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Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

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Untersuchungsergebnisse<br />

Auftreten von Übertragungsphänomenen<br />

Von drei Interviewpartnern werden die Hauptbetreuerinnen mit nahen<br />

Angehörigen verglichen. Interviewpartner B beschreibt einen platonischen<br />

Partnerersatz und auch Interviewpartner F benennt ganz klar, dass die<br />

Betreuerin ein Ersatz für seine verstorbene Ehefrau ist. Interviewpartner C<br />

vergleicht das Verhältnis mit dem zu einer älteren Schwester oder einem<br />

älteren Bruder. Überraschend ist, dass die Übertragungsphänomene den<br />

Interviewpartnern bewusst sind. Die Übertragung partnerschaftlicher Gefühle<br />

auf die Betreuungsperson kann in Anlehnung an die Interviewpartner C und F<br />

eine hohe Motivation für Verhaltensänderungen sein. Auch das Empfinden<br />

intensiver positiver Gefühle für einen anderen Mensch kann als gelungene<br />

Entwicklung im Vergleich zur vorherigen zurückgezogenen Lebensgestaltung<br />

gewertet werden.<br />

Wirksamkeit gegengeschlechtlicher Betreuung<br />

Für zwei Interviewpartner (B, F) besteht ein klarer Unterschied in der Art<br />

der Betreuung darin, ob eine Betreuung durch einen Mann oder eine Frau<br />

erbracht wird. Gerade F sieht es als einen großen Vorteil an, dass er von einer<br />

Frau betreut wird, da er sich dieser gegenüber mehr verpflichtet und sich von<br />

ihr besser verstanden fühlt. Beide Interviewpartner vergleichen das<br />

Betreuungsverhältnis mit einer platonischen Partnerschaft und werden von<br />

derselben Bezugsperson betreut. Inwiefern das Gelingen einer Übertragung<br />

von den personellen Eigenschaften abhängt, ist bisher nicht untersucht worden.<br />

5.2.5 K5: Vermutete Situation nach Betreuungsende<br />

Die fünfte Kategorie basiert auf Aussagen dazu, was die Interviewpartner<br />

bei in Kürze endender Betreuung vermissen würden oder wie sich ihre Situation<br />

entwickeln könnte. Diese Fragestellung wurde als Kontrollfrage zu den als<br />

wirksam erlebten Betreuungs- und Beziehungsmerkmalen konzipiert. Folgende<br />

Antwortsystematik ist erkennbar:<br />

Verlust emotionaler Stabilität<br />

Mit fünf Nennungen ist diese Kategorie die am häufigsten genannte. Der<br />

Wegfall von Sicherheit, Zukunftsängste und die allgemeine Befürchtung von<br />

negativen Emotionen spiegeln die hohe Bedeutung der Betreuung für die

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