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PORR-NACHRICHTEN . 158-2010 - PORR AG

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Fotos: <strong>PORR</strong>-Archiv<br />

hierbei direkt aus der Mur entnommen. Das verflüssigte<br />

Wasser wird wieder dem Abhitzkessel zugeführt,<br />

womit der Wasser-Dampf-Kreislauf geschlossen ist.<br />

Zur Erzeugung von Fernwärme wird aus der Dampfturbine<br />

Dampf entnommen. Dieser Dampf wird über<br />

einen Wärmetauscher geleitet und so das Fernwärmeheizwasser<br />

aufgeheizt, welches die Fernwärme zum<br />

Endverbraucher transportiert. 1<br />

SGU – Sicherheit/Gesundheit/Umwelt<br />

Besonderes Augenmerk wird auf Sicherheit, Gesundheits-<br />

und Umweltschutz (SGU) gelegt. Die Anforderungen<br />

der SGU ergeben sich aus den umfangreichen<br />

Vorgaben des UVP-Bescheides und aus den Vorgaben<br />

des Siemenskonzerns. Der geforderte hohe<br />

Sicherheitsstandard der Baustelle wird einem bereits<br />

beim Versuch die Baustelle zu betreten bewusst. Erst<br />

nach Registrierung, Unterweisung und Absolvierung<br />

eines Testes wird der Zutritt mit geeigneter persönlicher<br />

Schutzausrüstung (Sicherheitsschuhe S3, Warnweste,<br />

Schutzbrille und Helm) zur Baustelle gewährt.<br />

Vorgabe von Siemens waren bei voraussichtlich zwei<br />

Millionen Gesamtarbeitsstunden zwei zulässige Arbeitsunfälle<br />

(LTA).<br />

Gemessen und bewertet wird hierbei der Arbeitsunfall<br />

über den Ausfalltag. Das heißt, erst nach einem Ausfalltag<br />

wird ein Arbeitsunfall auch als Arbeitsunfall und<br />

LTA (lost time accident) gewertet. Nach ca. 100.000<br />

geleisteten Arbeitsstunden wurde die Vorgabe überschritten.<br />

Dementsprechend hat sich auf der Baustelle<br />

für alle ausführenden Firmen der Druck erhöht. Für uns<br />

bedeutete dies, dass wir zur Umsetzung und Überwachung<br />

aller sicherheitstechnischen Anforderungen<br />

eine eigene SGU-Projektleitung von fünf Mitarbeiten<br />

installierten. Zusätzlich wird unser SGU-Team von den<br />

Sicherheitsfachkräften der Abteilung für Qualitätsmanagement<br />

unterstützt. Dadurch können wir die seitens<br />

Siemens geforderten Auflagen einhalten.<br />

Zur Durchführung aller sicherheitsrelevanten Auflagen<br />

und Behördenvorgaben vor Ort, muss im Vorfeld vom<br />

Baustellenteam ein sogenanntes „Method Statement“<br />

erstellt werden. Das „Method Statement“ beinhaltet eine<br />

Beschreibung der Tätigkeit, das Aufzeigen aller Gefahrenpotentiale<br />

und die dafür notwendigen Schutzmaßnahmen<br />

zur Vermeidung von Arbeitsunfällen. Nach Freigabe, Unterweisung<br />

der Mitarbeiter und Ansuchen um eine Arbeitserlaubnis<br />

kann mit den Arbeiten begonnen werden.<br />

Voraussetzung für den Start ist auch die Freigabe der<br />

einzubauenden Materialien. Mittels MAR (Material Approval<br />

Request) sind im Vorfeld sämtliche einzubauenden<br />

Werkstoffe und Produkte einzureichen.<br />

DIE BAUTEILE<br />

Power Island<br />

Das Herzstück der Anlage ist das Maschinen- und<br />

Kesselhaus (MH/KH). Der 120 m lange, 84 m breite<br />

und 30 m hohe Gebäudekomplex beinhaltet sieben<br />

bis zu 45 m hohe Stiegenhaustürme und zwei Liftanlagen.<br />

Die baulichen Herausforderungen hierbei liegen<br />

unter anderem im Betonieren der beiden Turbinentische<br />

mit ihren 1.500 m³ großen Blockfundamenten.<br />

Power Island, Südwest Ansicht<br />

Maschinenhaus, Betonieren des Turbinentisches, Linie 20 (20MPA)<br />

Auf den 8 m hohen Turbinentischen finden schlussendlich<br />

die Gasturbinen, die Generatoren, die Verdichter<br />

und die beiden Dampfturbinen ihren Platz. Die<br />

Abtrennung des Maschinenhauses vom Kesselhaus<br />

erfolgt durch eine 34 m hohe Brandschutzwand. Die<br />

Brandschutzwand und die Stiegenhaustürme wurden<br />

mittels einer Kletterschalung betoniert. Die Betonierabschnitte<br />

hatten je eine Höhe von 5 m. Für die gesamten<br />

Anlagenkomponenten sowie die Rohrleitungen<br />

des Kraftwerkes sind Stahlbühnen bestehend aus<br />

1.700 t Formstahl sowie 9.000 m² Gitterroste erforderlich.<br />

Der Stahlbühnenbau, der Fassadenstahlbau<br />

1) VERBUND-Austrian Thermal Power GmbH & Co KG<br />

<strong>PORR</strong>-<strong>NACHRICHTEN</strong> . <strong>158</strong>-<strong>2010</strong> 17

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