VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE
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Histamin: Entsteht beim Ablauf von Antigen-Antikörperreaktionen und löst einen Teil der allergischen<br />
Reaktionen (Hautrötung, Hautjucken, Quaddelbildung) aus. Auch in Hypophyse und<br />
Hypothalamus nachgewiesen (Neurotransmitter?).<br />
Bradykinin: Wird zusammen mit dem Schweiß freigesetzt und vermittelt Vasodilatation bestimmter<br />
Gefäßgebiete im Rahmen der Thermoregulation.<br />
Niere: Erythropoetin wird im juxtaglomerulären Apparat der Niere gebildet und regt die Erythropoese<br />
(Erythrozytenneubildung) an. Auf die Hormone Renin und Vitamin-D-Hormon sei nochmals<br />
hingewiesen.<br />
Thymus: Dieses hinter dem Brustbein gelegene Organ produziert eine Reihe von Peptiden. Man nimmt<br />
an, daß diese Peptide bei immunologischen Abwehrmechanismen eine Rolle spielen (vgl.<br />
Funktion des Blutes).<br />
Epiphyse (Pinealorgan oder Zirbeldrüse): Das Corpus pineale ist eine Ausstülpung des dritten<br />
Ventrikels. Produziert Melatonin, das eine Aggregation der Melaningranula in den Melanozyten<br />
der Haut bewirkt und so zu einer Entpigmentierung führt; somit Antagonist des in der<br />
Hypophyse gebildeten MSH. Melatonin soll auch die LHRH-Freisetzung hemmen und damit die<br />
Gonadotropinsekretion und die Aktivität der Keimdrüsen. Dieser Befund ist wichtig für das<br />
Verständnis der jahresperiodischen Fruchtbarkeit vieler Säuger. Beim Menschen soll die<br />
Sexualentwicklung vor der Pubertät durch Melatonin unterdrückt werden. Epiphysenzerstörung<br />
kann bei jugendlichen Menschen zu vorzeitiger Geschlechtsreifung (Pubertas praecox) führen.<br />
55<br />
Gehirnanatomie<br />
Literatur: Sobotta-Becher: Atlas der Anatomie des Menschen Bd III.<br />
Anatomische Gliederung:<br />
1 Telencephalon = Großhirn<br />
2 Diencephalon = Zwischenhirn<br />
3 Mesencephalon = Mittelhirn<br />
4 Metencephalon = Hinterhirn<br />
5 Medulla oblongata<br />
1 + 2 = Prosencephalon oder Vorderhirn<br />
3 + 4 + 5 = Hirnstamm = Truncus cerebri (physiologisch)<br />
4 + 5 = Rhombencephalon = Rautenhirn<br />
Telencephalon (Cerebrum): Hirnmantel, Stammganglien (Nucleus caudatus = Schweifkern und<br />
Nucleus lentiformis = Linsenkern, der wiederum aus Putamen und Pallidum besteht; N. caudatus<br />
und Putamen zusammen werden oft auch als Striatum bezeichnet), Riechhirn (Rhinencephalon),<br />
Balken (Corpus callosum), Gewölbe (Fornix) und Septum. Diese Strukturen zusammen bilden<br />
die paarige Großhirnhemisphäre.