswirtschaftlichen Folgen einer Investition beurteilen zu können, werden basierend auf<br />

gleichen Systemgrenzen die Anlagenkonzepte einzeln geprüft und anschließend gegenübergestellt. Als<br />

Systemgrenze der Berechnungen ist die Konversionsanlage inkl. der Rohstoffkonditionierung zu<br />

betrachten. Die Kosten der Vorkette (Rohstoffbereitstellung) finden über Rohstoffpreise Eingang. Zur<br />

Abschätzung der Wirtschaftlichkeit einer geplanten Anlage werden die Gestehungskosten basierend auf<br />

der Annuitätenmethode nach VDI 6025 ermittelt und anschließend möglichen Opportunitätskosten<br />

gegenübergestellt. Konkret werden dazu die Stromgestehungskosten mit der aktuellen EEG-Vergütung<br />

verglichen, Sensitivitätsanalysen wichtiger Einflussgrößen vorgenommen und die Treibhausgasvermeidungskosten<br />

bestimmt. Zusätzlich werden die Wärmegestehungskosten der Anlagen berechnet und<br />

gegenüber alternativen Konzepten zur Wärmeversorgung in diesem Leistungsbereich bewertet.<br />

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