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Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

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Anhang<br />

83. I: Mal angenommen, Herr C., Die Betreuung würde morgen enden, nur<br />

angenommen<br />

84. C: Das wäre Scheiße.<br />

85. I: Was würde Ihnen denn dann fehlen?<br />

86. C: HmY. erstmal der mehr oder weniger regelmäßig Kontakt, ja und sie<br />

ist halt auch ein Mensch, mit der kann ich eigentlich über alles reden, so<br />

da hab ich irgendwie keine Hemmungen oder so, das ist also schon in<br />

Ordnung, das tät mir halt fehlen, weil äh so, sagen wir mal, der F., der A.<br />

oder der M., die haben selber so arg Scheiße am Hacken, dass das, da<br />

könnte ich mich auch, was weiß ich, mit meinem Handy unterhalten oder<br />

sowas, das wäre genauso. Der könnte auch der Papst schreiben, oder<br />

was weiß ich<br />

87. I: Also die Gespräche mit der Frau M3 sind schon anders, oder?<br />

88. C: Ja, das ist ganz klar, ja vor allen Dingen wenn ich mit ihr erzähle,<br />

dann weiß ich dann auch, ja gut, das bleibt hier im Team maximal, und<br />

dann ist gut, und wenn ich das dann halt irgendjemandem da draußen<br />

erzähle, das weiß dann gleich ganz Lorsch, geh dann irgendwo<br />

einkaufen, was ist los.. das ist halt ganz anders. Ist schon gut dasY<br />

89. I: Das heißt, das würde fehlen, diese Gespräche?<br />

90. C: Ja, also ich fühle mich irgendwie auch nicht betreut, betreut das ist, da<br />

denke ich immer so an häusliche Pflege oder Pflegeheim oder sowas,<br />

ich sag ja, dass es mehr so wie die große Schwester oder der große<br />

Bruder oder so, schon auf gewisse Weise Autoritätsperson oder so, aber<br />

nicht so Hierarchie was weiß ich so Chef-Untergebener, so auf die Art<br />

Hauptmann-Gefreiter.. es ist auch .. äh.. es ist ja auch kein Zwang dabei,<br />

den Zwang macht man sicher dann, also ich mir selber, also ich<br />

empfinde das nicht als Zwang, sondern ich zwinge mich halt manchmal<br />

Sachen nicht zu machen, die ich sonst machen würde aber ähY sagen<br />

wir mal so, wenn ich das Gefühl habe, ich mache irgendetwas, dann<br />

kann ich mir immer irgendwie sagen, ich mach das ja von mir aus,<br />

obwohl es ja irgendwo nicht so ist [lacht]<br />

91. I: Warum nicht?<br />

92. Weil.. äh.. ja wenn ich in so Situationen, wo ich früher mir kolossal die<br />

Kante gegeben hätte, dann sage ich mir, oh Scheiße nein, machste<br />

nicht, weil des ist nicht gut für das Verhältnis zur Betreuerin..<br />

93. I: Das ist der Anreiz sozusagen?<br />

94. C: Ja, denn ich will es mir ja nicht versauen. [lacht] Ist so.<br />

95. I: Das heißt, dieses Verhältnis, das sich da so mit der Zeit entwickelt hat,<br />

das ist eigentlich so das wertvolle an der Betreuung, kann man das so<br />

sagen?<br />

96. C: Jaja, klar. Logisch. Das ist, wenn das nicht da wäre, dann würde eine<br />

ganze Ecke aus dem Leben fehlen davon, hört sich vielleicht bescheuert<br />

an, ist aber so. So auch ein Stück Sicherheit. Das ist irgendwie so,

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