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VORLESUNGSMANUSKRIPT BIOLOGISCHE PSYCHOLOGIE

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Anstieg des LH ---> Ursache der Ovulation und Umwandlung des Follikels zum Corpus luteum<br />

(erzeugt Progesteron).<br />

Die Steuerung der FSH- und LH-Sekretion aus der Adenohypophyse erfolgt über das Releasing-<br />

Hormon LHRH aus der hypophysiotropen Zone des Hypothalamus. Bei niedrigen<br />

Östradiolkonzentrationen, wie sie zu Beginn des Zyklus bestehen, werden die LH- und FSHproduzierenden<br />

Zellen auf einem niedrigen Sensibilitätsniveau für die Wirkung von LHRH<br />

gehalten, wodurch die LH- und FSH-Spiegel im Blut niedrig bleiben. Mit zunehmender Reifung<br />

des Follikels steigt der Östradiolspiegel im Blut an. Unmittelbar vor der Ovulation wird der<br />

Östradiolspiegel so hoch, daß Die LH- und FSH-produzierenden Zellen der Hypophyse plötzlich<br />

von ihrer niedrigen auf eine hohe Sensibilität auf LHRH umschalten. Dadurch verstärkt sich die<br />

LH- und FSH-Sekretion (positive Rückkoppelung von Östradiol) und es entsteht der LH-Gipfel,<br />

der die Ovulation auslöst. Die hohen Östradiol- und Progesteron-Spiegel koppeln nunmehr<br />

negativ zur Hypophyse und zum Hypothalamus zurück, so daß die LH- und FSH-Sekretion<br />

wieder auf basale Werte absinkt. Bei der Frau, ähnlich wie beim Mann, konnte zudem gezeigt<br />

werden, daß die Ausschüttung von LHRH aus den hypothalamischen Neuronen nicht in<br />

gleichmäßiger, sondern in pulsatiler Form erfolgt (phasische synchronisierte Aktivität der<br />

LHRH-Neurone).<br />

Ovulationshemmer: Durch exogene Zufuhr von Östrogen und Gestagen zu Beginn des Zyklus wird<br />

infolge der negativen Rückkopplung die LHRH-Sekretion gehemmt. Dabei wird sowohl die<br />

Pulsfrequenz der pulsatilen LHRH-Sekretion verlangsamt, als auch vermutlich die Menge des<br />

pro Puls sezernierten LHRH reduziert. Die Ovulation bleibt aus, da sich der LH-Gipfel nicht<br />

aufbauen kann.<br />

(1) Konventionelle Methode (Ein-Phasen-Präparate): Tabletten enthalten eine Östrogen-<br />

Gestagen-Kombination. Beginnend mit dem 5. Zyklustag werden 21 Tage lang die Tabletten<br />

genommen und 7 Tage lang keine Tabletten eingenommen etc.<br />

(2) Sequentialverfahren (Zwei-Phasen-Präparate): Beginnend mit dem 5. Zyklustag 15 Tage lang<br />

reine Östrogentabletten, daran anschließend 5 Tage lang Tabletten, die Östrogene und Gestagene<br />

enthalten, dann 8 Tage Pause etc.<br />

Nebenwirkungen der Ovulationshemmer: Übelkeit, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme,<br />

Zwischenblutungen. Nach 1 - 1 1/2 Jahren sollte eine Einnahmepause für 2 - 3 Zyklen erfolgen.<br />

Gynäkologische Untersuchung im Abstand von 6 Monaten ist anzuraten.<br />

Sexuelle Reaktion (Masters & Johnson 1966):<br />

(1) Erregungsphase: Erektion von Penis bzw. Klitoris. Beginn des Herzfrequenz- und<br />

Blutdruckanstiegs.<br />

(2) Plateauphase: Verlängerung und Erweiterung der Vagina, vor allem im hinteren Teil,<br />

Verengerung durch Blutanfüllung im vorderen Teil (orgastische Manschette); Verlagerung der<br />

Klitoris, Aufrichtung des Uterus. Beim Mann Vergrößerung und Anheben der Hoden.<br />

(3) Orgasmusphase: Vagina zeigt unter Beteiligung des Uterus 5 - 12 Kontraktionen. Analog<br />

zeigt der Penis 3 - 4 austreibende Kontraktionen. Höhepunkt der Steigerung von Herzfrequenz,<br />

Atemfrequenz und Blutdruck.<br />

(4) Rückbildungsphase: Beim Mann Abbruch der Plateauphase nach dem Orgasmus, Beginn<br />

einer Refraktärzeit; erst nach Ende der Refraktärzeit neuer Orgasmus möglich. Bei der Frau<br />

Rückkehr auf die Plateauphase, von hier aus weitere Orgasmen möglich.<br />

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