PORR-NACHRICHTEN . 158-2010 - PORR AG
PORR-NACHRICHTEN . 158-2010 - PORR AG
PORR-NACHRICHTEN . 158-2010 - PORR AG
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Design & Build<br />
Der Pauschalauftrag beinhaltet nicht nur die Bauausführung<br />
sondern auch die Planung. Diese erfolgt dabei<br />
auf Grundlage einer Feasibility Study des Bauherrn.<br />
Das Designteam begann seine Arbeit im April 2009 mit<br />
dem Ziel, dass die Autobahn vertraglich im April 2011<br />
fertig gestellt ist. Aufgrund fehlender Grundstückseinlösen<br />
und Behinderungen beim Flughafen Arad in der<br />
Verantwortungssphäre des Bauherrn, kam es zu Planungs-<br />
und in weiterer Folge zu Bauzeitverzögerungen.<br />
Aus diesen Gründen wurde Anfang <strong>2010</strong> das Projekt in<br />
drei Bauabschnitte geteilt. Im Mai <strong>2010</strong> konnte für den<br />
ersten und unbehinderten Bauabschnitt mit einer Länge<br />
von rund 5 km die Baugenehmigung erzielt werden. Der<br />
wesentliche Vorteil in der eigenverantwortlichen Planungstätigkeit<br />
ist, dass basierend auf dem Know-how<br />
von <strong>PORR</strong> und den Projektbeteiligten zahlreiche technische<br />
respektive wirtschaftliche Optimierungsmaßnahmen<br />
umgesetzt werden können. Auf der anderen Seite<br />
trägt der Auftragnehmer das Risiko, alle notwendigen<br />
Genehmigungen der Behörden zu erlangen. Dafür ist<br />
vor allem eine entsprechende Ausdauer der involvierten<br />
Mitarbeiter erforderlich. Ein weiterer Bestandteil des<br />
Designs ist die Planung und Beschaffung des „Motorway<br />
Management Equipments“ (MME). Dazu zählen<br />
Beleuchtung, Notrufsysteme, Verkehrsüberwachung,<br />
Wetterstationen, Funksysteme und elektronische<br />
Wechselverkehrszeichen. Für diese Leistung wird auf<br />
das Wissen von <strong>PORR</strong>, welches bereits bei verschiedenen<br />
Autobahnprojekten in Ungarn gesammelt werden<br />
konnte, zurück gegriffen.<br />
mit den Erd- und Brückenbauarbeiten begonnen. Neben<br />
den bereits obligatorisch gewordenen Kampfmittelsondierungen<br />
mussten in der Verantwortung des<br />
Joint Ventures mehrere archäologische Verdachtsflächen<br />
freigelegt werden. Dies geschah in Zusammenarbeit<br />
mit den Museen aus Arad und Cluj.<br />
Temporäre Pontonbrücke<br />
Vor der Baugenehmigung konnte mit den Vorbereitungsarbeiten<br />
begonnen werden. Im ersten Schritt<br />
wurden Baustraßen hergestellt und insbesondere war<br />
die Errichtung einer temporären Brückenverbindung<br />
über die Mures von großer Bedeutung. Diese wurde<br />
als zweispurige Pontonbrücke (Schwimmbrücke) mit<br />
einer Gesamtlänge von 105 m ausgeführt. Dieses System,<br />
wie es auch beim Bundesheer verwendet wird,<br />
ermöglicht eine rasche Mobilisierung, jedoch muss<br />
bei Hochwasser, welches im Frühjahr und Sommer<br />
<strong>2010</strong> mehrmals auftrat ist, permanent ein Bagger anwesend<br />
sein, um das Treibgut zu entfernen. Weiters<br />
waren am linken Ufer der Muresbrücke, im Vorlandbereich,<br />
aufgrund von ungünstigen Untergrundverhältnissen<br />
und Dammhöhen bis zu 10 m, umfangreiche<br />
Bodenverbesserungsarbeiten notwendig. Als technische<br />
Lösung wurde eine Rütteldruckverdichtung ausgeführt.<br />
Archäologische Ausgrabungen<br />
Im Mai <strong>2010</strong> wurde schließlich im ersten Bauabschnitt<br />
Archäologische Grabstätte<br />
Archäologische Ausgrabung – Schwert<br />
Durch die erforderlichen Forcierungsmaßnahmen war<br />
zur Ausgrabungszeit beinahe die gleiche Anzahl an archäologischen<br />
Mitarbeitern (inkl. sechs Baggern und<br />
15 Lkws) wie Bauarbeitern auf der Baustelle. Somit<br />
konnten in ca. drei Wochen rund 35.000 m² archäologische<br />
Flächen freigelegt bzw. untersucht werden.<br />
alle Fotos: <strong>PORR</strong>-Archiv<br />
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<strong>PORR</strong>-<strong>NACHRICHTEN</strong> . <strong>158</strong>-<strong>2010</strong>