Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
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Theoretischer Hintergrund<br />
3.1.3 Schädigungssymptomatik<br />
Wie aus den Merkmalslisten zu ersehen ist, werden CMA vorwiegend<br />
über die Auffälligkeiten in der sozialen Situation, den<br />
Behandlungsvorerfahrungen sowie den psychischen und somatischen<br />
Krankheitsbildern definiert. Eine Einordnung des Störungsbildes CMA nach ICF<br />
ist nicht bekannt, obwohl diese eine differenziertere und für die<br />
Behandlungsplanung praktikablere Zustandsbeschreibung zu sein scheint.<br />
Nachfolgend werden die für CMA charakteristischen Schädigungen in<br />
Anlehnung an die Merkmalsliste der Arbeitsgruppe CMA dargestellt. (vgl.<br />
Arbeitsgruppe CMA 1999, S.10 sowie Leonhardt und Mühler 2006, S.124f)<br />
3.1.3.1 Somatische Schädigungen<br />
CMA sind aufgrund des Suchtmittelkonsums, der wenig<br />
gesundheitsbewussten Lebensweise und einer meist unzureichenden<br />
Anbindung an das medizinische Versorgungssystem einem erhöhten Risiko für<br />
körperliche Erkrankungen ausgesetzt. Zu den bei CMA häufig anzutreffenden<br />
somatischen Schädigungen gehören nach der Merkmalsliste der Arbeitsgruppe<br />
CMA:<br />
Leberzirrhose, Fettleber, chronische Hepatitis, Ösophagusvarizen, chronische<br />
Gastritis, chronische Pankreatitis, Tuberkulose, Kardiomyopathie, Endokarditis,<br />
Herzinsuffizienz, Nierenversagen, AIDS, Kleinhirnataxie, zerebrale Anfälle,<br />
Polyneuropathie, chronische Abszesse, chronische Hauterkrankungen sowie<br />
extrem schlechter Zahnstatus.<br />
3.1.3.2 Psychische Schädigungen<br />
Als CMA-typische psychische Krankheitsbilder gelten:<br />
- Wernicke-Korsakow-Syndrom<br />
- organisches Psychosyndrom<br />
- Demenz<br />
- Psychosen<br />
- Persönlichkeitsstörungen<br />
- Angststörungen<br />
- depressive Syndrome