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VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE

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traumatische Epilepsie.<br />

Hirnhautblutungen: Beim Epiduralhämatom Blutansammlung zwischen Hirnhaut und<br />

Schädelkalotte durch Verletzung der Meningealarterien, beim subduralen Hämatom venöse<br />

Sickerblutung (weniger dramatisch). Auslösendes Trauma bei vorgeschädigten Gefäßen oft<br />

gering, typisch das sog. „freie Intervall“ nach der Initialsymptomatik, danach schnelle<br />

Verschlechterung des Zustandes. Kompression einer Hirnhälfte mit Einklemmen des<br />

Hirnstamms durch die Blutung (Kreislauf- und Atemzentrum in der Medulla oblongata!).<br />

Therapie: Schädeltrepanation.<br />

Hirntumoren: Diese raumfordernden Prozesse bedingen Herdsymptome (unterschiedliche Ausfälle, s.<br />

„Großhirnzentren“) bzw. Massenverschiebungen (Einklemmen des Hirnstamms). Symptome:<br />

Kopfschmerzen, häufig epileptische Anfälle, Persönlichkeitsveränderungen.<br />

Hirngefäßkrankheiten: Synonyme Cerebralsklerose, Hirnarteriosklerose. Häufigste Ursache von<br />

Störungen der Hirnfunktion, vor allem im Alter. Es kommt zu Ischämie mit Zerfall von<br />

Hirnsubstanz. Symptome: Schwindel, Ohrensausen, Schlafumkehr, Verwirrtheitszustände. Meist<br />

erhöhter Blutdruck. In diesem Zusammenhang auch häufig apoplektischer Insult (Schlaganfall).<br />

Hirngewebskrankheiten: Hirnatrophische Prozesse verschiedener, hier nicht spezifizierter Ursache.<br />

Folge: Präsenile und senile Demenz. Symptome: Merkschwäche (Altgedächtnis intakt),<br />

Wortfindungsstörungen, Urteilsschwäche, Desorientiertheit.<br />

Epilepsie: Charakterisiert durch wiederholte Anfälle, psychische Veränderungen und pathologische<br />

Abläufe im EEG. Zwei Hauptformen: Genuine Epilepsie (erbliche Belastung scheint<br />

Hauptursache zu sein) und symptomatische Epilepsie (z.B. Hirntumor, traumatische<br />

Hirnschädigung).<br />

Kleinere epileptische Anfälle: Bevorzugt in einem bestimmten kindlichen oder jugendlichen<br />

Lebensalter, gebunden an verschiedene Reifungsstadien des Gehirns. Z.B. Blitz-Nick-Salaam-<br />

Krämpfe (BNS, in den ersten 3 Lebensjahren; Vorwärtsbewegung des Kopfes, Einschlagen der<br />

Arme; Bewußtseinstrübung; meist als Folge einer frühkindlichen Hirnschädigung) und<br />

Pyknolepsie (= Petit Mal, 6. - 10. Lebensjahr; indifferente Absence; kein Hinstürzen; gehört zur<br />

genuinen Epilepsie).<br />

Großer epileptischer Anfall (= Grand Mal): Häufig durch Aura (halluzinatorische<br />

Wahrnehmungen) eingeleitet; Hinstürzen mit Verletzungsgefahr, tonische Krampfstadien gefolgt<br />

von rhythmisch klonischen Zuckungen, Terminalschlaf.<br />

Allgemeine psychische Veränderungen: Im Denken und Handeln langsam, umständlich,<br />

weitschweifig, affektiv monoton mit Neigung zu explosiven Ausbrüchen, Neigung zu<br />

überwertigen Ideen.<br />

60<br />

Physiologische Grundlagen von Drogenabhängigkeit und Alkoholismus<br />

Literatur: Spoerri (s.o.), Dörner & Plog (s.o.), WHO (s.o.) und Bösel, R. (1981). Physiologische<br />

Psychologie. Berlin: de Gruyter.

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