VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE
VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE
VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ulkus: Geschwüre im Magen und Duodenum. Gefährlich wegen Blutungsgefahr. Bedingt durch ein<br />
Ungleichgewicht zwischen aggressiven Faktoren (HCl, Pepsin) und protektiven Faktoren<br />
(Erneuerung des Schleimhautepithels, gute Durchblutung, Schleim). Bei ca. 80 % der Patienten<br />
ist eine Infektion mit Helicobacter pylori nachweisbar, welche die protektiven Faktoren<br />
schwächt.<br />
Dünndarm: Funktion: Durchmischung des sauren Chymus mit den alkalischen Sekreten des Pankreas,<br />
der Leber und der Darmdrüsen. Hier wird der Hauptteil der Verdauung bewältigt und die<br />
Resorption durchgeführt.<br />
Pankreassaft (Bauchspeichel): Vom exokrinen Anteil des Pankreas gebildet, ca. 1,5 - 2,0 l/Tag. Der<br />
Bauchspeichel ist durch die hohe Bicarbonatkonzentration alkalisch und enthält folgende<br />
Enzyme: Trypsin und Chymotrypsin (Eiweißspaltung), Pankreaslipase (Abbau von Fetten),<br />
Pankreasamylase (Abbau von Kohlenhydraten) und Nucleasen (Abbau von Nucleinsäuren).<br />
Regulation der Pankreassekretion: Die Sekretion wird während der cephalischen Phase über den Vagus<br />
reflektorisch eingeleitet. Der Hauptteil der Sekretion erfolgt nach dem Übertritt von Chymus in<br />
das Duodenum durch die Freisetzung der gastrointestinalen Hormone Secretin und<br />
Cholecystokinin die in der Schleimhaut des Duodenums gebildet werden und auf dem Blutwege<br />
das Pankreas erreichen. Secretin bewirkt ein großes Saftvolumen mit viel Bicarbonat und wenig<br />
Enzymen. Cholecystokinin löst Sekretion eines stark enzymhaltigen Saftes aus und bewirkt<br />
außerdem eine Entleerung der Gallenblase.<br />
Leber: Wichtigstes Stoffwechselorgan des Organismus. Bildet außerdem in den Leberzellen die Galle,<br />
die in die Gallenkapillaren sezerniert wird. Die Gallenkapillaren vereinigen sich über immer<br />
größer werdende Gänge zum Ductus hepaticus. Von diesem fließt die Galle entweder über den<br />
Ductus cysticus in die Gallenblase (Konzentration und Speicherung der Galle) oder unmittelbar<br />
in den Ductus choledochus, der in das Duodenum mündet. Die Galle wird kontinuierlich erzeugt<br />
(0,5 - 1,0 l/Tag) und enthält Gallensäuren (Verdauung von Fetten) und Gallenfarbstoffe<br />
(Abbauprodukte des Hämoglobin).<br />
Dickdarm (Colon): Der vom Dünndarm in das Colon weitergegebene Inhalt wird hier durch die<br />
Resorption von Wasser eingeengt. Im Colon befinden sich Bakterien (Darmflora). Weiterhin<br />
werden hier Elektrolyte und Vitamine resorbiert. Die Farbe des Stuhles wird durch abgebaute<br />
Gallenfarbstoffe bestimmt.<br />
Mastdarm (Rectum): Füllung des Rectums führt zur Stuhlentleerung. Stuhldrang wird durch die<br />
Erregung von Dehnungsrezeptoren vermittelt, deren Impulse in das Reflexzentrum im<br />
Sacralmark weitergeleitet werden. Das Reflexzentrum steht etwa ab dem 2. Lebensjahr unter der<br />
Kontrolle des Großhirns. Die efferenten Impulse gelangen über den Parasympathikus zum<br />
inneren glatten Schließmuskel und vermindern dessen Tonus. Bei der Darmentleerung wird dann<br />
auch der äußere quergestreifte Schließmuskel willkürlich entspannt und die Bauchmuskulatur zur<br />
Unterstützung des Stuhlgangs kontrahiert (Bauchpresse).<br />
Verdauung: Spaltung der Nahrungsbestandteile durch Enzyme der Verdauungssäfte. Dabei entstehen<br />
aus den Eiweißen Aminosäuren, aus den Kohlenhydraten Monosaccharide und aus den Fetten<br />
Glyzerin und Fettsäuren.<br />
Resorption: Bei der Resorption werden Substanzen aus dem Darmlumen in das Körperinnere<br />
(Darmepithelzelle, Interstitium, Lymphe und Blut) aufgenommen. Dabei spielen neben passiven<br />
35