VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE
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Oxytocin: Bewirkt bei Tier und Mensch rhythmische Kontraktionen des Uterus. Gegen Ende der<br />
Schwangerschaft wird die Muskulatur des Uterus durch die Wirkung von Östrogen besonders<br />
sensibel für Oxytocin. Da der HHL nun vermehrt Oxytocin ausschüttet, kommt es zu<br />
Kontraktionen, die den Fetus in Richtung Scheide drücken. Die zunehmende Dehnung der<br />
Gewebe führt zur nervalen Rückmeldung an den Hypothalamus und damit zur weiteren<br />
Oxytocin-Produktion, wobei sich der Prozeß zur Wehentätigkeit aufschaukelt. Ferner bewirkt<br />
das Hormon eine Kontraktion der Milchgänge der Brustdrüse (Milchejektionsreflex). Natürlicher<br />
Reiz für die Sekretion ist der Saugreiz an der Brustwarze. Von dieser gehen mechanosensible<br />
afferente Bahnen zum Hypothalamus, wo die Verbindung zu den neurosekretorischen Zellen, die<br />
das Oxytocin bilden, hergestellt wird (nerval-hormonaler Reflexbogen).<br />
Adenohypophyse und hypophysiotrope Zone des Hypothalamus: Von Nervenzellen im Bereich der<br />
hypophysiotropen Zone werden die Releasing-Hormone gebildet, die ihrerseits die Sekretion der<br />
Adenohypophysen-Hormone steuern. Die Releasing-Hormone gelangen über das<br />
Pfortadersystem der Hypophyse (auf dem Blutweg) zu den Hormonbildungszellen der<br />
Adenohypophyse.<br />
Einteilung der Releasing-Hormone:<br />
Stimulierende Releasing-Hormone (RH):<br />
(1) TRH = Thyreotropin-RH ---> TSH<br />
(2) LHRH = Luteinisierendes Hormon-RH ---> LH und FSH<br />
(3) CRH = Corticotropin-RH ---> ACTH<br />
(4) GHRH = Growth Hormone-RH ---> GH (syn. STH)<br />
(5) PRH = Prolactin-RH ---> PRL<br />
(6) MSHRH = Melanocytes Stimulating Hormone-RH ---> MSH<br />
Inhibitorische Releasing-Hormone (IH):<br />
(1) GHIH = Growth Hormone-IH (Somatostatin) ---> GH (syn. STH)<br />
(2) MSHIH = Melanocytes Stimulating Hormone-IH ---> MSH<br />
(3) PIH = Prolactin-IH ---> PRL<br />
Alle Releasing-Hormone stellen Peptide mit oft geringer Anzahl von Aminosäuren dar, deren<br />
Struktur z.T. bereits aufgeklärt ist.<br />
Endorphine und Enkephaline: Kürzlich entdeckte Gruppe von Polypeptiden aus dem Hypothalamus<br />
bzw. der Hypophyse. Haben eine dem Morphin ähnliche Wirkung. Besetzen Membranrezeptoren<br />
von Nervenzellen, über die auch die exogen zugeführten Morphine zur Wirkung kommen<br />
(„endogene Opiate“).<br />
Hormone der Adenohypophyse (Übersicht):<br />
Glandotrope Hormone:<br />
(1) FSH = Follikelstimulierendes Hormon<br />
(2) LH bzw. ICSH = Luteinisierendes Hormon, identisch mit Interstitial Cells Stimulating<br />
Hormone<br />
(3) TSH = Thyreotropin Stimulating Hormone, syn. Thyreotropes Hormon<br />
(4) ACTH = Adrenocorticotropes Hormon<br />
Effektorische Hormone:<br />
(1) GH (syn. STH) = Growth Hormone (Wachstumshormon), syn. Somatotropes Hormon<br />
(2) PRL (syn. LTH) = Prolactin, syn. luteotropes Hormon<br />
(3) MSH = Melanocytenstimulierendes Hormon<br />
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