Häring, Matthias - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
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Theoretischer Hintergrund<br />
Lange et al. vergleichen in einer Metaanalyse im Jahr 2008 die<br />
Wirksamkeit des CRA mit anderen Behandlungsprogrammen. Als Faktoren für<br />
die Wirksamkeit werden Konsummengen und Trinktage, Tage in stationärer<br />
Behandlung, Tage ohne familiären Kontakt, Tage ohne Arbeit herangezogen.<br />
Es stellt sich heraus, dass der CRA in seiner Wirksamkeit vorwiegend gute<br />
Referenzen in einem Betrachtungszeitraum von 6 Monaten aufweist. Die<br />
wenigen Studien über 1 – 2 Jahre lieferten keine einheitliche Tendenz, was die<br />
besseren Ergebnisse des CRA im Vergleich zu anderen<br />
Behandlungsprogrammen im mittel- und langfristigen Vergleich relativieren<br />
kann. Die Analyse kommt dennoch zu dem Ergebnis, dass CRA eines der<br />
wirksamsten und kostengünstigsten Programme ist, welche zum<br />
Erhebungszeitpunkt existieren. Einen effektiven Einsatz sehen die Verfasser<br />
besonders im intensiven ambulanten Bereich. (Lange et al. 2008, S. 21–22)<br />
3.3.3 Die Behandlungsmodule<br />
Die im Folgenden beschriebenen wesentlichen Behandlungsmodule des<br />
CRA bilden das methodische Rückgrat des Ansatzes und sollen die<br />
Arbeitsweise des CRA verdeutlichen. Die Module werden nicht vollständig,<br />
sondern bedarfsorientiert angewandt. Die Beschreibung orientiert sich am CRA<br />
Manual zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit (Meyers und Smith 2011, S.<br />
19 – 23).<br />
3.3.3.1 Anamnese und Verhaltensanalyse<br />
Die Anamnese dient im CRA der Identifikation und Verstärkung von<br />
Änderungsmotivation, der Erfassung von grundlegenden suchtspezifischen<br />
Informationen und der Durchführung von Verhaltensanalysen (Meyers und<br />
Smith 2011, S. 38).<br />
CRA-Verhaltensanalysen erfassen die Auslöser und Konsequenzen von<br />
Konsumverhalten und werden genutzt, um Risikosituationen zu identifizieren<br />
und alternative Verhaltensweisen zu erarbeiten. Auch hier werden kurzfristig<br />
positive und langfristig negative Konsequenzen des Substanzkonsums<br />
herausgearbeitet.