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Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

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Anhang<br />

will ich behalten. Ich habe mir gar nicht überlegt, was das heißt,<br />

Betreutes Wohnen. Das hört sich so nach Zwangsjacke an. Oh Betreutes<br />

Wohnen, du wirst überwacht, was ja, heute weiß ichs ja, überhaupt nicht<br />

der Fall ist.<br />

9. I: Aber die Befürchtung war trotzdem<br />

10. F: Die war da. Und ich habe lange überlegt zu Hause, bis zum letzten<br />

Termin beim Herrn M4, soll ich, soll ich nicht, bin wieder hin, ich war in<br />

dem Gedanken, ich brauch das nicht, da hat der mit mir so geredet, der<br />

kann reden, heute weiß ichs ja, heute kenn ich ihn sehr gut soweit, hat er<br />

gesagt, Herr F., das Betreute Wohnen ist nicht nur das, sie bekommen<br />

geholfen in Sachen, heute weiß ichs ja, obs beim Zahnarzt war, ich<br />

würde heute noch rumlaufen, keine Zähne oder abgebrochen, ja, das<br />

war der Anfang von der Motivation. Man hat mir dann mal erklärt, was<br />

das überhaupt ist, Betreutes Wohnen, ja ihre Wohnung behalten sie, ist<br />

doch logisch. Einmal die Woche, wenn sie wollen, kommt jemand zu<br />

ihnen, dann haben sie vielleicht Briefe.. Amt.. irgendwas, alleine Amt ist<br />

immer schlecht, probieren sie’s mal, sie brauchen nichts unterschreiben,<br />

wenn sie nicht wollen, können sie in drei vier Wochen wieder aufhören<br />

und sagen, das ist nichts für mich. Da hat der mir, ich bin heute froh,<br />

heute wäre ich vielleicht was weiß ich wo, wenn ich überhaupt noch da<br />

wäre, da bin ich ehrlich, hat der mich so, und da hab ichs angefangen<br />

und vielleicht hatte ich das Glück, die Frau M1, die hatte am 1. April<br />

angefangen, also ich war im Winter bei ihm, soll mirs überlegen und so<br />

weiter und so fort, hab ich gesagt ja ich machs, und da hat er gesagt,<br />

nächste Woche fängt eine neue Frau an bei uns und die besucht sie<br />

dann das allererste Mal. Das waren jetzt im April vier Jahre, also sind<br />

bald fünf, Frau M1, Sie kennen sie bestimmt auch, also super was super<br />

heißt. Wir habe uns über alles Mögliche auf der Welt unterhalten<br />

[begeistert], egal was privat, also ich, und da hab ich gedacht, also heh,<br />

das ist doch gar nicht so schlecht. Da haben wir das Amt durchgemacht,<br />

Privatinsolvenz, läuft ja schon lange, ich muss nichts mehr machen, in<br />

drei Jahren bin ich fertig, bin ich schuldenfrei. Das hätte ich nie gewusst<br />

sowas, Privatinsolvenz, ich hab so Briefe immer gekriegt, äh äh<br />

Mahnung Mahnung Pfändung, des, ich hab auch nichts zum Pfänden,<br />

aber die Aufregung, das habe ich alles mit der Frau M1 durchgekaut, bis<br />

sie mich mal hatte zum Zahnarzt, ist alles erledigt und, ach ich weiß gar<br />

nicht, die Briefe..<br />

11. I: Und dass Sie zum Zahnarzt gegangen sind, wie haben die das<br />

geschafft, oder wie hat das die Frau M1 geschafft?<br />

12. F: Achtung, also ich bin ja ehrlich, ist klar, ich habe das auch schon<br />

jedem gesagt, ob das der Herr M2 ist, und so weiter und so fort, habe ich<br />

gesagt, ich hatte Glück, dass ich eine Frau bekommen habe. Ich war<br />

wirklich Alkoholiker, jetzt muss ich aber sagen, ich habe nur Bier, nur<br />

Bier, also das ist auch Alkohol, weiß ich, ich bin nicht der unbedingt da,

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