Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Anhang<br />
17. I: Das ist ja Psychotherapiestation, ne?<br />
18. E: Hm.<br />
19. I: Ist es denn so, dass sie durch das Betreute Wohnen Arzttermine er<br />
wahrnehmen oder da mehr ihre körperliche Gesundheit achten oder ist<br />
das unverändert im Vergleich zu früher?<br />
20. E: Unverändert.<br />
21. I: Hat sich denn durch das Betreute Wohnen hinsichtlich ihrer sozialen<br />
Kontakte etwas verändert, also dass sie mit anderen Leuten jetzt mehr<br />
Umgang haben?<br />
22. E: Etwas ja, etwas ja zum Positiven. Nicht generell, aber etwas schon, ja.<br />
23. I: Wie würden Sie das beschreiben, Herr E., also wo dran merkt man<br />
das?<br />
24. E: Das sind Leute halt, das ist der harte Kern, der Herr F., Herr D., der<br />
Herr I., der W., ich, wo uns kennen durch die Zeit, auch privat treffen,<br />
das ist gut für mich.<br />
25. I: Also Sie haben eigentlich, wenn man so will, Zugang gefunden zu<br />
anderen Leuten, mit denen sie in einer ähnlichen Situation sind?<br />
26. E: Genau, wo ich mich nicht rechtfertigen muss, wo jeder irgendwie das<br />
Problem hat, und quatschen über Gott und die Welt. Das ist gut für mich.<br />
27. I: Würden Sie das als Freundschaft bezeichnen?<br />
28. E: Y Nein.<br />
29. I: Also dafür ist es zuY<br />
30. E: Zu platonisch.<br />
31. I: Haben Sie den Eindruck, dass das Betreute Wohnen Einfluss auf Ihre<br />
Tagesstruktur hat?<br />
32. E: Ja.<br />
33. I: Wie könnte man das beschreiben?<br />
34. E: Disziplin und Selbstdisziplin, ja. Wenn ich weiß das der Herr M2<br />
kommt, dann kann ich mich auch nicht gehen lassen. Ich mache das<br />
eigentlich nie, ich lasse mich eigentlich niemals gehen, aber es gab<br />
schon Zeiten, wo ich mich richtig habe gehen lassen. Und sagen wir mal<br />
so, der Herr M2 gibt mir auch einen Tritt in den Arsch, jetzt wörtlich<br />
gesagt, kümmert sich erstmal drum, ich helfe dir, aber kümmer dich<br />
erstmal drum. Und das hat schon einen positiven Effekt.<br />
35. I: Also das hat so zwei Komponenten, kümmere dich drum und ich helfe<br />
dir, also er nimmt Ihnen nicht alle Arbeit ab, wenn ich das richtig<br />
verstehe, aber er würde sie auch unterstützen, wenn sie tatsächlich<br />
Unterstützung irgendwo benötigen<br />
36. E: Ja, ja.<br />
37. Und ist das aus Ihrer Sicht hilfreich?<br />
38. E: Ja sicher. Obwohl ich auf zur denke, ich brauche so viel Hilfe gar<br />
nicht. Da gibt es andere Leute, wo viel mehr Hilfe brauchen, aber darauf<br />
geht er oder die Frau M1 gar nicht einen, sondern ich bin bei Ihnen, Sie