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heit (über 60 Prozent) ist sich bewusst darüber, dass es sich dabei zumindest um rechtlich bedenkliche<br />

Nutzungsarten handelt. Dass Mainstream-Künstler und Mega-Stars schon reich genug sind,<br />

zählt bei über zwei Dritteln der Befragten nicht als Legitimation für den kostenlosen Bezug von Musik.<br />

Von anderen online bereitgestellte Inhalte werden andererseits dankbar angenommen: Fast acht<br />

von zehn Befragten freuen sich darüber, dass es Menschen gibt, die kostenlos Musik und Filme ins<br />

Internet stellen. Personen, die Inhalte hochladen, werden häufig positiv wahrgenommen. Ihnen<br />

unterstellt man auch ein Engagement für das Gemeinwohl („Die tun uns ja was Gutes“). Dass bei<br />

der „kostenlosen“ Bereitstellung von Inhalten auch kommerzielle Interessen eine Rolle spielen, wird<br />

nicht gesehen.<br />

„[] ein Kinderschänder hat sechseinhalb Jahre Haft bekommen und Ralf Schmitz [Kim Schmitz],<br />

der Chef von Megaupload, der alle möglichen Spiele, Filme und Lieder hochgestellt hat, hat<br />

25 Jahre Haft bekommen. Das kann doch nicht sein, dass nur der jetzt so viel kriegt. Er hat selbst<br />

nicht mal so viel Geld daraus gemacht, vielleicht mit den Werbungen. Aber damit kann man ja kein<br />

Geld verdienen, denn die ganzen Downloads waren gratis.“ (14-17 Jahre, m)<br />

„Das ist wirklich falsch, sich das illegal runterzuladen. Auch wenn es nicht viel Geld ist, es geht um<br />

79 Cent bis 1,25 pro Lied. Aber es fällt mir schwer, da noch mal eine iTunes-Karte zu kaufen, wenn<br />

ich dann irgendwie nur ein Lied möchte. [] mit diesen 15 Euro kann ich was Besseres anfangen.“<br />

(14-17 Jahre, w)<br />

„[] naja, also am Anfang, wo ich ja nicht wusste, wie das geht, mit diesem rüber ziehen und so,<br />

habe ich mir halt die ganze Musik gekauft, ist eine Rechnung über fast 600€ gekommen, mein<br />

Vater ist richtig ausgerastet. Und dann ist ein Kumpel gekommen, hat mir das erklärt, wie man das<br />

macht, und seitdem mache ich das immer ohne Bezahlen.“ (9-13 Jahre, m)<br />

Legalitätsempfinden ist abhängig von der tatsächlichen Nutzung eines Online-Angebots<br />

Die Bewertung einer Nutzungstätigkeit (Streaming, Herunter- bzw. Hochladen) als legal oder illegal<br />

hängt dabei nicht von der jeweiligen Vermittlungsform (Film oder Musik) ab. Personen, die das<br />

Streamen bzw. Hoch- und Herunterladen von Filmen als legal oder illegal einstufen, bewerten auch<br />

die entsprechenden Nutzungsarten von Musik in ähnlicher Weise.<br />

Das Legalitätsempfinden von 9- bis 24-Jährigen bezüglich der Nutzung online verfügbarer Inhalte<br />

und Angebote steht vor allem im Zusammenhang mit der Häufigkeit der jeweiligen Nutzung. Kinder,<br />

Jugendliche und junge Erwachsene, die Filme bzw. Musik streamen, hoch- oder herunterladen sind<br />

mehrheitlich der Meinung, dass dies durchaus legal sei. Verstöße gegen eventuelle Urheberrechtsverletzungen<br />

entstehen eher vor dem Hintergrund abweichender Legalitätseinschätzungen als mit<br />

einer bewusst illegalen Handlungsabsicht.<br />

8.2 Bewusstsein für Illegalität<br />

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