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Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

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Anhang<br />

bin ich sowas von faul, und dann einen Spaziergang machen, aber das<br />

kriege ich noch nicht hin. Aber ich laufe recht viel, ich habe kein Auto,<br />

aber ein Fahrrad habe ich. Ich bin vor fünf Wochen gestürzt, hab<br />

Rückenprobleme, Oberkörperprobleme, ich kann mich momentan noch<br />

nicht auf ein Fahrrad setzen. Aber es hat sich schon wesentlich<br />

gebessert.<br />

83. I: Geht’s Ihnen denn ja auch seit den letzten Jahren, seitdem Sie mit<br />

dem Herrn M2 zu tun haben, irgendwie auch gesundheitlich anders? Hat<br />

sich ihre Gesundheitssituation verändert?<br />

84. D: Also jetzt das körperliche..<br />

85. I: Also dass man eher mal zum Arzt geht oder eine Untersuchung<br />

wahrnimmt..<br />

86. D: Ja jetzt zum Beispiel fährt mich der Herr M2 auch immer ins<br />

Krankenhaus, zum Arzt oder in die Apotheke, wenn es so weit ist. Früher<br />

hatte ich schon leichter depressive Verstimmung, ich war nie depressiv,<br />

aber leichter depressive Verstimmungen, hab da daheim gehockt und<br />

dem Kopf vollgeknallt, mir gingen tausend Sachen durch den Kopf, das<br />

hat sich gebessert.<br />

87. I: Was würden Sie denn sagen, Herr D., was für sie am Betreuten<br />

Wohnen besonders wirksam ist? Oder was ist für Sie der große Vorteil<br />

an diesem Betreuten Wohnen? Was ist das, wovon sie am ehesten<br />

profitieren?<br />

88. D: man hat jemanden, der für mich da ist und der sich um mich kümmert.<br />

Früher, wie ich meine Praxis hatte, ich hatte ja schon getrennt gelebt,<br />

weil die Ehe nicht mehr geklappt hat, ich hatte keine Zeit für sowas, ich<br />

hatte von morgens bis abends Arbeit und es kam erst wie ich dann krank<br />

wurde, wie ich dann den ganzen Tag daheim war.<br />

89. I: Das heißt da ist was Wichtiges weggebrochen?<br />

90. D: Die Praxis, das war mein Lebensinhalt.<br />

91. I: Wenn ich das richtig verstehe, dann gab es so eine Phase, ich weiß<br />

nicht ob man das so sagen kann, wo so ein bisschen der Halt gefehlt hat<br />

92. D: Ja, vor allen Dingen meine Tochter..<br />

93. I: Als wichtiger Mensch sozusagen..<br />

94. D: Hm.. [nachdenklich]<br />

95. I: Und ein Effekt, wenn ich Sie richtig verstehe, ist das durch dieses<br />

Betreute Wohnen jemand in der Nähe ist, mit dem man regelmäßig<br />

Kontakt hat, der Ideen vielleicht auch liefert, der so ein bisschen dafür<br />

sorgt, dass man wieder Sinn im Leben hat oder Anreize bietet<br />

96. D: Ja, ja. Vor allen Dingen wird auch vieles unternommen mit der<br />

Caritas. Also ich fühle mich in dieser Gruppe sehr wohl. Und auch mit<br />

dem Herrn FY, ich brauche das. Wenn mir jetzt jemand fragen würde,<br />

die beiden kommen nicht mehr, ich hätte Angst.<br />

97. I: Wovor hätten Sie denn Angst?

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