VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE
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Die koronare Herzkrankheit ist multifaktoriell bedingt (Risikofaktoren, z.B. Bluthochdruck,<br />
Rauchen).<br />
Das Gefäßsystem<br />
Aufbau der Gefäßwand: Intima: Innere Schicht des Gefäßes mit Endothelzellen (einschichtiges<br />
Pflasterepithel) und elastischen Fasern. Media: Mittlere Schicht mit glatten Muskelzellen<br />
(wichtig für die aktive Spannung, den Gefäßtonus) und kollagenen Fasern. Adventitia: Äußere<br />
Schicht mit kollagenen Fasern und wenig glatten Muskelzellen.<br />
Morphometrie des Gefäßsystems: Aus der Aorta (ca. 50 cm lang) entspringen die Arterien (wenige cm<br />
- 50 cm), daran schließen sich die Arteriolen (Länge wenige mm) und am Ende die Kapillaren<br />
(0,5 - 1,0 mm) an. Die Venen weisen annähernd gleiche Längen wie die entsprechenden Arterien<br />
auf.<br />
Druck im Arteriensystem: Maximum der Druckpulskurve während der Systole = systolischer<br />
Blutdruck (ca. 120 mmHg) und Minimum während der Diastole = diastolischer Blutdruck (ca. 80<br />
mmHg). In den terminalen Arterienästen sowie in den Arteriolen fällt der Druck wegen des<br />
hohen Strömungswiderstandes steil ab.<br />
Flüssigkeitsgleichgewicht zwischen intravasalem und interzellulärem Raum: Am arteriellen Ende der<br />
Kapillaren beträgt der nach außen gerichtete Druck 37 mmHg (hydrostatischer Druck in den<br />
Kapillaren = 32,5 mmHg + kolloidosmotischer Druck des Interstitiums = 4,5 mmHg) und der<br />
nach innen gerichtete Druck 28 mmHg (kolloidosmotischer Druck des Plasmas = 25 mmHg +<br />
hydrostatischer Druck des Interstitiums = 3 mmHg). Es entsteht somit ein effektiver<br />
Filtrationsdruck von 9 mmHg, wobei eine Filtration von Flüssigkeit in den interstitiellen Raum<br />
erfolgt. Am venösen Ende der Kapillaren beträgt der nach außen gerichtete Druck 22 mmHg<br />
(Abnahme des hydrostatischen Drucks in den Kapillaren auf 17,5 mmHg + kolloidosmotischer<br />
Druck des Interstitiums = 4,5 mmHg) und der nach innen gerichtete Druck bleibt konstant bei 28<br />
mmHg. Somit entsteht ein effektiver Reabsorptionsdruck von 6 mmHg, wodurch eine<br />
Reabsorption von Flüssigkeit aus dem interstitiellen Raum stattfindet. Da der<br />
Reabsorptionsdruck jedoch etwas kleiner als der Filtrationsdruck ist, werden nur 90 %<br />
reabsorbiert, die restlichen 10 % werden über die Lymphgefäße abtransportiert.<br />
Lymphsystem: Durch die Lymphgefäße, die in das Venensystem münden, wird interstitielle Flüssigkeit<br />
in das Blut zurückgeleitet. Die Wände der Lymphkapillaren bestehen aus einschichtigem<br />
Endothel, die Wände der größeren Lympfgefäße weisen glatte Muskelfasern und Klappen (zur<br />
Verhinderung des Rückstroms) ähnlich wie die Venen auf. In größeren Lymphgefäßen sind<br />
Lymphknoten (Filterfunktion) zwischengeschaltet.<br />
Periphere Durchblutungsregulation: Durchblutungsänderungen beruhen im wesentlichen auf<br />
Änderungen der Gefäßdurchmesser (Abhängigkeit des Strömungswiderstandes von der 4. Potenz<br />
des Gefäßradius). Der Gefäßdurchmesser wird vom augenblicklichen Kontraktionszustand der<br />
glatten Gefäßmuskulatur bestimmt, welcher der Gefäßwand den Gefäßtonus verleiht. Zunahmen