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VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE

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sondern die Reaktionsweise einer bestimmten genetischen Konstitution auf bestimmte<br />

Umweltbedingungen.<br />

Phänokopie: Durch Umweltmodifikationen können Merkmale auftreten, welche bei einem anderen<br />

Genotyp genetisch fixiert sind.<br />

Reaktionsnorm: Genotyp und Phänotyp stimmen oft nicht überein, sind jedoch gesetzmäßig<br />

aufeinander bezogen. Die Gesetzmäßigkeit, welche angibt, welcher Phänotypus unter<br />

bestimmten Umweltbedingungen dem vorliegenden Genotypus entspricht, nennt man<br />

Reaktionsnorm (Beispiel: Rattenversuch von Tryon).<br />

Genkoppelung: Da bei der Meiose die Aufteilung der homologen Chromosomen auf die Gameten<br />

zufällig erfolgt, werden alle Merkmale, die auf verschiedenen Chromosomen lokalisiert sind,<br />

unabhängig voneinander vererbt (Gesetz der Neukombination). Gene, die auf demselben<br />

Chromosom vererbt werden, werden nur dann getrennt, wenn es auf dem Chromosomenabschnitt<br />

zwischen den beiden Genloci zu einem crossing-over kommt. Das wird um so seltener der Fall<br />

sein, je enger die beiden Genloci nebeneinander liegen (= Genkoppelung). Im Laufe von<br />

Generationen ist jedoch zu erwarten, daß auch zwischen eng benachbarten Genloci gelegentlich<br />

ein crossing-over stattfindet, daß also die beiden Gene in der genannten Population frei<br />

kombiniert werden.<br />

Pleiotropie (synonym Polyphänie): Ein Gen wirkt sich zugleich auf mehrere Merkmale aus (genetisch<br />

bedingte Korrelation von Merkmalen).<br />

Polygenie: Abhängigkeit eines Merkmals von vielen Genen.<br />

Selektive Partnerwahl: Homogamie = es bevorzugen sich phänotypisch ähnliche Partner, Heterogamie<br />

= es bevorzugen sich phänotypisch unähnliche Partner. Führt zu positiven bzw. negativen<br />

Merkmalskorrelationen.<br />

Geschlechtsgebundener Erbgang: Merkmale, die auf ein Gen auf dem X-Chromosom zurückgehen,<br />

können vom Vater nur an die Tochter, nicht aber an den Sohn, weitergegeben werden (z.B.<br />

Leistung beim räumlichen Vorstellen; Ähnlichkeit zwischen Vater und Tochter sowie Mutter<br />

und Kindern hoch, zwischen Vater und Sohn gering).<br />

Erbpsychologie (Verhaltensgenetik): Anwendung der Erblehre auf Verhaltensmerkmale.<br />

Forschungsgebiet zwischen Genetik und Psychologie (angloamerikanisch: Behavioral genetics<br />

oder behavior genetics).<br />

Selektion: Methode zur Feststellung, ob ein Merkmal eine genetische Komponente enthält. Dabei<br />

werden über eine Reihe von Generationen hinweg Tiere gezüchtet, welche das Merkmal<br />

besonders ausgeprägt oder besonders schwach zeigen. Unterscheiden sich die beiden gezüchteten<br />

Stämme überzufällig, so muß es in der Ausgangspopulation Tiere mit unterschiedlicher<br />

genetischer Ausstattung gegeben haben.<br />

Inzucht: Methode zur Erforschung des Erbgangs eines Merkmals. Hierzu benötigt man für die<br />

Kreuzungsexperimente genetisch gleiche Individuen, die man durch Inzucht, etwa über 30<br />

Generationen, erzeugt. Ein Tier, dessen Eltern hochgradig verwandt sind, erhält von den Eltern<br />

dieselbe genetische Information, ist also hinsichtlich aller Merkmale homozygot. Der Grad der<br />

Inzucht, der in einer Inzuchtreihe bereits realisiert ist, läßt sich durch Inzuchtkoeffizienten<br />

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