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3. Neue Welten, neue Werte, neue Worte?<br />
Was heißt Mediensozialisation heute?<br />
Medien sind heute ein selbstverständlicher Bestandteil der Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen. Die 9- bis 24-Jährigen sind medial bestens ausgestattet; ihr Geräteportfolio<br />
reicht von Fernsehern und Radios über Computer bzw. Laptops und Spielekonsolen bis hin<br />
zu Smartphones und Tablets 6 . Da diese Ausstattung in vielen Haushalten mehrfach vorhanden ist,<br />
erhalten Kinder und Jugendliche bereits früh Zugangsmöglichkeiten zu eigenen Geräten.<br />
Die Medienausstattung allein sagt jedoch noch nichts über den Medienumgang der Kinder,<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus, da über die Analyse des Zugangs nur eingeschränkt<br />
Rückschlüsse auf die tatsächliche Nutzung möglich sind. Auch die DIVSI Milieu-Studie 7 zeigte bereits<br />
2012, dass ein Online-Zugang allein nichts darüber aussagt, ob eine Person im Alltag tatsächlich<br />
regelmäßig online ist. Menschen mit unterschiedlichem Bildungsgrad nutzen zudem zwar häufig die<br />
gleichen Medien, aber für unterschiedliche Anwendungen und mit zum Teil anderen Präferenzen.<br />
Ungeachtet aller Differenzierungen ist zum Verständnis der vorliegenden Ergebnisse jedoch von<br />
Bedeutung, die prägende Wirkung einer Vielzahl von Medien als wesentliche Einflussgröße für die<br />
Identitätsentwicklung und das Selbstkonzept junger Menschen anzuerkennen.<br />
3.1 Was sind heute eigentlich Medien und wann ist man online?<br />
Seit den 1990er Jahren ist eine große Dynamik in der technischen Entwicklung zu verzeichnen,<br />
von der auch die Lebenswelten der befragten jungen Menschen nicht unberührt bleiben. Waren die<br />
Veränderungen seit den 1960er Jahren wesentlich durch die Erweiterung um neue Geräte gekennzeichnet<br />
(z. B. Radio, (Farb-)Fernsehen, Tonbandgeräte, Videorecorder etc.), so konzentrieren sich<br />
technische Errungenschaften der jüngeren Vergangenheit insbesondere auf neue Formen der<br />
Bedienungsweisen und Oberflächenstrukturen (z. B. Touch-Screen, App-basierte Services), neue<br />
Funktionalitäten im Bereich Benutzerfreundlichkeit und Vernetzungsmöglichkeiten (z.B. Miniaturisierung,<br />
All-in-One-Lösungen, mobile Internet-Nutzung) und neue Formen der Kommunikation<br />
(z.B. soziale Netzwerke und Kurznachrichtendienste).<br />
Gerade in den letzten Jahren haben die Möglichkeiten der Verbreitung von Texten und Bildern<br />
noch einmal stark zugenommen. Waren die Kommunikationsmöglichkeiten im Internet früher auf das<br />
Versenden und Empfangen von E-Mails sowie auf die Teilnahme an Chat-Foren beschränkt, haben<br />
sich die Vernetzungsoptionen in den letzten Jahren vervielfältigt. Mit steigender Tendenz nehmen<br />
6<br />
Ein Tablet (englisch tablet ‚Schreibtafel‘) oder Tablet-Computer ist ein tragbarer, flacher Computer in besonders leichter Ausführung,<br />
der aber im Unterschied zu Notebooks keine ausklappbare Tastatur besitzt. Aufgrund der leichten Bauart und des<br />
berührungsempfindlichen Bildschirms zeichnen sich Tablets durch eine einfache Handhabung aus. Die Geräte ähneln in<br />
Leistungsumfang, Bedienung und Form modernen Smartphones.<br />
7<br />
Deutsches Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet 2012: DIVSI Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet,<br />
Hamburg.<br />
3.1 Was sind heute eigentlich Medien und wann ist man online?<br />
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