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Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

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Anhang<br />

33. I: Das heißt, diese Unterstützung, die sie haben, das hilft Ihnen<br />

vorwiegend im Alltag?<br />

34. D: Ach natürlich, ich wüsste nicht, wo ich wäre, wenn die beiden nicht<br />

wären. Also ich glaube nicht, dass ich so leben würde, wie jetzt. Ich hab<br />

das jetzt gepackt, und dann, es gibt zig Diskussionen, die meisten bei<br />

uns in der Suchtgruppe trinken ab und zu ein Bierchen, ich habe heute<br />

Morgen auch schon ein halbes Bier getrunken, aber ich war seitdem, seit<br />

dem ich in der Suchtberatung bin und werde betreut, nicht mehr<br />

betrunken, also nicht im Übermaß.<br />

35. I: Das hat heißt, die Mengen haben sich reduziert im Vergleich zu früher?<br />

36. D: Ach deutlich..<br />

37. I: Wie viel war das früher?<br />

38. D: Ach ich kanns Ihnen nicht genau sagen, also 15-20 Schnaps und<br />

zehn Flaschen Bier..<br />

39. I: Das ist schon sehr viel..<br />

40. D: Ja es gibt Leute, die trinken noch viel mehr [grinst]<br />

41. I: Und das hat sich durch die Betreuung, oder seitdem sie in der<br />

Betreuung sind, reduziert?<br />

42. D: Ja, es gibt Tage, da trinke ich überhaupt nix.<br />

43. I: Und wie kommt das, Herr D.? Also was bewirkt Betreuung bei Ihnen,<br />

dass Sie weniger trinken?<br />

44. D: Y Also wie ich noch meine Praxis hatte, da hab ich tagsüber natürlich<br />

nichts getrunken, aber abends, das war Stress, hat sich auch schon ein<br />

Herzinfarkt angedeutet, dann ging's mir besser, und dann ging auch<br />

schon meine Scheidung los, der Kampf ums Geld mit meiner Ex-Frau,<br />

der Kampf ums Kind, meine Ex-Frau ist Rechtsanwältin, und äh dann<br />

kam ich zurück und dann war ich wieder allein. Und hatte damals noch<br />

genug Geld, ich hatte gut verdient und die Praxis verkauft, nur ist das<br />

ganze Geld weg. Ich war den ganzen Tag fort und abends um zwölf,<br />

eins, zwei bin heim. Und den ganzen Tag Alkohol getrunken.<br />

45. I: Kann man sagen, dass da so ein bisschen der Grund gefehlt hat,<br />

weshalb man weniger trinken sollte, also dass es gar keinen Anlass<br />

gehabt weniger zu trinken, so nach dem Motto, wofür soll ich mich jetzt<br />

einschränken..<br />

46. D: Ganz genau, ja, ja.<br />

47. I: Und durch die Betreuung ist das wieder dazugekommen, dass sie<br />

einen Anreiz oder einen Grund haben, weniger zu trinken?<br />

48. D: Ja, ja. Ich bin in der Zeit, wo ich mit dem Alkohol gut drauf war, jeder<br />

Schwierigkeit aus dem Weg gegangen und hab alles liegen lassen und<br />

habe mich um nichts gekümmert, und das sieht jetzt anders aus.<br />

49. I: Das heißt, Sie gehen die Schwierigkeiten eher an?<br />

50. D: Mit Hilfe, mithilfe. Ob ich das allein packen würde, weiß ich nicht. Ich<br />

braucht diese Hilfe.

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