Landtag Brandenburg P-AASFF 5/42-1 Protokoll - Teil 1
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<strong>Landtag</strong> <strong>Brandenburg</strong> P-<strong>AASFF</strong> 5/<strong>42</strong>-1 S. 40<br />
Ausschuss für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie 21.08.2013<br />
<strong>42</strong>. (öffentliche Sitzung) Stenogr. Dienst/ri-wz<br />
das schon hin. Aber Berufsorientierung ist vielschichtig und wir fangen damit an,<br />
dass wir die Lehrer über die Berufe informieren. Deshalb gibt es zum Beispiel in diesem<br />
Netzwerk eine Kategorie Berufsorientierungstournee: Wir versuchen die Lehrer<br />
dafür zu begeistern, sich bestimmte Berufe vor Ort im Unternehmen anzuschauen.<br />
Auf der folgenden Berufsorientierungstournee „Junior“ nimmt der Lehrer die Schüler<br />
mit und erklärt, was in diesem oder jenem Unternehmen passiert. Dasselbe machen<br />
wir im Rahmen der Schüler-Ingenieur-Akademien.<br />
Berufsorientierung ist eines der Kernfelder, wenn es darum geht, Jugendliche zu begeistern;<br />
sie steigert die Treffsicherheit bei der Wahl des richtigen Berufs. Praktika<br />
sind wichtig. Im Rahmen des vom Land mit initiierten Projektes „Externes Ausbildungsmanagement<br />
EXAM“ - dafür dem Ministerium herzlichen Dank - wurde ein Berufsorientierungsportal<br />
eingerichtet, und wir haben alle Unternehmen, die die Ausbildungseignung<br />
haben, motiviert, Praktika anzubieten, damit die Jugendlichen sehen,<br />
wie eine Ausbildung aussehen könnte. Ich hoffe immer, dass die Praktika die Betriebsrealität<br />
abbilden. Es wäre fatal, wenn jemand in der Gastronomie den ganzen<br />
Tag nur Teller wäscht. Ich weiß, dass sich die Unternehmen viel Mühe geben, denn<br />
wenn sie in Lehrstellenbörsen Praktika anbieten, ist der ernsthafte Wille da, einen<br />
Jugendlichen auszubilden: Man will ihm nicht zeigen, wie unattraktiv, sondern wie<br />
attraktiv der Beruf ist. Wenn andererseits jemand während eines Praktikums feststellt,<br />
dass er sich den Beruf anders vorgestellt hat, dann haben wir etwas erreicht:<br />
Ein Abbruch wird verhindert, er geht woanders hin.<br />
Ab der siebten Klasse hat man mehrere Schuljahre die Möglichkeit - wir hoffen, im<br />
Austausch mit der Familie -, den richtigen Beruf zu wählen. Dabei hilft den Jugendlichen<br />
der Berufswahlpass.<br />
Frau Gatzky (Handwerkskammer Potsdam):<br />
Der Gesetzgeber erlaubt Handwerkskammern leider nicht die Errichtung von Schlichtungsausschüssen;<br />
das dürfen nur Innungen. Es gibt zwar eine Verordnung oder<br />
Richtlinie dafür, aber wir haben zurzeit keine Innung, die einen Schlichtungsausschuss<br />
hat. Das hängt sicher mit der Leistungsfähigkeit der Innung zusammen. Aus<br />
diesem Grund müssen wir andere Wege gehen. Das ist für uns zum einen der Senior<br />
Experten Service, zum anderen arbeiten wir eng mit Lehrlingswarten zusammen.<br />
Aber das ist nicht das geschlossene Verfahren, das das Berufsbildungsgesetz (BBiG)<br />
den Industrie- und Handelskammern ermöglicht.<br />
Zur Zertifizierung von Ausbildungsbetrieben: Wir haben kein spezielles Zertifizierungsverfahren.<br />
Bei uns wird jeder Betrieb begutachtet, wenn er neu ausbildet. Dann<br />
werden die persönliche und die fachliche Eignung des Ausbilders sowie die Eignung<br />
der Ausbildungsstätte geprüft. Ähnlich wie im IHK-Bereich zeichnen wir - in der Regel<br />
im Dezember jedes Jahres - besonders gute Betriebe im Rahmen des Leistungswettbewerbs<br />
des Handwerks aus. Ich verweise auf den stark beworbenen <strong>Brandenburg</strong>ischen<br />
Ausbildungspreis für Betriebe, die sich besonders intensiv in der Ausbildung<br />
engagieren.