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VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE

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Regulation der extrazellulären Flüssigkeit durch die Nieren:<br />

(1) Osmotische Konzentration: Wasserverlust = Anstieg der osmotischen Konzentration ---><br />

Registrierung durch Osmorezeptoren im Hypothalamus ---> ADH-Freisetzung und Durstgefühl -<br />

--> Antidiurese und Trinken. Wasserüberschuß = Abfall der osmotischen Konzentration z.B.<br />

durch starkes Trinken ---> Osmorezeptoren ---> Hemmung der ADH-Freisetzung ---><br />

Wasserdiurese.<br />

(2) Volumenregulation: Extrazelluläre Flüssigkeit besteht aus interstitieller Flüssigkeit und<br />

Blutplasma. Änderungen ihres Volumen führen deshalb auch zu Veränderungen des<br />

Blutvolumens und damit zur Umstellung der Kreislaufregulation. Bei vermehrtem Blutvolumen<br />

(Hypervolämie) gibt es zwei Mechanismen zur Volumenregulation:<br />

(a) Vermehrtes Blutangebot ---> Erhöhung des Herzzeitvolumens ---> Anstieg des arteriellen<br />

Blutdrucks ---> Druckdiurese (vermehrte Urinausscheidung durch blutdruckbedingte Zunahme<br />

der Nierenmarkdurchblutung mit Beeinträchtigung des Urinkonzentrierungsmechanismus).<br />

(b) Vermehrtes Blutangebot ---> Volumenrezeptoren im venösen System<br />

---> Meldung auf nervalem Wege zum Hypothalamus ---> Hemmung der ADH-Freisetzung ---><br />

Wasserdiurese.<br />

Bei vermindertem Blutvolumen (Hypovolämie) gibt es - abgesehen von den<br />

kreislaufregulatorischen Effekten auf Herz, Gefäße und Nebennierenmark - ebenfalls zwei<br />

Mechanismen der Volumenregulation:<br />

(a) Vermindertes Blutangebot ---> Erniedrigung des Herzzeitvolumens<br />

---> Abfall des arteriellen Blutdrucks ---> Aktivierung des juxtaglomerulären Apparates<br />

(druckempfindlicher Mechanismus) ---> Reninfreisetzung (eiweißspaltendes Enzym) --><br />

Umwandlung von Angiotensinogen in Angiotensin (starke vasokonstriktorische Substanz) ---><br />

Anstieg des arteriellen Blutdrucks. Gleichzeitig durch Angiotensin bedingt ---> Freisetzung von<br />

Aldosteron ---> erhöhte Natrium- und damit Wasserresorption ---> positive Flüssigkeitsbilanz (=<br />

Renin-Angiotensin-Aldosteron-Mechanismus).<br />

(b) Vermindertes Blutangebot ---> Volumenrezeptoren im venösen System ---> Meldung auf<br />

nervalem Wege zum Hypothalamus ---> ADH-Freisetzung und Durst ---> Antidiurese und<br />

Trinken (sog. Gauer-Henry-Reflex).<br />

Niereninsuffizienz: Entsteht durch Schädigung von mehr als 60 % der Nephrone. Dabei können die<br />

harnpflichtigen Substanzen nicht mehr ausgeschieden werden (Urämie). Harnkonzentrierung und<br />

-verdünnung ist nicht mehr möglich. Ursachen der Niereninsuffizienz: Akutes Nierenversagen<br />

durch Schockzustände (Minderung der Nierendurchblutung), Vergiftungen,<br />

Transfusionszwischenfälle, etc.; chronisches Nierenversagen durch Nierenentzündungen.<br />

Wasserhaushalt: Unter normalen Bedingungen besteht ein Gleichgewicht zwischen Aufnahme und<br />

Abgabe. Wasseraufnahme: 1,2 l Trinkmenge + 0,85 l Wasser aus fester Nahrung + 0,35 l<br />

Oxydationswasser = 2,4 l/Tag. Wasserabgabe: 1,4 l Urin + 0,1 l Ausscheidung mit dem Stuhl +<br />

0,9 l durch Verdunstung über Atemluft und Haut (Perspiratio insensibilis) = 2,4 l/Tag.<br />

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