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diese schlagen nicht in konkretes Misstrauen oder die eigenen Aktivitäten beeinflussende Vertrauensdefizite<br />

um.<br />

Des Weiteren erscheint Vertrauen zumindest zum Teil nicht als handlungsleitende Kategorie für<br />

die Nutzung von Online-Angeboten. So steht der intensiven, häufig täglichen Nutzung der Online-<br />

Community Facebook ein eingeschränktes Vertrauen in eben dieses Angebot gegenüber. Selbst<br />

wenn also das Vertrauen in bestimmte Angebote im Internet brüchig ist, werden diese Risse durch<br />

Nutzungsroutinen oder auch Bequemlichkeit gekittet beziehungsweise überlagert.<br />

Junge Menschen haben sich mit gewissen Widersprüchen und Unklarheiten in Sicherheits- und<br />

Vertrauensfragen im Kontext ihrer alltäglichen Internet-Nutzung arrangiert. Das Vertrauen in die<br />

Schutzfunktion einer durch allgemeine Nutzung legitimierten Praxis hat oft größeres Gewicht als möglicherweise<br />

durch Unwissenheit oder Überforderung entstehendes Misstrauen gegenüber Anbietern<br />

oder Anwendungen.<br />

Gleichwohl zeigt sich in Anbetracht der identifizierten Risikowahrnehmungen und Unklarheiten<br />

ein Bedarf an vertrauenswürdigen Ansprechpartnern – parallel zum Wunsch nach einer eigenverantwortlichen<br />

und auch in gewisser Freiheit stattfindenden Internet-Nutzung. Wird davon ausgegangen,<br />

dass letztlich den Internet-Nutzern ein Großteil der Verantwortung ihres jeweiligen Verhaltens obliegt 55 ,<br />

eröffnen sich breit gefächerte Handlungsfelder, aber auch ein wesentlicher Lernbedarf bei unterschiedlichen<br />

Akteuren.<br />

Perspektiven und Möglichkeiten, sich als Vertrauensinstanzen zu etablieren, ergeben sich zum<br />

einen für Bildungseinrichtungen. Eine Schulung sowohl der Eltern aber auch des Lehrpersonals<br />

könnte diese als ernst zu nehmende Ratgeber und vertrauenswürdige Ansprechpartner für junge<br />

Menschen stärker ins Zentrum rücken.<br />

Chancen ergeben sich auch für öffentliche Institutionen und für Plattformbetreiber selbst, sich als<br />

Vertrauensinstanzen zu entwickeln und zu etablieren.<br />

Hinsichtlich einer aussichtsreichen Ansprache der jungen Menschen gilt es dabei, ihre vielschichtigen<br />

Nutzungsweisen in den Blick zu nehmen und anwendbare Antworten auf ihre sehr unterschiedlich<br />

gelagerten Bedürfnisse zu entwickeln.<br />

55<br />

Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet 2013: DIVSI Entscheider-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im<br />

Internet. S. 109.<br />

10.3 Perspektiven für die Entwicklung kompetenter Vertrauensinstanzen<br />

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