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gwf Wasser/Abwasser Wasserzähler auf dem Prüfstand (Vorschau)

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Aktuell<br />

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NETZWERK WISSEN<br />

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Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong> Festbett – ein neues<br />

Reaktorkonzept<br />

Dr.-Ing. Wal<strong>dem</strong>ar Dinkel<br />

Festbettreaktoren mit Biofilm sind<br />

bekannt für ihre hohe Raumumsatzleistung<br />

bei geringem Platzbedarf.<br />

Am FG SWW wurde ein neues Festbett-Reaktorkonzept<br />

entwickelt und<br />

erprobt, bei <strong>dem</strong> das Festbett um<br />

die vertikale Achse rotiert. Der Vorteil<br />

dieser Anordnung ist, dass das<br />

System von Kurzschlüssen und Verblockungen<br />

im Festbett frei bleibt,<br />

nach längeren Betriebszeiten eine<br />

Pfropfenströmung ausbilden kann,<br />

und dass eine einfache mathematische<br />

Modellierung möglich ist.<br />

Der Bioreaktor besteht u.a. aus<br />

einem aus Draht oder Drahtgeflecht<br />

hergestellten, drehbaren Halteelement,<br />

das das gesamte Festbett in<br />

der Pfropfenströmung bewegen<br />

kann. Eine axiale Durchmischung<br />

der das Festbett bildenden Schüttkörper<br />

erfolgt nicht. Hierdurch wird<br />

die Anlagerung und Anreicherung<br />

von verschiedenen Mikroorganismenarten<br />

axial begünstigt. Durch<br />

die schwimmenden Füllkörper werden<br />

lokale Verblockungen vermieden.<br />

Es bildet sich dauerhaft eine<br />

Pfropfenströmung aus.<br />

Der Rührkessel unter <strong>dem</strong> Halteelement<br />

homogenisiert das eintretende<br />

mit <strong>dem</strong> vorhandenen Fluid.<br />

Im Halteelement selbst sind radial<br />

und horizontal ausgerichtete, fluiddurchlässige<br />

Trennwände vorgesehen,<br />

durch die im Halteelement einzelne<br />

Kammern ausgebildet werden.<br />

Das Fluid tritt homogen in das<br />

Festbett ein. Drehzahl und Drehrichtung<br />

des Rührwerkes sind stets<br />

optimal einstellbar, was <strong>dem</strong> Bioreaktor<br />

einen zusätzlichen Freiheitsgrad<br />

verleiht.<br />

Der Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong><br />

Festbett hat folgende Vorteile:<br />

••<br />

keine Kurzschlüsse und<br />

Verblockungen,<br />

••<br />

der vollständige Abbau organischer<br />

Stoffwechsel-Zwischenprodukte<br />

und eine effektive Produktausbeute<br />

werden begünstigt,<br />

••<br />

kann in aeroben, anoxischen<br />

und anaeroben Prozessen eingesetzt<br />

werden,<br />

••<br />

die Pfropfenströmung lässt einfache<br />

eindimensionale mathematische<br />

Modellierung zu,<br />

© FG SWW<br />

••<br />

die Verwendung von schwimmen<strong>dem</strong><br />

und nicht schwimmenden<br />

Schüttkörpern ist<br />

möglich,<br />

••<br />

auch als berieselter Festbettreaktor,<br />

z.B. für biologische Gasreinigung,<br />

mit allen obengenannten<br />

Vorteilen zu betreiben.<br />

Der Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong><br />

Festbett wurde im Zuge eines<br />

DFG-Projektes in einer Laboranlage<br />

erfolgreich getestet (Patente<br />

DE102004055151A1,<br />

DE102004055152A1).<br />

Gastwissenschaftler am<br />

Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kassel<br />

Tiefe Einblicke in die Fachwelt der IFAT<br />

Das FG Siedlungswasserwirtschaft <strong>auf</strong> der IFAT<br />

Auf der Weltleitmesse für <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall & Rohstoffwirtschaft ist auch das FG SWW der Universität<br />

Kassel bereits zum dritten Mal mit einem eigenen Messestand vertreten.<br />

Auch in diesem Jahr freuen sich<br />

unsere Mitarbeiter in der Messehalle<br />

B0 an Stand 210B <strong>auf</strong> anregende<br />

Gespräche und lebhafte Diskussionen.<br />

Die etwa 40 Studierenden<br />

der Studiengänge Bauingenieur-<br />

und Umweltingenieurwesen<br />

erleben tiefe Einblicke in die Fachwelt<br />

der Messe. In Kleingruppen erkunden<br />

Studierende die ausgestellten<br />

Technologien mit <strong>dem</strong> Ziel, die<br />

ihnen gestellten Recherche<strong>auf</strong>gaben<br />

bestmöglich zu erfüllen und zu<br />

lernen, wie eine internationale Messe<br />

als Medium genutzt wird. Zum<br />

Programm gehört zu<strong>dem</strong> die Besichtigung<br />

der Trinkwassergewinnung<br />

im Mangfalltal sowie eine<br />

Stadtführung zur Seuchengeschichte<br />

und der Entwicklung der modernen<br />

Hygiene Münchens. Hinzu<br />

kommt ein kulturelles Event und ein<br />

gemütliches Zusammensein bei<br />

bayerischen Spezialitäten in einem<br />

von Münchens Biergärten am letzten<br />

Abend der Exkursion.<br />

Dr. rer. nat. Alice Schneider<br />

© FG SWW<br />

Lehrkraft für besondere<br />

Aufgaben am Institut für<br />

<strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 475

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