BILDUNGSBERICHT 2013 - Landkreis Osnabrück
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C Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung<br />
C.3 Sprache, Sprachförderbedarfe und Sprachförderung in<br />
Kindertagesstätten<br />
Insbesondere in Bezug auf die Bildungsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen<br />
mit Migrationshintergrund wird immer wieder die Bedeutung<br />
von Sprache und Sprachkompetenz betont, hängt doch der schulische<br />
Erfolg maßgeblich von der Beherrschung der Unterrichtssprache ab (vgl.<br />
z.B. Baumert & Schümer 2001b). Aber auch für Kinder und Jugendliche<br />
ohne Migrationshintergrund sind entsprechende bildungssprachliche<br />
Kompetenzen unerlässlich für den individuellen Bildungserfolg. Denn im<br />
schulischen Kontext wird nicht alltagssprachliche Kompetenz, sondern<br />
vielmehr Fach- und (je nach Bildungsgang sogar) Wissenschaftssprache<br />
gefordert (vgl. Gogolin 2006, S. 39).<br />
Die im Folgenden dargestellten Daten beruhen auf eigenen Erhebungen<br />
des Fachdienstes Jugend. Auf Grundlage der Erweiterung des Erhebungsbogens<br />
im Jahr 2010 für die Abfrage in den Kindertagesstätten, die im<br />
Rahmen der Kita-Planung jährlich durchgeführt wird, ist es im Gegensatz<br />
zu dem Gros der anderen Bildungsbereiche hier möglich, die Anzahl der<br />
Kinder mit nichtdeutscher Haushaltssprache auf Basis der Einschätzungen<br />
der Erzieher/-innen zu quantifizieren. Im landkreisweiten Durchschnitt<br />
beträgt der Anteil der Kinder mit nichtdeutscher Haushaltssprache rund<br />
15 Prozent, was weitgehend – mit einem Prozentpunkt Abweichung – den<br />
Anteilswerten aus den beiden Vorjahren entspricht. Die entsprechenden<br />
Anteilswerte auf Gemeindeebene weichen jedoch zum Teil deutlich von<br />
diesem landkreisweiten Durchschnitt ab. So liegen die Anteile der Kinder,<br />
in deren Haushalt die gesprochene Sprache nicht Deutsch ist, zwischen<br />
4,2 Prozent in Hagen und 34,1 Prozent in Dissen (vgl. Abb. C-5).<br />
Sprachgebrauch<br />
Etwa jedes siebte Kind in den Kindertagestätten<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> wächst<br />
in einem nichtdeutschsprachigen Haushalt<br />
auf.<br />
Zu betonen ist jedoch, dass diese Daten an sich keine Rückschlüsse auf<br />
mögliche soziale Problemlagen oder fehlende Kompetenzen zulassen.<br />
Denn eine nichtdeutsche Haushaltssprache ist nicht automatisch gleichzusetzen<br />
mit einem bestehenden Sprachförderbedarf. Dennoch wird innerhalb<br />
dieser Gruppe ein entsprechender Förderbedarf vermehrt festgestellt<br />
(vgl. im Folgenden).<br />
Die folgenden Darstellungen des Sprachförderbedarfs der Kita-Kinder<br />
im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> beruhen ebenfalls auf den professionellen Einschätzungen<br />
des Fachpersonals in den jeweiligen Einrichtungen sowie<br />
auf den Ergebnissen der anhand verschiedener Instrumente erfolgten<br />
Sprachstandfeststellungen. Entsprechend diesen weist im Kindergartenjahr<br />
2012/13 – ebenso wie in den beiden vorangegangenen Jahren<br />
auch – durchschnittlich jedes vierte Kind im <strong>Landkreis</strong> <strong>Osnabrück</strong> einen<br />
Sprachförderbedarf auf (vgl. Abb. C-6). Hier zeichnen sich jedoch deutliche<br />
Unterschiede bei einer Differenzierung der betreuten Kinder nach<br />
deutscher und nichtdeutscher Haushaltssprache ab. Während rund 15<br />
Prozent der Kita-Kinder aus deutschsprachigen Haushalten einen Förder-<br />
Bildungsbericht <strong>2013</strong><br />
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